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cs. «esch-. >. r-os, L .00 r Einzel- »oetwi't, da, u. bei -Lhuotttz. vmg ».Glästm, «erste, v. ttage» Amtsblatt Ker sächWe Frzähker. Ta-evlatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmmmschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. HauptzoLamtes zu Bantzen^sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. ff, oL rlprn. KmmsprechftMe Nr. W. Bestellungen »«den bet alle» Postanstalten de« deutschen Reiche«, für Bischos»w«da und Umgegend bei unseren Zettungsborm, sowie in der Beschllfttstellr diese« Blatte« angenommen. Schluß der «eschitfttftrllr Abend» 8 Uhr. LreimwsechzigAer Jahrgamg. Inserate, welche in diese« Blatte dir weiteste Berbreittmg midm, werden bi« vorm. 10 Uhr angenommen, größere «nd kompliziert« Anzeigen tag« vorder, und kostet di, vtrrgespaltene «vrpu«zeile 12 «l, die R-Namezrile 30 «l »rringster Jns«atenbettag 40 «l. Mr Rückerstattung eingesandt« Manuskripte usw. keine «ewtlhr. «URn» » klar- Dienstag, den Atz. ». M , von vormittags '/.IO Uhr ab, utzen, den b. April 1909. SömigNche AmtShauptmamrfchast Der Gemeindetwrftand Sachsen. Bischofswerda, 7. April. Gründonnerstag. Der fünfte Tag der stillen Woche ist dem Ge- dachtnis der Einsetzung des heiligen Abendmahls geweiht. In der alten Kirche hieß er „Tag der Grünen", d. h. der Frischblühenden, da an ihm diejenigen, welche während der Fastenzeit öffent lich Buße getan hatten, von ihrer Schuld losge sprochen und nun wieder „Frischblühende" waren. Eine andere Bedeutung hat der grüne Donnerstag insofern, als er eine Mahnung zur Wohltätigkeit, zur Ausübung werktätiger Nächstenliebe in sich schließt. Die Fußwaschung, die früher an diesem Tage an zwölf armen alten Männern als Ver treter der Apostel vollzogen wurde, wird auch heute noch vom Papst, sowie von Bischöfen und welt lichen Fürsten ausgeübt zur Erinnerung an die von Jesu an seinen Jüngern bei Einsetzung des Abendmahls vorgenommene symbolische Hand lung. Dem Volke gibt der Gründonnerstag Ge legenheit zu mancherlei Gebräuchen. Auch gilt er als der höchste Glückstag -es ganzen JahreS. Eier, frische Kräuter und Gemüse bilden das Hauptgericht des Gründonnerstags. Solche Kräu ter, neun an der Zahl, werden auch zu einer Wund- salbe verarbeitet, die altem Volksglauben gemäß auch die neueren Meldungen über eine immer mehr wachsende kriegerische Stimmung unter den Montenegrinern schwerlich so sehr tragisch genom men werden müssen. Frankreich. Unter der französischen Arbeiterschaft gährt es nicht unbedenklich, was vermutlich mit dem gro ßen Poststreik zusammenhängt. Speziell ist unter den Pariser Arbeitern eine starke Bewegung zur Herbeiführung eines Generalausstandes zwecks Erreichung verschiedener Forderungen im Gange, sie hat sich auch bereits nach -er Provinz ausge breitet. Unverkennbar wächst auch die radikal sozialistische Strömung im Lande. So wurden bei den am vergangenen Sonntag in Neu- schateau, Gaillac, Sceaux und Epinal stattgefun denen Ersatzwahlen zur Deputiertenkammer über all die sozialistisch-radikalen Kandidaten gewählt. Italien. Ex-Präsident Roosevelt traf an Bord des Dampfers „Hamburg" am Montag nachmittag in Neapel ein, von wo aus er dann seine eigentliche Reise nach Afrika an Bord deS Dampfers „Admi ral" antritt. Roosevelt wurde bei der Ankunft in Neapel vom amerikanischen Botschafter am römischen Hofe begrüßt, ferner überreichte ihm ein Mitglied des deutschen Konsulates in Neapel im Namen Kaiser Wilhelms ein herrliches Blumen- Arrangement. Am Montag ist auch die Jacht „Hohenzollern" in Venedig angekommen, üm da selbst das Kaiserpaar zu erwarten. Balkanhalbinsel. Der jetzige Kronprinz Alexander von Serbien soll, laut einer Belgrader Meldung, nächstens eine ausländische Universität beziehen, wahrschein lich Berlin. Sein Bruder, Prinz Georg, soll Ser bien inkognito verlassen haben und nach Venedig abgereist sein; angeblich will er sich von da nach Westeuropa begeben. Ein englischer Uebergriff auf türkischem Ge biete wird gemeldet. Ein englisches Kriegsschiff landete drei Offiziere und zehn Mann auf der Insel Kamah im Roten Meere. Sie frugen den Kaimaken von Kamah, ob sich Deutsche auf der Insel befänden und ob die dortigen Kohlendepots der Türkei oder Deutschland gehörten. Gegen diesen englischen Uebergriff kann die Pforte, abge sehen von einem papiernen Protest, natürlich wei ter nicht« tun, Portugal. Die Kabinettskrisis in Portugal harrt noch immer ihrer