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Da» Rch*k*rs»ckrf«hr<« üb« da» vermögen de». Hausmann» Brmmo Heinz in Sttngenhai« wird nach Abhaltung des Schlußtermin» Bisch of » werdp , den S. Mär- 1S0S K Z » - ß r tche» A « t - g e richt. , Die Kieler Stadtverordneten lehnten am Dienstag den Magistratsantrag, bei der StaatS- regierung um die Genehmigung der Einführung des Dreiklassenwahlsystems bei den Kieler städti schen Wahlen nachzusuchen, mit 2 Stimmen Mehr heit ab. Das Reichslustschiff „Zeppelin l" unternahm am Mittwoch unter Führung des Grafen Zeppe lin drei gelungene Probefahrten. Oesterreich-Ungarn. Im Herrenhause besprach der Ministerpräsident am Mittwoch nach Vorstellung des neuen Kabi netts in seinem Expos» die auswärtige Lage iw derselben Weise wie im Äbgeordnetenhause. Auf die inpere Politik übergehend, wiederholte der Ministerpräsident, daß die Verwaltung im Geiste des Gesetzt in" Treue und Unparteilichkeit ge führt werden solle. Die Regierung werde den Versuch erneuern, eine nationale Auseinander setzung in Böhmen herbeizuführen, und sei fest entschlossen, die soziale Reform durchzuführen. Er betonte die Notwendigkeit einer raschen Erledi gung des Rekrutenkontingents, erörterte dis Dringlichkeit der Erledigung der Eisenbahnver staatlichungsvorlage vor dem 31. März und recht fertigte die Ausgabe von 4<Aigen Schatzscheinen. Schließlich bat der Ministerpräsident um wohl- wollende Unterstützung., Zum Präsidenten wurde mit 237 von 440 Stimmen vr. Pattai gewählt. Er nahm die Wahl dankend an, betonte die Not wendigkeit einer Reform der Geschäftsordnung, wies auf die wichtigen Aufgaben hin, die daS HauS vor Ostern erwarteten, und schloß mit einem war men Appell an das Haus, seine Rechte durch ernste sachliche Arbeit zum Wohle des Vaterlandes zu wahren. Frankreich. Der französische Finanzminister Caillaux und mit ihm das gesamte Kabinett Clemenceau — kann einen bemerkenswerten Erfolg verzeich nen, welchen die am Dienstag stattgefundene An nahme des neuen Einkommensteuergesetzes dar stellt. Mit diesem parlamentarischen Votum hat die Stellung der Regierung bis auf weitere» wie der eine Festigung erfahren. Vor dem Kriegsgericht zu Oran (Algerien) be gannen am 8. März die Verhandlungen gegen die deutschen Fremdenlegionäre, welche am 14. Dezbr. 1908 unter Führung eines gewissen Kadur deser tiert waren. Balkanhalbinsel. Die freundschaftlichen Vorstellungen, welche die russische Regierung am 2. d. M. in Belgrad erhob, lauteten: Wir konnten uns überzeugen, -aß die Mächte nicht disponiert sind, der Idee der territorialen Forderung zu Gunsten Serbiens Unterstützung zu leihen. Die serbische Regierung sollte daraus den Schluß ziehen, daß alle ihre Bemühungen, die Mächte in diesem Sinne um zustimmen, ohne Resultat bleiben werden, und daß sie sich die Sympathie der Mächte nur bewah ren kann, wenn sie von Forderungen absteht, die zu einem bewaffneten Konflikt mit Oesterreich- Ungarn führen könnten. Wir hoffen, -aß Ser- daß sie Oesterreich das Recht bestreiten, durch be sonderen Vertrag Mit der Türkei Bosnien und die Herzegowina zu erwerben, weil Serbien und Montenegro im letzten Kriege mit der Türket um den Besitz dieser Länder gekämpft hätten. In die ser Forderung liegt nicht nur eine große Anma ßung Serbiens und Montenegros, sondern osten bar auch ein Ränkespiel Rußlands gegen Oester- reich, denn Serbien und Montenegro find ja gar nicht imstande gewesen, Bosnien und die Herze gowina von der Türkei im letzten Türkenkriege zu erobern, und auf bloße anmaßende Wünsche kann doch ein Staat keine Rechtsansprüche stützen. Bei dieser ganzen Sachlage bleiben die Verhält nisse im Orient aber außerordentlich schwierig und gespannt, und es muß zu einem Kriege zwi- schen Oesterreich-UvSSM Wfder.Men Sette „nd Serbien NNd Montenegro auf der anderen Sette kommen, wenn nicht durch eine Konferenz der Großmächte und eine gewisse Nachgiebigkeit Oesterreichs in den früher erwähnten Punkten der doppelte Konflikt friedlich beigelegt werden kann. I ; Deutsche- Reich. Der Kaiser und die Kaiserin erschienen am 9. März, dem Todestage Kaiser Wilhelms l., vor- mittagWim blumengeschmückten Mausoleum zu Charlottenburg, wo sie am Sarge des großen Kaiser» zwei Lorbeerkränze niederlegten un einige Minuten verweilten. Nachmittags fand sich das kronprinzliche Paar an der letzten Ruhe- stätte Kaster Wilhelms l. ein und legte daselbst ebenfalls einen Kranz nieder. Kränze waren ferner gespendet worden vom badischen Großher- zogSpaare, von den noch lebenden ehemaligen Flügeladjutanten des verewigten Monarchen, von OstizierSdeputationen usw. Die Aussichten des bekannten Kompromisses in der Frage des Reichsfinanzproblems find derar tig mißliche, daß hinter den Kulissen bereits über ein nerwS Kompromiß unterhandelt wird; wie eS heißte sollen aber diese Verhandlungen noch zu keiner Einigung geführt