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vierttl- «87. terstützt vom Pariser Kabinett, bei den Mächten eine Intervention in — Wien angeregt, um die österreichische Regierung zu bestimmen, einen Pflock gegenüber dem ungebärdigen serbischen Nachbar zurückzustecken, der russische Vorschlag sei aber gescheitert, weil sich Deutschland entschieden geweigert habe, mitzutun. Jedenfalls ist die Rolle, welche Rußland in dem österreichisch-serbischen Konflikt spielt, eine ziemlich verdächtige, beinahe ebenso verdächtig, wie die Haltung des Zarenreiches in der Frage der Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens seitens der Mächte, welche Haltung durchaus den Eindruck eines doppelten Spieles der russischen Politik macht. Und die nämliche zweideutige Stellung nimmt daS Zarenreich eben auch bezüg lich der österreichisch-serbischen Händel ein, nach außen markiert man die friedliebende Macht, ins geheim aber wird dem kriegswütigen Serbenvolke der Rücken gestärkt, und hierdurch erklärt eS sich denn auch vollkommen, wenn die serbischen Chau vinist^ der tatendurstige Kronprinz Georg an der Spitze, immer offener nach dem Kriege mit Oesterreich-Ungarn schreien. SS ist demnach nicht mehr zweifelhaft, daß die österreichisch-serbische Spannung, dank der hinter hältigen Politik Rußlands, ihren Höhepunkt er- Deutsches Reich. Das unter dem Protektorat des Kronprinzen stehende Komitee für die durch das Hochwasser betroffenen Hilfsbedürftigen teilt mit, daß in Hannover der Provinzialverein vom Roten Kreuz gemeinschaftlich mit dem Provinzialverbande der vaterländischen Frauenvereine ein hannoversches Provinsialkomitee gebildet und daß dieses sich dem hiesigen Zentralkomitee angeschlosfen hat. Dem Berliner Komitee sind noch beigetreten u. a. Re- gierungspräsident v. BorrieS-Magdeburg, Graf von Stosch-BreSlau, Graf Hans Hermann von Schweinitz, Graf Wartensleben-Rogäsen, General- konsul Leon. An Spenden gingen u. a. ein von Delbrück, Leo <L Co. 5000 -4t, vom VerlagSbuch- Händler Rudolph Moste 1000 von Major von Estorfs 100 -ck, vom VerlagSbuchhändler Emil Moste 1000 Angesichts der dringenden Not wird wiederholt um weitere Zusendungen gebe ten. Gaben nimmt daS Rote Kreuz Berlin, König» Die Wetterwolke am Balkan. Immer wieder gibt die politische Lage, wie sie durch die Balkanwirren erzeugt worden ist, Anlaß zu ernsten Besorgnisten. In jüngster Zeit ist eS die österreichisch-serbische Krisis, welche sich mit einen» Male erneut drohend -»gespitzt hat, so drohend, daß in Äiener Börsenkreisen schon Ge rüchteaufgetauchtwaren, wonach eine kriegerische Lösung der Krisis unvermeidbar geworden sein sollte. Nun hat sich zwar daS Wiener auswär tige Amt beeilt, in einem von ihm herauSgege- benen Kommunique diese Gerüchte als unbegrün det zu bezeichnen, aber doch gibt die Mitteilung zugleich zu, daß man in den Wiener Regierungs kreisen die Situation immerhin als eine kritische betrachtet. ES scheint eben, als ob die Serben in ihrem chauvinistischen Gebaren gegenüber der habsburgischen Monarchie immer ungenierter von Rußland begünstigt würden, trotz aller Ver sicherungen von Petersburger offiziöser Seite, Rußland würde Serbien bei einem Kriege mit Oesterreich-Ungarn seinem Schicksale überlasten, nachdckn von Wien au» bestimmt erklärt worden W, Oesterreich-Ungarn denke garnicht daran, bei Einem etwaigen Feldzuge gegen Serbien auf tereitqrtale Erwerbungen auSzugehen. Heißt e» tvch fchdn, da» Petersburger Kabinett habe, UN- reicht hat. Vielleicht gelingt es noch den vereinig ten Bemühungen der übrigen Mächte, eine fried liche Wendung herbeizuführen, aber leugnen läßt sich nicht, daß die Chancen für eine solche Lösung nichts weniger als günstige sind. Die Haupt schuld daran, daß die österreichisch-serbische Krisis sich so zuspitzen konnte, liegt offenbar an der in Rußland imrner mächtiger hervortretenden pan- slavistischen Strömung, die auch allmählich die Petersburger Regierungskreise ergreift und dort unausgesetzt im Sinne eines bewaffneten Ein tretens Rußlands für das stammverwandte Ser- bien gegen Oesterreich-Ungarn. Schon bei dem rusfisch-türkischen Kriege in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte es die panslavistische Agitation in Rußland so weit gebracht, daß Kai ser Alexander ll. den von den Türken bedrängten Serben schließlich beistehen und sehr gegen seinen Willen der Türkei den Krieg erklären mußte. Wird sich auch Nikolaus ll. jetzt zu einem ähn lichen Schritte, der diesmal allerdings nicht der Türkei, sondern Oesterreich-Ungarn gelten würde, drängen lassen? dlonots-^.bvnnsmsnt« suk äoa ILglied «- «ch«ooackvv Lnttlblor" erbit ¬ ten Mir «u erneuern. Derselbe kostet bei sämtliodsu LutrSxvra »ussokliossliob ävr 2u- stellunxsxebübr Mio disber kür «inen Ronot - Zwseratr, welch« in diesem Blatte die weiteste Berbrrittmg Wen, werden bis vor«. l0 Mr angenommen, «Sß« und kompliziert« Anzeigen tag- vorder, und kostet die virrgewaltrne «orpudzelle 12 dir Reklamezeile 3« 4 Grrstigstrr Jnseratenbetrag 40 Mr Rückerstattung rmgesandter Manuskript« usw. ft-rRfpr-chfteae Mr. «. Bestellungen w«rden brt all«» Postanstaltrn de« d«utsch«n Reich«», für Bischofswerda und Umgegend bet unseren ZettungSboten, sowie in der Geschäftsstelle diese« Blatte« angenommen. Schluß der, Geschäftsstelle Abend« 8 Uhr. Achr-emg. Der sächW LrMr, Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend UmtSdlatt d« Kgl. «mtshauptmannschast, der Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Ll» VrttADae Ver Vegtzsr vH Pfckrdem em» Uttedckr« zur Deckung der im Jahre 190b' bestrittenen Berläge ») au Bkhfmche»eirtVchLd1g««-eir (Verordnung vom 4. März 1881, Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 13 fig ), d) an G«tschädiD»»amf»r «ichtstewerbttche SchlchchM»«-« (Gesetz vom und Ausführungsverordnung vom 2. November ISO«, Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 74 bez. SSS flg^) - sind nach der Viehaufzeichnung vom 1. Dezember 1908 zu leisten für jedes im Privatdesttz befindliche Gftr» ß» ») 2 ML SS Pf., Nie«» unter 3 Monattn ^siechchl. der KSVber unter S Wochen) z» ») — ML 21 Pf., Mi«» von 3 Monaten und darüber z« ») — ML 21 Pf, tz» d) 1 ML 22 Pf, zus. 1 ML 43 Pf., foune für jede» im Mcktchs« »der StchchtSdefttz befindliche WKd von 3 Monaten und darüber ze» d) 1 ML 22 Pfg. Die Erhebung dieser Beiträge erfolgt demnächst durch die Gemeindebehörden. DreS den, den IS. Februar WOS. M i « l ft e r i « « d e S I « n e r «.