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schriftlich abzuschliehen, in drei Exemplaren auS- »»fertigen, und von dem Lehrherrn, dem gesetz lichen Vertreter (Vater, Mutter oder Vormund) de» Lehrling» und von dem Lehrling selbst zu unterschreiben. Je ein Exemplar de» Lehrver trag» erhält der gesetzliche Vertreter de» Lehr ling» und der Lehrherr zur Aufbewahrung. Da» dritte Exemplar hat der Lehrherr binnen 14 La gen nach Abschluß de» Lehrvertrage» bei Ver meidung einer Ordnungsstrafe bi» zu 20-4t bei der Gewerbekammer zu Zittau einzureichen. Gleichzeitig machen wir auch darauf aufmerksam, daß jeder Lehrherr, der einer Innung nicht ange hört, für die Eintragung eine» jeden Lehrling» in die Lehrlingsrolle der Gewerbekammer eine Gebühr von 3 °4t, die Porto- und bestellgeldfrei zu zahlen und mit dem Lehrvertrage an die Ge- Werbekammer zu Zittau einzusenden ist, zu ent richten hat. — Sammlung de» Roten Kreuze» für Süditaliea. Der LandeSauSschuß der Vereine vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen schließt seine Sammlung für die Notleidenden in Süditalien am Freitag, den 12. Februar d. I., und bittet, bi» dahin alle noch beabsichtigten Gaben- spenden an das Dresdener Transport- und La gerhaus Thamm, Kleine Packhofstraße 1, einzu- senden, da voraussichtlich auch die Generaldirek tion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen nunmehr die frachtfreie Eilbeförde- rung aufhebt. — Der Landesverband der Gaalivhaber im Königreich Sachsen versendet zur Zeit an seine Mitglieder Lufhängeplakate, lt. welchen das Pub likum gebeten wird, dem Saalwirtestand im Kampfe gegen die Tonsetzer-Genossenschaft bez. deren Forderungen insoweit unterstützend zur Seite stehen zu wollen, daß dasselbe auf das Spielen tantiemepflichtiger Musikstücke bis auf weiteres verzichtet. Der Verband gibt gleichzeitig die Versicherung ab, daß eS seinen Mitgliedern fernliegt, sich der Pflicht zu entziehen, Autoren steuer zu bezahlen, sondern daß eS nur gilt, die Art und Weise zu bekämpfen, in welcher die Ver waltung der Tonsetzer-Genossenschaft gegen die Lokalinhaber austritt. — Ja der sächsischen Landwirtschaft waren nach den jetzt amtlich veröffentlichten Spezial-Be rechnungen im Jahre 1907 im Ganzen 481160 Personen beschäftigt. Davon waren 195 231 Per sonen männlich, 258 929 weiblich, darunter 28 774 Kinder unter 14 Jahren. Diese 451160 Personen nahmen im Betrieb folgende Stellung ein: Be triebsleiter (Inhaber) 70429 männlich, 7216 Weiblich, zusammen 77 645. In derselben Reihen folge (männlich, weiblich, zusammen) ergeben sich weiter folgende Zahlen: Familienangehörige, ständig mitarbeitend 27 612, 108273, 135 885, vorübergehend mitarbeitend 15 222,53 555,68 777. Fremde Arbeitskräfte: AufsichtS- und Rechnungs personal 3108, 1240, 4348, ständige Arbeitskräfte, und zwar Knechte und Mägde 37684, 42 762, 80446, Tagelöhner und Arbeiter 16075, 11859, 27 934, nichtständige Arbeitskräfte 25101, 31024, 56125. Die Betriebe nach der Anzahl der be schäftigten Personen geordnet, ergibt folgendes Bild: Betriebe, in denen nur der Leiter und zwar im Nebenberuf tätig war 37151, eine Person meine kleine süße Frau in mein Heim einzu führen. Wir hatten am 27. Dezember Hochzeit und am 6. Januar kehrten wir von der