haben. Jedenfalls ist eS bemerkenswert, daß die Regierungen der grö ßeren Bundesstaaten mit aller Entschiedenheit Stellung gegen das Steuerkompromiß nehmen, wie dies in erster Linie die bayerische und die württembergische Regierung in offiziellen Erklä rungen getan haben. — Die Finqnzkommission des Reichstages fuhr am Dienstag in der Be- ratung des Tabaksteuergesetzes fort, konnte jedoch noch immer zu keinem Beschlüsse kommen ; indessen find die Chancen dieser Steuervorlage offenbar nur geringe. Der Wahlsieg des Welfen von Dannenberg Über den nationalliberalen Kandidaten vr. Hei- ligenstadt bei der Stichwahl im ReichStagSwahl- kreise Verden-Syke wird in der TageSpresse leb haft kommentiert. Fast allenthalben wird dieses Wahlergebnis als eine Revanche der Freisinnigen in Verden-Syke für die Abstimmung der National liberalen bei der Reichstagsstichwahl in Alzey- Bingen gegen den freisinnigen Kandidaten Korell charakterisiert. Das Konferenzproblem und die notwendige Teilung der Streitfragen zwischen Oesterreich und Serbien. Da sich die angebliche Nachgiebigkeit Serbiens nur als ein neuer russisch-serbischer Schachzug gegen Oesterreich herausgestellt Höch in derqGer- bien wie Rußland die Lösuvg d« schwehenden Streitfragen durch eine Konferenz der Groß mächte erstreben, so ist -er Konflikt zwischen Ser- bis» und Oesterreich in den letzten Tagen noch ge fährlicher güvorden, da Oesterreich seine Beteili gung an einer solchen Konferenz bisher ahgüshnt hat. Dm Gefährlichkeit der Lage hat sich qber anch datmrcherhöht, daß seit acht Lagen 8« ganze WMM HeMimmeM MM gektullm-K vNivren- peyr gegen Differenz auf Men Seiten. Dabei HM DÄrtschland fest zu- Oesterreich, seinem Bundes genosse«, während man in Paris ganz, genau Misten will, daß England, Frankreich, Rußland und Italien darauf bestehen, daß die ganze Streit frage auf einer Konferenz der Großmächte beraten und entsprechend geregelt werde. Wenn nun diese gefährlichen Differenzen noch fortbestehen und zu einem Kriegsausbrüche zwischen Oesterreich und Serbien, dem sich wahrscheinlich auch Montene gro anschließsn wird, nicht treiben sollen, so ist eS bringend notwendig, daß die Streitfragen zwi schen Oesterreich Und Serbien getrennt behandelt werden. Was den Abschluß eines neuen Handels vertrages zwischen Oesterreich und Serbien und etwaige wirtschaftliche Zugeständnisse des öster reichischen KaiserstaateS an da» serbische König reich anbetrifft, so wird man diese Angelegenheit wohl Oesterreich als einem souveränen Staate allein zur Erlegung mit Serbien überlasten mästen. Aber in den Streitfragen handelt eS sich auch noch um Serbiens Rechte al» Üferstaat an der Donau, und um seine Ansprüche auf Teilnahme an der Donau-Ldria-Bahn, und um den Bau einer Bahnlinie vom südlichen Serbim durch die nördliche Türkei. Da Serbien in Men diesen Fragen bi» jetzt stiefmütterlich behandelt worden ist, und -. B. zu der Donau-Kommission gar nicht zugelassen wurde, und bei den Eisenbahn- Projekten auf seine Wünsche ebenfalls keine Rück sicht genommen wurde, so muß man zugeben, daß Serbien ein Recht darauf hat, dgS wenigstens diese seine freie Entwicklung betreffenden inter nationalen VerkehrSftagen von einer Konferenz der Großmächte geregelt werden, und eS wäre auch unbillig, wenn Oesterreich auch hier die Teil nahme an den betreffenden Konferenzberatungen verweigerte. Nun stehen aber England, Frank reich und Rußland auchauf dem Standpunkte, daß die Einverleibung Bosniens und der Herzego wina ebenfalls auf eine europäische Konferenz ge hört, da seinerzeit durch den Berliner Vertrag der Großmächte und der Türkei Bosnien und die Herzegowina der österreichischen Regierung nur zur Verwaltung übergeben worden ist und nicht zur Einverleibung. Eine Revision des Berliner vertvgM ist daher auch völkerrechtlich notwendig. Diwan kMpfen nun aber auch Serbien und Man- senehro ihre Hoffnungen und gehen sogar soweit. Bestellung« werden bei allen Haftanstalt« de« deutschen Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bet unseren stettungSbot«. sowie in der Geschäftsstelle diese« Blatte» angenommen. Schluß der Geschäftsstelle Abend« 3 llhr. Achrgemg. S Ä« lpostanftalwn 1 SO «Mfive «estetzgü». Einzelne Nummern kost« 1V Ruuuuer her getimigSpritSltste SL87. Inserate, welcht in diesem Blatte di« weiteste Verbreitung Aden, werden bi« vorm. 10 Uhr angenomm-n, größun und tompliztrrte Anzeigen tag« vorher, und tostet di, virrgespaltenr KorpuSzelle 12 «1, die ReNamezeil« 3» Geringster Jnseratenbetrag 40 Für Rückerstattung etngesand'er Manuskripte us». keine ««währ Heb« Werktagabend» für d« folgend« Tag und ^dlteßlich tur Mittwoch» Md Sonnabend» ersehet- m sächsische Zrzähker, La-e-latt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. der Kal. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinfpektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda.