Volltext Seite (XML)
1SVS Oberstärke Jtaüeu und der Dreibund 12—IS am Oberstärke 16-49 . stalt« de« brutsch«, «gmd bei Miseren Me diese« Blatte« !l, «brnd« 8 Uhr. »Lmtliodvo Lutfiigvru »usscwlloosUvk äsr 2u- »toUuozszvdilbr vis dwker kür vinva Lkoast - sv kt«uür. . Nowtts--l.bonvswsot8 auf cksa täxlioti vr- sobeioencksa „8ü<fi»I«fi«> LkHfifilsi^ vrdft- tvn vir ru ornvuoro. Versal b» Lostet der m lang, unter dm vorher bekannt gegebenen Bedingungen zur öffentlichen Ver steigerung. Interessenten wollen sich zu obengedachter Zeit in Bischof«- werd«, «irchstraße Nr. 30, Restaurant .Amt-Hof" rinfinden. Bischofswerda, am IS. Februar 1909. Der GtatztrMt. ES kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der Drekbunh in seinm Fugen bedenklich kracht, weil die Beziehungen de« Üalienischen BundeS- bviÄer» zuden beiden anderen Partnern der mit- 1eleur0päischpn Allianz stetig kühlere werden und ßch immer weiter lockerst. Wa» speziell da« Ver hältnis Italiens zunächst zu Oesterreich-Ungarn anbelangt,soist dasselbe im Laufe der letzten Jahre trotz aller Bemühungen, eine aufrichtige Frvsnldschast zwischen den bnden Staaten herbei- zuführen, wie fie doch ihrem gegenseitigen offi ziellen BünbniSverhältnisse nur entsprechen wür de, unstreitig allmählich gespannter geworden, mißtrauisch stehen sich die BtzmdeSgenossen gegen über. ES darf hierbei Vor allem nicht übersehen werden, daß in der großen Masse deS italienischen Volk« noch immer die antiösterreichischen Sym pathien vorhanden find, wie sie in Italien durch die lange Fremdherrschaft deS habsburgischen DoppelaarS in Dtznetien und der Lombardei er zeugt wurden. Die jeweiligen österreichischen Re- gierun gen haben aber seit der Zugehörigkeit Italiens zum deutsch-österreichischen Bunde, also seit rund 28 Jahren, so gut wie nichts getan, um diesen «stfitzsterrSichischen Gefühlen und Gesinnungen im Apennintzstkönigreiche entgegenzuarbeiten, die dann durch allerhand verdrießliche Vorgänge und Zwischenfälle, wie vor allem durch das Austauchen der Frage der Errichtung einer italienischen Uni versität in Oesterreich, nur noch verschärft wurden. So ist eS dahin gekommen, daß man in weiten Schichten der italienischen Nation nur noch mit Widerwillen da« schwarz auf weiß festgelegte Zu sammengehen mft der verhaßten habsburgischen Monarchie trägt und den Lag förmlich ersehnt, an welchem der Pakt Italien» mit Oesterreich- Ungarn und zugleich mit Deutschland abläust. «der auch gegenüber Deutschland find die Emp findungen der Italiener allmählich andere gewor den. Die zweifellosen geheimen Hetzereien, welche wenigstens bi» in die letzte Zeit hinein von fran zösischer und englischer Seite in Italien gegen da» deutsche Reich und seine Politik getrieben worden find» haben ihr« Wirkungen nicht versahst und dart ilflmer lebhafter den Wunsch gezeitigt, von 190 kieferne Klötzer von N00 fichtene und kieferne Klötzer , AerwsprechHr«« Rr.«. Bestellung«, »«dm bei all«, Rrtthe«,sür Btftbostwrrda u ZetNmgrbolm, sowie in der > m-mmwun Schluß der Ge Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend AmtSßlntt der -al. «mtshauptmmmschast, d« Kgl. Schulinspektion und des Kgl. Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. Inserate, welche in diese« Blatte dir weltrftr Verbreitung findrn, werd« bi» vor«. 10 Uhr angrnommm, orStz«, und komplizierte Anzeigen tag« vorder, und kostet dw viergrspaltrne Korpuizetlr 12 d»r Sirklamrzrile 30 Beringst« Jnseratmbetrag 4V «l. Kür Rückerstattung ringesandt« Manuskripte »sw. keine giewilhr. Der soeben stattgefundene Besuch des englischen Königspaares in Berlin scheint regere Be- ziehungen zwischen den beiderseitigen Höfen nach sich ziehen zu wollen. Wie verlautet, gedenkt das deutsche Kaiserpaar im Laufe des Sommers nach Cowes zu kommen, um den dortigen Regatten, beizuwohnen und dann für einige Tage die Gast freundschaft des Königs Eduard in Schloß Wind sor zu genießen. Wie es weiter heißt, würden die deutschen Majestäten in Windsor auch mit dem spanische» KönigSpaare zusammentreffen. Der Reichskanzler Fürst Bülow wie der Reichs schatzsekretär Sydow haben in Beantwortung von Depeschen an fie seitens nationaler Vereini gungen betreffs der schwebenden Reichsfinanz reform mit aller Entschiedenheit die Notwendig