unerläßlichen Hoch zeitsreise aus Wien zurück. Während der ersten Wochen unserer Ehe lebten wir still und zurückgezogen. Wir waren uns selbst genug; wir hatten einander so lieb und waren so glücklich, daß wir uns nach keiner Abwechslung, keiner Zerstreuung sehnten. Doch seltsam, je näher der Tag rückte, an dem ich im Jahre zuvor die blaue Maske kennen lernte, um so öfter mußte ich an sie denken, um so lebhafter schwebte sie mir dort Jener Maskenball hatte so allgemeine Befrie digung gefunden, daß die „Harmonie" beschlossen hatte, die diesjährige Fastnacht in gleicher Weise zu feiern. Auch in mir tauchte der Wunsch auf, das MaS- kenfest wieder zu besuchen, doch schon der bloße Gedanke daran, waS mich, den glücklich verheira teten Mann, hauptsächlich hinzog, machte mich «röten. Während ich noch hin und her schwankte, ob wir gehen sollten oder nicht, enthob mich meine kleine Frau meiner Skrupel und Bedenken. Eine» abend», als ich nach Hause kam, war sie so lieb und zärtlich, daß ich wohl merkte, sie hatte ein beson dere» Anliegen an mich. (Schluß folgt.) fech» bi» zehn Personal 1458^ elf bi» zwanzig Personen 2045, einundzwanzig bi» drei ßig Personen 488, einunddreisttg bi» fürttzig Per- sonen 429, einundfünfzigbi» ttlchundert Personen 284, einhunderteine bi» -weWvdert Personen 48. — De» in der Schluchtbei -oheufriedtrrtz (4. Juni 1748) gefallenen Kursachfen soll auf einen Beschluß de» „Milttärverein» ehe maliger sächsischer Kameraden zu BreSlau" hin ein Denkmal neben dem fiir preußische Krieg« «richtet werden. Unter den Männern, welche der Angelegenheit ihre Unter stützung zuteil werden lasten, befindet sich der Kgl. sächs. Gesandte in Berlin, Graf Vitzthum vonSckstädt. Die Schristleitung d« Monat lichen Mitteilungen der sächsischen Lereine in Ber lin «läßt in der Februarnummer einen dem Zwecke dienenden Aufruf. — No» sächsischen Eifenbahnrat. Der für die 10. Wahlperiode neu konstituierte sächsische Eisen bahnrat trat am DonnerStag unter Vorsitz de» Herrn Generaldirektor v. Kirchbach zu sein« ersten Sitzung zusammen. Sr «hielt Mitteilung üb« die am 1. April ins Lebet» tretende StaatS- bahn-Güterwagengemeinschaft und üb« die wich tigeren Aenderungen der an demselben Tage in Kraft tretenden BerkehrSordnung, sowie üb« einen Beschluß d« letzten Generalkonferenz, Tierfrachten betreffend. AlSdann beschäf tigten ihn zwei Tariffragen. In der einen, wegen Versetzung der zu technischen Zwecken bestimmten Melasse in den Spez.-Tar. M gab d« Sisen- bahnrat sein Gutachten gegen eine Minderheit von sechs Stimmen im beifälligen Sinne ab. In der anderen Frage wegen Aufnahme von , Terpen tinöl in das Verzeichnis der zur Beförderung in Kesselwagen zügelaffenen Tüt« entschied man sich mit groß« Mehrheit — gegen drei Stimmen — dahin, den Antrag zu befürworten. Hierauf wählte der Eisenbahnrat seinen ständigen Aus schuß. Zum Schluß «folgte eine Besprühung des SommerfahrplanS und ein« großen Zahl von Fahrplanwünschen. — Ein neu« brieflicher Schwindel. Eines ähnlichen Gaunertricks, wie die berüchtigten spa nischen Schatzschwindler, bedienen sich jetzt in Paris ansässige Betrüg«, die, wie die „Berl. Allgem. Ztg." berichtet, ihren Beutefeldzug brief lich nach Deutschland hin betreiben. Sie scheinen aus den in den Blättern