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SZ Ls - Die - Roch nmnch hqrrt dirSrist-, wslche i» Stqqd« - s 1SVS n, der «gl 1»Ä kßz >er sächW Lrzähler, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen Md Umgegend Amtshlakt naimschast, der Kal. Schulinspektion und des Kgl. HauptzoLamtes des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. ia H. . II auf dm „«ichslsche» «eMler- , w«l<h« irSOVMeillMM — «glich erscheint, — für den Monat UM* MS,»» werden von allen Postämtern und Landbriefträgern, sowie den Austrägern und Zeitungs boten jederzeit entgegengenomoien. Gür Probe - «benuemeut für diesen Monat ist besonder» zu empfehlen. Joferote habe« groß«, Erfolg Montag zugestimmt, und auch in der konservativen Fraktion hat sich eine allerdings nur schwache Mehrheit hierfür gefunden. Dagegen haben die drei linksliberalen Blockgruppen ein Eingehen auf das Kompromiß einstweilen noch abgelehnt. Unter dessen ist am Dienstag die Steuerkommission wieder zusammengetreten. Es wurde sofort über die Nachlaßsteuer abgestimmt und dieselbe in ihrem grundlegenden 8 1 gegen die Stimmen der freisinnigen und sozialdemokratischen Kommissions mitglieder abgelehnt. Dann folgte die Debatte über den nationalliberalen Antrag betreffs einer Reichsvermögenssteuer; gegen letztere erklärten sich aber Vie Vertreter der meisten Parteien und ebenso die verbündeten Regierungen durch Schatzsekretär Sydow; schließlich erfolgte die Ablehnung des Antrages mit 18 gegen 9 Stimmen. Am Mittwoch fetzte die Kommission ihre Verhandlungen fort. lieber die Reichsfinanzreform ließ sich in der Zweiten Hessischen Kammer der Finanzminister Gnauth in längerer Rede aus. Er erklärte sich für die Nachlaßsteuer und sprach sich gegen die bekannten Anträge Gamp und Herold, ebenso gegen das Projekt einer Reichsvermögenssteuer aus. Auch der bayerische Ministerpräsident von Podewils behandelte das Thema der Reichsfinanz reform, auf dem am Dienstag in München statt gefundenen ersten bayerischen Handelskammertage. Der Landtag des Herzogtums Altenburg nahm am Dienstag das Wahlreformgesetz in der Haupt sache nach einem Anträge Oßwald mit 20 gegen 7 Stimmen an. Der Herzog-Regent Johann Albrecht von Braunschweig wird im laufenden Monat zu einem offiziellen Besuche am Münchener Hofe erwartet. Oesterreich-Ungarn. Die innere politische Lage in Oesterreich weist immer wieder ein kritisches Gesicht auf. Jetzt machen auf einmal die klerikalen und die agrarischen Tschechen Front gegen den Ministerpräsidenten v. Bienerth; sie verlangen seinen Rücktritt, sie wollen dafür ihre Obstruktion einstellen. Wird Herr v. Bienerth nun wirklich den Tschechen ge opfert werden? B a l k a n h a l b i n s e l. lieber den Stand der österreichisch-serbischen Krisis liegen widersprechende Nachrichten vor. So wußte eine Pariser Meldung zu berichten, die serbische Regierung habe dem Wiener Kabinett ihre Bereitwilligkeit, auf territoriale Kompensationen in Bosnien zu verzichten, aussprechen lassen. Hierzu erklärt indessen die „Neue Fr. Pr." be- stimmt, eine solche serbische Erklärung fei bislang im Wiener Auswärtigen Amte noch nicht abge geben worden. In Belgrad selbst verlautet, die serbische Regierung werde gegenüber dem russischen Ratschlage, von territorialen Forderungen abzu gehen, den Standpunkt einnehmen, daß sie nicht umhin könne, die definitive Entscheidung über territoriale Forderungen den Großmächten zu überlassen. In deren gerechte Entscheidung setze Serbien das größte Vertrauen. Die serbische Rmierung sei von der Ueberseuaung durchdrungen, daß ein Vie sachlichen Verhältnisse auf dem Balkan nicht beachtender Beschluß Europas keineswegs zur Festigung des allseitig erwünschten Friedens Deutsches Reich. Der Kaiser wohnte am Dienstag mittag in Wilhelmshaven der feierlichen Vereidigung der Marinerekruten der Nordseestatton bei. Nach dem Bereidigungsakte richtete der Monarch eine kurze Ansprache an die jungen Mannschaften; näheres über den Inhalt der Ansprache ist jedoch noch nicht bekannt. Später nahm der Kaiser das Frühstück im Offizierskasino ein, worauf er sich an Bord des Linienschiffes „Deutschland- begab, gund daselbst Wohnung nahm. — Die Kaiserin traf am Dienstag in der zweiten Nachmittags stunde in Osterburg ein und ließ sich einen Vor trag deS Bürgermeisters Hilliger über die Lage im altmärkischen Ueberschwemmungsaebiete halten. Dann unternahm die hohe Frau eine Orientierungs fahrt im Auwmobil in der Richtung auf See hausen. Ku» vor 5 Uhr reiste sie mittels Sonder- zuges nach Berlin zurück. Ueber da» erstrebte