keit betont, diese Reform durchzuführen. Die preußische Regierung hält an ihrem Plane der Einführung von Schiffahrtsabgaben trotz des Widerstandes, welchen er auf verschiedenen Seiten findet mit Zähigkeit fest. Der im Schooße des preußischen Staatsministeriums ausgearbeitete Entwurf über die Erhebung von Schiffahrtsab gaben, der jetzt dem Bundesrate zuging, schafft die gesetzliche Grundlage für die in einzelnen Stromgebieten zu errichtenden Zweckverbände. In diese sollen die Schiffahrtsinteressenten zusam- mengefatzt werden. Einmal für die Bildung von Strombaukassen, in die die Abgaben abgeführt werden sollen, um wieder für Schiffahrtszwecke verwandt zu werden, und dann auch für andere ähnliche Einrichtungen. Allen diesen Organisa tionen soll das Recht der Selbstverwaltung ver liehen werden. Wenn möglich, soll der Entwurf noch in dieser Session an den Reichstag gebracht werden, doch kann man auf eine lange Beratung innerhalb des Bundesrates gefaßt sein. Das preußische Abgeordnetenhaus trat am Dienstag in die erste Lesung der Novelle zum Berggesetz ein. Die Vorlage bestimmt die Ein führung verantwortlicher Aufsichtspersonen, so wie von ständigen Arbeiterausschüssen auf Berg werken mit mehr als 100 Arbeitern und von Sicherheitsmännern für die einzelnen Steigernd- teilungen und regelt deren Befugnisse: mehrere Anträge aus dem Hause liegen hierzu vor. Regie rungsseitig begründete und empfahl Handelsmini- ster vr. Delbrück den Entwurf in längerer Rede: aus dem Hause stellten sich die Redner fast aller Parteien im allgemeinen freundlich zu der Re- gierungsvorlage, nur der Sozialdemokrat Leinert kritisierte sie abfällig. Die am vergangenen Dienstag stattgefundene Reichstagsersatzwahl im Wahlkreis Alzcy-Bingen für den verstorbenen wildliberalen Abgeordneten Keller hat noch keine definitive Entscheidung ge bracht. ES ist vielmehr eine engere Wahl zwischen dem freisinnigen Kandidaten Korell, auf welchen über 8SlV Stimmen fielen, und dem Zentrums kandidaten Uebel, welcher rund 5850 Stimmen erhielt, nötig, bei der die Nationalliberalen den der Allianz mft Deutschland loszukommen und dafür eine möglichst intime Annäherung an die Westmächte zu suchen. Außerdein haben die stei genden Ausgaben für Heer und Flotte, welche sich Italien infolge feiner Zugehörigkeit zum Drei bunde auferlegen mußte, da» ihrige mit dazu bei getragen, bei den Italienern wachsende Abnei gung gegen Deutschland, die führende Macht des Dreibundes, hervorzurufen. Verschiedene Vor kommnisse, wie besonders die berühmte „Extra tour" Italiens zugunsten Frankreichs auf der Al- gefiraS-Konferenz, wirkten dann ebenfalls mft zu der sichtlich platzgreifenden Verstimmung zwi schen Rom und Berlin, welche auch trotz der per sönlichen mehrfachen Aussprache zwischen den lei tenden Deutschen und italienischen Staatsmän nern im vorigen Jahre noch keineswegs wieder behoben ist. Namentlich charakteristisch für die Wandlung der italienischen Gefühle gegenüber Deutschland ist auch das Schweigen in der italie nischen Presse beim deutsch-französischen Marokko- Abkommen und beim englischen Königsbesuche in Berlin, beide Ereignisse paßten eben durchaus nicht zu der gegen den Dreibund gerichteten Stimmung, welche in Italien mehr und mehr um sich greift. Allerdings darf nicht vergessen werden, daß Italien, als eS sich 1885 dem schon bestehenden Bündnisse zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn anschloß, hierbei nur unter dem mißfäl ligen Eindrücke handelte, welche die kurz vorher erfolgte Besitzergreifung Tunesiens seitens der Franzosen auf Italien machte. Auf diesen fetten Bissen hatte sich Italien stets selber gespitzt, und da er ihm nun von seinem stammverwandten Nachbarvolks vor der Nase weggeschnappt wurde, so warf sich Italien in seiner Enttäuschung den mitteleuropäischen Kaisermächten in die Arme. Mit seinen Herzen ist indessen Italien nie bei die ser Allianz gewesen, und bei den wachsenden anti deutschen und antiösttzrreichischen Tendenzen unter den Italienern wird e» immer wahrscheinlicher, daß eine nochmalige Erneuerung deS Dreibunde» nicht mehr erfolgt; daß Italien'selber von einem solchen Schritte den größten Schaden für seine Weltmachtsstellung hätte, die» scheint man freilich dortzulande nicht einzusehenl