Götter, o laßt mich sterben! Zum Unheil nur erkoren, Alles hab’ ich verloren, Was soll das Leben mir! Öffne die trüben Gründe, Birg mich in deine Schlünde, Da nirgends Trost ich finde, Heiliges, ew’ges Meer. Verbirg mich Arme, Birg mich, heiliges, ew’ges Meer. Der Tanz in der Dorfschänke (Mephisto-Walzer), Episode aus Lenaus »Faust«, von F. Liszt.*) Lieder mit Klavierbegleitung, gesungen von Fräulein Kiss. a) Grenzen der Menschheit von F. Schubert. Wenn der uralte, Heilige Vater Mit gelassener Hand Aus rollenden Wolken Segnende Blitze Über die Erde sät, Küss’ ich den letzten Saum seines Kleides, Kindliche Schauer Treu in der Brust. Denn mit Göttern Soll sich nicht messen Irgend ein Mensch. Hebt er sich aufwärts Und berührt Mit dem Scheitel die Sterne, Nirgends haften dann Die unsichem Sohlen, Und mit ihm spielen Wolken und Winde. Steht er mit festen Markigen Knochen Auf der wohlgegründeten, Dauernden Erde, Reicht er nicht auf, Nur mit der Eiche Oder der Rebe Sich zu vergleichen. Was unterscheidet Götter von Menschen? Daß viele Wellen Vor jenen wandeln, Ein ewiger Strom: Uns hebt die Welle, Verschlingt die Welle, Und wir versinken. Ein kleiner Ring Begrenzt unser Leben, Und viele Geschlechter Reihen sich dauernd An ihres Daseins Unendliche Kette. Goethe. *) Mephistopheles (als Jäger, zum Fenster herein:) »Da drinnen geht es lustig zu, Da sind wir auch dabei, Juchhu! — Ihr lieben Leutchen, euer Bogen Ist viel zu schläfrig noch gezogen! — Reicht eine Geige mir zur Hand, ’s wird geben gleich ein andres Klingen, Und in der Schänk’ ein andres Springen!« Der Spielmann dem Jäger die Fiedel reicht, Der Jäger die Fiedel gewaltig streicht. Bald wogen und schwinden die scherzenden Töne Wie selig hinsterbendes Lustgestöhne, Wie süßes Geplauder, so heimlich und sicher, In schwülen Nächten verliebtes Gekicher. — Sie tanzen taumelnd hinaus zum Wald, Und leiser und leiser die Geige verhallt. Die schwindenden Töne durchsäuseln die Bäume, Wie lüsterne, schmeichelnde Liebesträume. Da hebt den flötenden Wonneschall Aus duftigen Büschen die Nachtigall —