Kompromiß in der Reichs- finan-resorm ist unter den Blockparteien deS Reichstage» noch immer keine vollständige Einigung erzielt. Zwar haben nach einer Berliner Meldung die Nattonalliberalrn und die Reichspartei dem Steuerkompromiß in der erstrebt« Form am zu können, scheint sich mit der« Verwerfung seitens der Reichstagskommission bereits allmählich abfindea zu wollen. Denn obwohl Reichsschatz-.; seftetär Sydow in der Dienstaassitzung erklärte, die Reichsregierung hielte eine Nachlaßsteuer noch immer für das Richtige, so ließ er doch zugleich durchblicken, daß man regierungsseitig schließlich auch die Erbanfallssteuer als Ersatz akzeptieren würde. Indessen sollen in den Kreisen der ver bündet« Regierung« selber „Unstimmigkeiten" betreffs der Nachlaßsteuer vorhanden sein, denn eS wird versichert, einige der größeren Bundes regierungen bestünden mit aller Entschiedenheit auf dem Nachlaßsteuerprojekt. Jedenfalls ist die ganze Situation in der Reichsfinanzreformfrage noch immer kritisch genug, und bei der weit tragenden Wichtigkeit der Reformfrage kann man daher nur wünschen, daß eine Verständigung hierin noch erzielt werden möge, in welcher Be ziehung sich namentlich der bayerische Minister präsident Freiherr v-Podewils auf dem soeben zu München stattgefundenen bayerischen Handels- kammertäge wiederum in recht beherzigenswerten Worten, welche nochmals die Notwendigkeit einer gründlichen Sanierung der Reichsfinanzen vor Augen ftihrten, ausgelassen hat. Partei gegen die Nachlaßsteuer hervorgerufen rwrden ist, ihrer Beilegung. Zwar wird schon seit einig« Tagen hinter dm politischen Kuliffen schier krampfhaft an einem Steuerkompromiß ge arbeitet, aber bis Dienstag wenigstens war ein solches noch nicht zustande^aekommen, weil die freisinnigen Elemente deS Reichstagsblockes für bas erstrebte Kompromiß bis dato nuht zu haben waren. Wie ü-rigens das letztere ausfchyut, darüber weiß man außerhalb der. Finanz- und Steuerkommission des Reichstages und der be teiligt« Regierungskreise nichts Gewisses. Eine vom „Berl. Tagebl." verbreitete. Meldung will wissen, das Kompromiß schlage nur 50 Millionen Mark Matrikularbeiträae vor, die die Einzelstaaten aus ihren Einkommensteuern an die Reichskasse obführen soll«, und di« „Tägl. Rundschau" ver sichert, das Kompromiß beruhe auf der Erweiterung der Erbschaftssteuer, sowie auf einer einheitlichen Regelung der einzelstaatlichen Einkommen- und Vermögenssteuer nach den Vorschriften des Reiches. Ner authentisches hierüber ist vorerst nicht zu erfahren, so daß alles'weitere abzuwart« bleibt. Unterdessen hat am DimStag die Steuer- und Firanzkommisfiyn deS Reichstages ihre Ver handlungen wieder aufgenommen und, ohne sich irgendwie mit den Kompromißvorschlägm zu be schäftigen, sofort die Abstimmung über die Nach- laßstruer vorgenommen. Die Abstimmung ergab die Ablchnung der Nachlaßsteuer mit großer Mehrheit, denn nur die Vertreter der Freisinnigen und der Sozialdemokrat« votierten für das Strurrprojekt. Bei der alsdann nachfolgenden Abstimmung über den nattonalliberalrn Antrag auf Einführung einer Reichsvermögenssteuer fiel derselbe gegen 9 Stimme», da sich in der Debatte die Redner des Zentrums, der Konservativ« und der Reichspartei gegen die» Steuerprojekt aus gesprochen hatten» gegen welches sich auch Reichs schatzsekretär Sydow nochmals erklärte. Am Mittwoch fuhr die Kommission in ihren Be ratungen sort. Du Nachlaßsteuer ist also wenigsten in der xommissiou gefall«, denudie noch vorzunehmende Wste Lesuag Md schwerlich eiy ayderes Resultat -chiM,- -Dft SftMpraierung, wKche bislang «NM vnficherta, die Nachlaßsteuer nicht entbehren « Ul« MKmMtt« 1 HO «, exklusive «estellgttd. «mmmm kost« »0 s Rw«N« d« LettmiMrrMist^ , Urrnfhrechftekle Nr. LS. Bestellung« vwrdm bei all« Postanstalirn de« deutsch« Reiche«, für Bischof«werda und Umgegend bei unser« Seitung«bottn, sowie in der «eschäfUstelle diese« Blatte« angenommen. Schluß der «eschüst«stelle Abend« 8 Uhr. Dretmedfechzigster Jahrgang. Inserate, welch« in diesem Blatte di« wetteste «erbrrituu, fstchen, werdm bi« »arm. 10 Uhr angenommen, größer« und komplizierte Anzeigen tag« vorder, und kostet di« viergrspattrne Korputzetl« 12 <i, dir Reklame,eile 30 Geringster Jnseratrnbetrag 40 «i. Für Rückerstattung ringesandter Manuskripte usw. keine Gewähr. dar V. 1VOV, «OchmMags « «hr, soll in Gratzhartha« 1 Herrenfahrrad m. ZnbehSr gegen Barzahlung versteigert werd«. Sammrlort: Gasthof zum Kyffyäuser. Brschofswerda, am S. März 1909. Der «ericht-vsllzteher des «Srrigl. ««tsgerichts.