veröffentlichten Todesanzeigen die Adressen der Hinterblie benen unlängst Verstorbener zu «Mitteln und suchen von diesen die „fällige Rate" einer natür lich nicht bestehenden Lebensversicherung zu erlangen. Sie glauben, die Mit den Zuschrif ten Beehrten würden die Beträge schleunigst ein senden, um sich dadurch die durch den Tod fällig gewordene Versicherungssumme zu sichern. Dresden. In der am Donnerstag stattgefundenen Stadtverordnetensitzung erstattete Hr. Ä'. . Schulgemeinde fiir da» Jahr 19lA somit io» -an- zen 111 Pro», (anstatt 1« Ptzo») M bewilligen, d) die GchulanlagÄwrdnung alsbald dahin abhU- ändern, daß feste» Diensteinkomrpen voll zur Schul- einkommenstülerheranzuzie-mALindfePrüfung der Frag», ob die Arbeittt!ötzM«höht werden sollen, erft^ dann einzutreten, , ßachdem öle Vor lagen wegen Aufbesserung o« Schalte verab schiedet fein werden. Da» vatßschreiben sei dem Finanzausschüsse überwiesen worden: bei der Kürze der Zeit habe dieser natürlich noch nicht dazu Stellung nehmen Vinnen, werde ab« in kürzest« Zeit in die Beratung etntreten. Nicht unerwähnt wolle er übrigen» lasten, daß die Löhne der städtischen Arbeit« wiederholt «höht worden seien, ohNe daß die Beamten und Lehrer eine Aufbesserung ihrer Bezüge «sichren hätten. Schließlich Möchte « noch mitteilen, daß die Ein kommensteuer im Jahre 1907 einen höheren Be trag «geben habe, al» veranschlagt worden sei; danach könne -« Ertrag von 1 Pro», statt mit 88000 im Jahr- 1908 mit 88000 im Jahre 1909 angenommen werden. Nach ein« läng««» Aussprache wurde -an vom B«icht«statter namen» des Finanzausschusses gemäße Vor schlag: „Kollegium wolle von den Darlegungen des Rate» in dem Begleitschreiben zum Eittwurfe des HauShaltplaneS der Stadt und her Schul gemeinde für da» Jahr 1909 Kenntnis nehm«»" »»gestimmt. 8. Dresden 8. Febr. Foltergnale« ritze» 14jährige» Dienstmädchen». Entsetzlich graue»»' haste Bild« entrollte ein Prozeß gegen dw reiche Kaufmannsehefrau Anna Gebhardt in Dr«»- den-Blasewitz weg«» gefährlich« Körperver- letzung ihres 14jährigen Dienstmädchen». ZMva- halb eines Zeiträume» von kaum 4 Jahren hat die Angeklagte nicht wenig« al» 19 Dienstmäd chen gehabt und kein Mädchen hat, wie die Be amten auf dem Gemeindeamt in Erfahnmg brachten, den Dienst »«lasten, ohne Schlägt be- kommen zu haben. Im Mai v. I. trat da» kurz vorher au» der Schule entlassene Mädchen Anna Lommatzsch in den Dienst der Angeklagten und alsbald begann für die Lermste Sine schwere Leidenszeit. Fast täglich «hielt sieDrügel Mit ein« Klopfpeitsche, wobei sich -a» Mädchen ausi Geheiß -« Dienstherrin auf den Fußmch«» legen und ihre Meid« hochnehmen «uchw. Hofen duW da» Mädchen nicht tragen, damit di^Angeklagte bessere Gelegenheit hatte, die Schläge sichtbar« zu machen. Da» Mädchen bekundete, daß sie bei jeder kleinen und kleinsten Gelegenhett furchtbare Prügel bekommen habe. Auch m»f die Lippen sei sie geschlagen worden, so daß diese «mffprangen. Zum Ankleiden und Waschen habe die Dimst- Herrin ihr nur wenige Minuten gekästen. Set diese Zeit überschritten worden, dann habe die Angeklagte sie mit kaltem Wasser begosst», so daß sie ii» nassen Kleidern habe arbeiten Müssen. Stadtv. Bürgerschuloberlehrer Gärtner über den diesjährigen HauShaltplan im allgemeinen