Lösung. Da alle bisherigen Ver suche, das neue Kabinett zustande zu bringen, ge scheitert find, so ist jetzt Sebastian Beiles vom König Manuel mit der Bildung deS neuen Mi- nisteriumS beauftragt worden. Amerika. Die den Franzosen erteilte Konzession zum Schiffskatastrophe zugetragen. Der englische Dampfer „Oakbrank" lief in der Westminster» stratze auf und sank. 19 Personen der Passagiere und der Besatzung konnten daS Land erreichen, der Kapitän und 20 Personen werden vermißt. Afrika. Tie den Franzosen erteilte Konzession zum Bau einer Eisenbahn von dem französischen Hafen Dschibuta nach der abessinischen Hauptstadt Adis- Abeba soll vom Negus Menelik für ungültig er klärt worden sein, wie wenigstens eine Reuter- Meldung aus Adis-Abeba bestimmt versichert. FranzöfischerseitS ist allerdings diese Meldung einstweilen wieder dementiert worden. Die ganze Angelegenheit ist etwas verworren, ihre weitere Entwicklung bleibt daher abzuwarten. Prinz Albert, der belgische Thronfolger, trifft gegen Ostern in Kapstadt ein, von wo aus er mit der Eisenbahn nach der neuen Kapkolonie Bel giens reist. Der Prinz wird auf Lieser Reise die wichtigsten Punkte des belgischen Kongogebietes berühren. Noch im April reist auch der belgische Kolonialminister Renken nach dem Kongo ab; er wird voraussichtlich am 14. Juli mit dem Prin zen Albert in Lisala zusammentreffen. Die bel gische Bevölkerung bringt der afrikanischen Reise des Thronfolgers lebhaftes Interesse entgegen. , In Gemäßheit der bestehenden Vorschriften werden alle Personen, welche in der Gemeinde Demitz-Thumitz ihre Ankommenstenerpflicht oder ihre ErgSnzungssteuerpflicht zu erfüllen haben, denen aber bis jetzt die Steuerzettel nicht haben behändigt »erden Vynen, hiermit aufgefordert, wegen Dlitteilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der betreffenden Gemeindebehörde r» Melden. *-***'"-*' °°' """> n De « tsches Reich. Das Kaiserpaar reist, einer Meldung voy un- / Gerichteter Berliner Seite zufolge, am IS. April von Berlin nach Venedig ab, um dann von die- semitalienischenHafenäus seine Mittelmeerfahrt an Bott» der „Hohenzollern" anzutreten. Das Ksiserpaar wird auf dieser Reise von seinen drei jüngsten Kindern, Lim Prinzen Oskar ÜndJoachim und -«-Prinzessin Viktoria Luise, begleitet sein. I Wie es heißt, würde der Reichskanzler Fürst »ü- low, welcher mit feiner Gemahlip am Montag in Venedig eingetröffen ist, den Kaiser daselbst bei seiner Ankunft begrüßen. 'Ferner soll in Vene dig eine Begegnung der kaiserlichen Majestäten Mit dem italienischen ÜLnigSpaar vor sich gehen. LHS Vertreter des Auswärtigen Amtes wird sich der Gesandte von Jenisch mit im Reisegefolge des Kaisers befinden. Am Montag vormittag fand in der Peter- Pauls-Kirche zit NikolSkoje bei Potsdam die feierliche Konfirmation des Prinzen Friedrich Si- gismund und Friedrich Karl von Preußen, Söhne deS Prinzen Friedrich Leopold, in Gegenwart ihrer Eltern, ferner des Kaisers und der Kaiserin, des deutschen kronprinzlichen Paares und noch an derer Fürstlichketten statt. AuS Samoa wird amtlich gemeldet, daß die Rädelsführer bei den dortigen jüngsten Unruhen nunmehr verhaftet wurden; eS kam hierbei zu keinerlei Zwischenfall. Die vor Apia eingetrof- fenen deutschen Kriegsschiffe Werden jetzt eine Rundfahrt um die Inselgruppe unternehmen. Oesterreich-Ungarn. Die Annexion Bosniens un- der Herzegowina seitens Oesterreich-Ungarns erfährt nach ihrem faktischen Vollzüge nun auch ihre formelle Be siegelung. ES wird dies durch Zustimmung der Signatarmächte des Berliner Vertrages zu der vom Wiener Kabinett angeregten Aufhebung von Artikel 2K dieses Vertrages geschehen, wobei von keinerlei Seite mehr Schwierigkeiten zu erwarten stehen. ES sollen dann sofort wettere Verhand lungen zwischen den Mächten betreffs der Auf- Hebung auch deS Artikels 29 des Berliner Trak tates beginnen, welcher Artikel gewisse Einschrän kungen der Hoheitsrechte Montenegros auS- spricht. Durch diese Verhandlungen wird die ge plante Balkankonferenz allmählich überflüssig, eS i heißt denn auch bereits, daß eine solche nicht mehr einberufen werden würde. Gerade jetzt werden nun allerdings von neuem Schwierigkeiten zwischen Oesterreich und Montenegro berichtet; zwei Mann einer österreichischen Srenzpatrouille sollen von Montenegrinern überfallen und al» Gefangene fortgeschleppt worden sein. Man darf indessen Wohl annehmen, daß dieser Zwischenfall seine be steigende Beilegung erfahren wird, wie weiter