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ZWÖLFTES ABONNEMENT-KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN io. JANUAR 1907. Unter Leitung des Herrn Hofkapellmeister Dr. Richard Strauß aus Berlin. ERSTER TEIL. Symphonie (Grriöll) von W. A. Mozart. I. Allegro molto. II. Andante. 'III. Minuetto: Allegro. IV. Allegro assai. Konzert für Klavier (Nr. 1, Dmoll, Op. 15) von J. Brahms, vorgetragen von Herrn Professor Max Pauer aus Stuttgart. I. Maestoso. II. Adagio. III. Rondo: Allegro non troppo. ZWEITER TEIL. »Also sprach Zarathustra.« Tondichtung (frei nach Friedrich Nietzsche. Op. 30) von Richard Strauss. »Zarathustras Vorrede.« »Als Zarathustra dreißig Jahre alt war, verließ er seine Heimat und den See seiner Heimat und ging in das Gebirge. Hier genoß er seines Geistes und seiner Einsamkeit und wurde dessen zehn Jahre nicht müde. Endlich aber verwandelte sich sein Herz — und eines Morgens stand er mit der Morgenröte auf, trat vor die Sonne hin und sprach zu ihr also: Du großes Gestirn! Was wäre Dein Glück, wenn Du nicht die hättest, welchen Du leuchtest! Zehn Jahre kamst Du hier herauf zu meiner Höhle: Du würdest Deines Lichtes und dieses Weges "satt geworden sein, ohne mich, meinen Adler und meine Schlange. Aber wir warteten Deiner an jedem Morgen, nahmen Dir Deinen Überfluß ab und segneten Dich dafür. Siehe! Ich bin meiner Weisheit überdrüssig, wie die Biene, die des Honigs zu viel gesammelt hat, ich bedarf der Hände, die sich ausstrecken. Ich möchte verschenken und austeilen, bis die Weisen unter den Menschen wieder einmal ihrer Torheit und die Armen wieder einmal ihres Reichtums froh geworden sind.