Bericht. AuS den eingehenden Darlegungen de» Herrn Berichterstatters sei auf Grund deS Be richts de« „Dresdner Anz." folgende» erwähnt: Der HauShaltplan weist gegen das Vorjahr einen Mehrbedarf von 454656 auf; er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 48374945 ab. Obwohl die Zuschußpofitionen und die Ausgaben bei den Ueberschußpofitionen eine starke Neigung zum Anwachsen zeigen, soll nach dem vorliegen- den Entwürfe deS HauShaltplaneS gleichwohl die Gemeindeeinkommensteu« und die Schuleinkom mensteuer auch im Jahre 1909 wie im Jahre 1908 nach 52 beziehentlich 58 Proz., also zusam men 105 Prozent der Staatseinkommensteuer ein gehoben werden. Der Herr Berichterstatter be- - merkte sodann, in dem Begleitschreiben, da» der Rat mit dem HauShaltplan herübergegeben hat, werde betont, daß außer den 120000 «K, die im HauShaltplan für die Straßenbahn für Erhöhung der Besoldungen der Straßenbahnbeamten vorge sehen seien, keine Mittel für die Erhöhung d« Beamten- und Lehrergehalte vorhanden seien. Der Finanzausschuß sei in sein« überwiegenden Mehrheit d« Ansicht, daß diese Erhöhung mög- lWt bald eintreten müsse. Deshalb habe sich der Ausschuß nicht dazu entschließen können, die' Steuern, wie im Ratsschreiben vorgeschlagen werde, sogleich festzusetzen. Am Freitag mittag habe er nun ein Ratsschreiben überwiesen er halten, in dem d« Rat folgende Beschlüsse mit teilt: 1. die allgemeine Erhöhung der Lehr«- und Beamtengehalte mit Wirkung vom 1- Januar 1909 eintreten zu lasten. 2. ») in Abänderung des Beschlusses vom 24. November 1908 die Er hebung von 59 Pro», (anstatt 52 Proz.) der Sie habe nicht gewagt, sich ihren Eltern anzuver trauen, denn ihre Dienstherrin habe gedroht, sie bei der Polizei anzuzeigen, »veil sie einmal etwa» genascht und zu einem Briefe an die Ettern eine Briefmarke entwendet hab«. Schließlich ab« habe sie die furchtbaren Qualen nicht mtzhr er tragen können und hab« sich dann an die Eltern gewendet. Zwei Blasewitz« Aerzte haben dann da» Mädchen untersucht, und am ganzen Körper blutunterlaufene Stellen und Schwielen festge stellt. Blutige Striemen an den Schenkeln und am Gesäß und die Lippen aufgesprungen! Die Ohren waren vom vielen Ohrfeigen stark ange- schwollen. DaS Mädchen selbst ab« von grünlich, gelbem Aussehen und fast ein Skelett. Die Ange klagte machte geltend, daß da» Mädchen naschhaft und unsaub« gewesen und d« Vater mit der Züchtigung einverstanden g«vesen sei. Dies« ab« hatte d« Angeklagten Wohl da».R«cht eiyge- räumt, da» Mädchen mitzuerztehen, ab« « fei niemals mit derartigen Mißhandlung«» einver standen gewesen. Da» Gericht erkannte nach um fänglicher Beweisaufnahme auf die höchste zuläs sige Geldstrafe von 1000 -4k oder 100 Lagen Ge fängnis. 8. Dresden, 8. Febr. Dresden« Riesenkellrr- wechstlprozeß. Am Sonnabend wurde in dem Riesenkellerwrchselprozeß Horra und Genoffen das Urteil gefällt, Der Hauptangeklagte Kauf mann Horra-BrSUau, dem zur Last gelegt wurde, al» völlig mittellos« Mensch 59 Kellerwechsel in Höh« bi» zu 1000 -A «»»gestellt bez. giriert zu haben, «hielt zwei Jahr« Gefängni» und 5 Jahre Lhr< rrechtSverlust. 5 Angeklagte wurden freige sprochen, während die übrigen 18 zu Gefängni»- strafen bi» zu 6 Monate, Geldstrafen bi» zu 500 «A verurteilt wuo e, ,