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1WS Nummer der AettuugSpmUltst« »587. ov, Der Gericht-Vollzieher des «Srrigl. Amttgerichtt Der Gemeiuöevorstand n r- <-1 cvr l!" w, Kaisers mit sämtlichen süddeutschen Bundes fürsten, dem Prinzregenten von Bayern, dem König von Württemberg und dem Großherzog von Baden, stattfinden sollen. Wie in München verlautet, soll sich der Prinz regent zum Grafen Zeppelin bei dessen Anwesen heit in München geäußert haben, daß es der leb hafte Wunsch des Kaisers sei, dem Freund und Bundesgenossen Kaiser Franz Josef das Zeppelin- sche Luftschiff vorzuführen. Wenn sich nicht früher dazu Gelegenheit böte, würde das Luftschiff von seiner geplanten Dauerfahrt nach Berlin auf dem Wege über Oesterreich nach Friedrichshafen zu rückkehren und dem Kaiser von Oesterreich viel leicht in Ischl vorgeführt werden. — Ein sehr gro ßes Projekt I In Jahresfrist etwa wird Deutschland in der Lage sein, aller sechs Wochen wenigstens ein voll ständiges Schiff des Zeppelinschen Typs herzu stellen. General Freiherr Roeder von Diersburg, der an sechs Feldzügen beteiligt war und das Amt des Ehrenpräsidenten des badischen Militärver einsbundes bekleidete, ist 73 Jahre alt, in Frei bürg i. Br. am Ostermontag gestorben. In Berlin hielt die kleine liberal-radikale Gruppe der demokratischen Vereinigung eine Art Parteitag ab, in dessen Mittelpunkt eine scharfe Rede des vr. Barth gegen den Reichstagsblock stand. Die Getreidepreise sind auf den deutschen Fruchtmärkten, wie der „Reichsanzeiger" feststellt, im Monat März gegen den Vormonat nicht un erheblich gestiegen. Die Erhöhung gilt allgemein für alle Früchte. Die Berliner Arbeitgeber-Verbände haben ihren Mitgliedern die Mitteilung gemacht, daß die Feier des 1. Mai mit sofortiger Entlassung der Maifeiernden zu ahnden ist. Formationsänderungen usw. aus Anlaß des Reichshaushaltsetats 1809. Bei den Feldartil lerie-Regimentern werden vom 1. Oktober 1909 ab die Etats um je 2 Gemeine, der 27 fahrenden Batterien mittleren Etats um je 4 Gemeine, zu sammen um 150 Gemeine erhöht. Die hinzutre tenden Stellen sind je zur Hälfte durch Mehrein- stellung von Rekruten im Herbst 1909 und 1910 zu decken. Ferner treten bei den Bezirkskomman dos mit Wirkung vom 1. April 1909 ab folgende Etatserhöhungen ein: Beim Bezirkskommando l denn die Serben, Albanesen und Mazedonier hat ten früher immer ihre Aufstände unter günstigen Verhältnissen gegen geringe türkische Truppen mächte entfesselt. Mit erfundenen HiobSposten und falschen Nachrichten wird aber immer noch weitergearbeitet, und in dieser Hinsicht müssen wir den größten Verdacht gegenüber England he- gen, daß sich angeblich durch die täglich wachsende See- und Luftmacht Deutschlands bedroht fühlt und schon die deutsche Luftschifflotte als Gespenst über London gesehen hat. Auch die plötzlich auf getauchte Nachricht von der Kündigung des eng- lisch-japanischen Vertrages durch Japan ist offen bar eine Lüge und ein Jntriguenspiel, denn es ist nicht anzunehmen, daß Japan sein auf zehn Jahre abgeschlossenes Bündnis mit England so ohne weiteres wegen der freundschaftlichen Bezie hungen Englands mit Rußland und mit den Ver einigten Staaten von Nordamerika aufgibt, zu mal Japan durch das Bündnis mit England zur ostasiatifchen Großmachtstellung gekommen ist. Das betreffende Ränkespiel kann sogar von Eng land selbst ausgehen, und zwar von der Opposi tionspartei im englischen Parlament, die jeden Tag auf neue Mittel sinnt, um dem liberalen Ka binett Schwierigkeiten zu bereiten. Sicher sitzen auch die Unruhstifter hauptsächlich in den Reihen der konservativen Partei in England, denn von ihr gehen ja auch die Fabeln aus, nach denen Eng land von der deutschen Flotte schwer bedroht sein soll. Die Glaubensseligkeit muß daher für alle Zeiten aus der großen Politik ausgeschaltet wer den, und jede Nachricht bedarf der besonderen Prüfung auf ihren wahren Wert. abend« für dm folgenden Lag und twochs und Gmmabeub« ersibe^ Beilage" bet Abholung viertel« In Gemäßheit der bestehenden Vorschriften werden alle Personen, welche in der Gemeinde Niederneukirch ihre Einkommevsteuerpflicht oder ihre Ergänzungssteuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber bis jetzt die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebmfses sich bei der betreffenden Gemeindebehörde zu melden. , Niederneukirch, den IO. April 1909. Internationales Ränkespiel. Kein geringerer, als der berühmte Staatsmann Fürst Bismarck, hat es von sich gerühmt, daß er die Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit in der diplo matischen Kunst und in der großen Politik einge führt habe, aber trotzdem wird auch jetzt noch in der diplomatischen Kunst und der großen Politik sehr viel mit sogenannten Bluffs, d. h. erfun denen Nachrichten, gearbeitet, um einen Gegner zu verblüffen oder einen lauen Freund aus fei ner Zurückhaltung herauszulocken. Noch mehr als je wird aber mit dem Ränkespiel und der List gearbeitet, um dem Gegner Verlegenheiten zu be- reiten oder eine Falle zu stellen. In der Zeit der jüngsten Orientkrifis waren reichlich zwei Drittel aller Nachrichten erfunden, um die Situ ation gefährlicher auSzumalen, als wie sie war, und um vor allen Dingen Oesterreich-Ungarn ein zuschüchtern. Als dann Oesterreich infolge seiner festen Haltung und der Unterstützung durch Deutschland daS Spiel im Orient gegen das übrige Europa gewonnen hatte, tauchte plötzlich die Nachricht auf, daß die Krisis im Orient noch nicht beseitigt sei, und daß Rußland und England sich jetzt darüber verständigt hätten, die mazedoni sche Frage aufzurollen. Diese Nachricht trug den Stempel dreister Erfindung auf der Stirn, denn es kann gar nicht Sache Rußlands und Englands allein sein, die mazedonische Frage aufzurollen. Allerdings wäre ein allgemeiner Aufstand in Ma zedonien das Zeichen für den Ausbruch eines gro ßen Krieges auf der Balkanhalbinsel gewesen, und alle orientalischen Kleinstaaten hätten versucht, von der Türkei wieder Länder herunterzureißen. Die erfundene Nachricht über die Aufrollung der mazedonischen Frage kam aber zu spät, denn die Aussichtslosigkeit für alle unruhigen Elemente und ihre beabsichtigten Kämpfe auf der Balkan halbinsel war inzwischen überall klar geworden. Oesterreich hätte im schlimmsten Falle Serbien mit einem Heere von 200 000 Mann angegriffen und besetzt, und höchstwahrscheinlich noch 600000 Rann bereit gehabt, um einen Angriff Rußlands .abzuwehren. Diese ernste Eventualität genügte, nm die KriegSlust auf dem Balkan zu dämpfen, Mr das 2. Quartal nimmt jede Postanstalt BeDeSnngrL auf den «Sachsischen Srziih- ler " zu« Preise von 1 -4k50 I entgegen. Für April alleü, betragt der Bezugspreis SV L. w dt. wo »US «u S» or- sr- Bestellungen werbeu bei all«, Lostanstal,en de« deutschen Reiche«, für Bischoftwerda und Umgegend bet unseren Zeitungdboteu, sowie in der SesLäftsstellr diese« Blatte« angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abend« 8 Uhr. Dreinndseäyigster Jahrgang. Deutsches Reich. Das Kaiserpaar ist ain Dienstag vormittag II^L Uhr von der Wildparkstation bei Potsdam aus mittels Hofsonderzuges nach Venedig abge reist, wo die Ankunft am nächsten Tage erfolgte. Von Venedig gedachten sich die Majestäten mit der „Hohenzollern" alsbald nach der Insel Korfu wei terzubegeben, wo man ihrem Eintreffen für den 16. oder 17. d. M. entgegensieht. Der Aufenthalt der kaiserlichen Herrschaften im Achilleion ist bis zum 10. Mai geplant. Wie der „Badischen Presse" aus Bregenz am Bodensee gemeldet wird, werde der Kaiser von Oesterreich am 2S. oder 26. August dortselbst ein treffen, wobei Zusammenkünfte des österreichischen Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kal. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Inserate, welche in diese« Blatte die weiteste Verbreitung suchen, werden bi» vorm. 10 Uhr angenommen, größer« und komplizierte Anzeigen tag« vorder, und kostet di« »trrgespalteur Korpu«zrile 12 «s, dir ReNamrzeil« 30 Geringster Jnseratenbetrag 40 «s. Aür Rückerstattung ringesandtrr Manuskripte usw. keine Gewähr. Sonnabend, den 17. April 1909, vormittags s Uhr, sollen in SchmSst« folgende Gegenstände, als: 1 Sofatifch, 4 Stühle, S verfch. Bilder, 1 Sprechapparat mit St Walze«, 1 Plüfchgarnjtur, 1 Pfeilerfpiegel ««d t Vertiko gegen Barzahlung versteigert »erden. Sammelort: Steglich- Gasthof daselbst. Bischofswerda, am 13. April 1909. Diphtherie »Ger«« mit den Kontrollnummern 912 bLk 932 (geschrieben: neunhundertundzwülf btt neunhundertzweiunddreißig) aus den Höchster Farbwerken, 137 btt 158 (geschrieben: einhundertsiebenunddreißig bi- einhundertachtundsünfzig) aus ver Merck'schen Fabrik in Darmstadt, 112 btt 114 (geschrieben: einhundertzwölf bi- einhundertvierzehn) aus dem Serumlaboratorium „Ruete-Enoch" in Hamburg und 213 (geschrieben: zweihundertunddreizehn) aus der Fabrik vorm. E. Schering in Berlin ist, soweit nicht bereits früher wegen Abschwächung usw. eingezogen, wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, den 10. April 1909.