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mann d. R. a. D., war al» Kommersleiter gewon nen worden und hieß mit einer trefflichen An sprache alle Teilnehmer herzlichst willkommen und richtete an Gäste und Kameraden warme Ap pelle, die als wahlberechtigte sehr anzuerkennen sind. Während die Ehrentafel Vertreter der kaiserlichen und königlichen Behörden, des inak tiven OffizierstandeS, des Rates und der Stadt verordneten, der Lehrerschaft, Ehrenmitglieder u. a. aufwieS, ließ der Besuch seitens der Kame raden aus den 4 Vereinen bedauerlicherweise sehr zu wünschen übrig, sonst hätte der Saal die Zahl der Teilnehmer kaum zu fassen vermocht. Die wohlgelungenen Borträge des Militärgesangver- eins vom K. S. Militärverein, der seine Kräfte unter der bewährten Leitung des Herrn Kantor Köhler in den Dienst der Allgemeinheit ge stellt hatte, ebenso die exakten Vorträge der Stadt kapelle, die sehr fleißig konzertierte und nicht zuletzt die zahlreichen, geschickt ausgewählten ge meinschaftlichen Gesänge brachten erwünschte Ab wechslung und reges Leben in den Verlauf deS Abends. Im Mittelpunkte der schönen Feier stand die Festrede des Herrn Schuldirektor Jochen, der mit seinen Ausführungen die dankbare Zu hörerschaft in die rechte Feststimmung versetzte, die dann lebhaften Ausdruck fand am Ende der begeisternden Worte. Kam.-Vorsteher Meißner nahm im Verlaufe des Kommerses die Gelegen heit wahr, auch seinerseits allen denen zugleich im Auftrage der anderen Vorsteher lebhaft zu danken, die zum Gelingen der Feier das ihrige beigetragen haben, worauf die Festversammlung Lurch kräftige Hochrufe auf die genannten Herren usw. ihre volle Zustimmung gab. Infolge der Vorträge, mehrerer anderweitiger Ansprachen, der geschickten Kommersleitung usw. war die Stimmung recht gehoben und die Lust zum Da bleiben eine allgemeine, so daß das ganze reich haltige Programm vollständig erledigt werden konnte. Ja, eine Fest-Nachversammlung hielt noch verschiedene Personen beiderlei Geschlechts über den offiziellen Schluß hinaus beisammen, um die fidele Stimmung weiter zu pflegen. Hoffentlich gehen die im Verlaufe des Abends mehrfach geäußerten Wünsche in Erfüllung, bei der nächsten gemeinschaftlichen Feier, d. i. zum Geburtstags-Kommers Sr. Mas. des Königs „ . Lnchrich .August im Hosps König Mert, viel ^. Mehx Kameraden zu sehen, als bisher^ — Eine / bringende Bitte , muß 8ek Berichterstatter aber aussprechen, die auch für aÜe anderen Veranstal- , tungen und für gar viele gilt, die Konzerte usw. . besuchen: Es ist wenig rücksichtsvoll gegen andere,gehandelt, wenn während der Reden, Vor träge und Gesangsaufführungen u. a. laut ge sprochen wird. Solange kann und soll sich jeder beherrschen! * Bischofswerda, 26. Januar. Jeden Sonn abend ist vom Landesverein vom Roten Kreuz im . . Königreich Sachsen eine große Sendung freiwil liger Gaben von Dresden nach Süditälien expe diert worden. Jede einzelne Sendung wird von .. einem Mitglied« vom Roten Kreuz begleitet, wel ches . dieselbe an die geeignete Stelle persönlich übergibt. - Da auch die hier gesammelten Gelder und Gegenstände am Donnersta g an die Zentralstelle abgeführt werden sollen, bittet Herr - Paul Schachert, welcher die hiesige SamM- ..' ,lung übernommen hat, freundlichst. Gaben ihm bis Donnerstag zukommen lassen zu wollen. -e-. Bischofswerda, 26. Jan. Für die Mit- glieder des Berschönerungsverrins wird der idyl lisch zwischen gigantischen Felsen am Füße des Watzmann im Berchtesgadener Gebiet gelegene Königssee am 19. Februar — Hotel König Albert — das Wanderziel sein, welche in dem berühmten Wallfahrtsort St. Bartholomä im frohen Kreise der Aelpler an dem Kirchweihfest teilnehmen wer den. Der Festausschuß wird alles aufbieten, um das Fest zu einem recht fidelen und genußreichen zu gestalten, wozu namentlich die großartige Ge birgsszenerie und verschiedene Aufführungen bei tragen werden. Alpine oder Touristentracht ist zwar erwünscht, jedoch nicht bedingt. Finanzer, Schiffer, Soldaten, Sommerfrischler usw. sind ebenfalls willkommen. Darum: Auf nach dem Königssee! Bischofswerda, 26. Januar. Die Hamburger zoologische uud naturwissenschaftliche Ausstellung, deren Besitzer der Naturalist Ernst LaberSwei- ler ist, wird von Sonnabend, 30. Januar, bis 2. Februar auf dem Schützenhausplatze hier aus gestellt sein. Die Ausstellung enthält eine große Menge Tiere, u. a. Hyänen, einen indischen Scha- kal, fliegende Hunde, Ichneumon, den Vertilger der Krokodileier, ferner die seltenen Löwenaffen, die kleinsten Affen der Welt au» den Urwäldern Afrikas usw. Außer diesen lebenden Tieren fin kommandierende Generäl dM lA^ArMeePrps, von B r o i z e m, wixd am Geh ürtStaae Sr. Maj. des Kaisers, Mittwoch, den 27. d. M., 12 Uhr 30 Min. nachmittags, Paroleausgabe für die Garnison Dresden auf dem Theaterplatze abhalten. Se. Maj. der König wird der Parole- a usgabe nicht beiwohnen. A n der ParoleauSgabe nehmen teil: a) die dienstfreien Herren Generale, Offiziere, Samtätsoffiziere rind obere Militär beamte der Garnison, sowie Offiziere deS Be urlaubtenstandes. Die. Aufstellung erfolgt in einem nach dem König Johann-Denkmal offenen Viereck mit verkürzten Fronten. Generalität in Höhe de<« König Johann - Denkmals, anschließend Kadettenkorps, sodann Truppenteile rc. nach der Reihenfolge der Rangliste; b) vom Kadettenkorps eine Abordnung von 20 Kadetten, von den Truppenteilen von jeder Kompagnie, Eskadron, Vattetie 10 Unteroffiziere, von der Zeugmeisterei einschl. der technischen Institute 30 Unteroffiziere, von den übrigen Behörden und Anstalten nach Anordnung der Vorstände. Zur Absperrung des Theaterplatzes trifft 11 Uhr 30 Min. vormittags am König Johann - Denkmal eine Kompagnie zu 20 Rotten Zugstärke vom 1. Leib - Grenadier- Regiment Nr. 100 ein. Die Platzmusik wird daS Hoboistenkorps des 1. Leib - GreuadierregimentS Nr 100 und das Trompeterkorps des Garde- keiterregjments ausführen, die abwechselnd spielen. Das Hoböiptenkorps des 1. Leib-Grenadierregiments Nr 100 begannt. Die Hymne bei dem Aus bringen des Hu-rN auf Se. Majestät den ^Kaiser durch den kommandierenden General wird vom vorgenannten Hoboist«iü>rps gespielt. Bei dem Ausbringen des Hurra aus Se. Maj. den Kaiser durch Se. Exzellenz den kommandierenden General gibt eine Batterie de- 4. Feldartilleriereckknentö Nr. 48 101 Ehrenschüsse ab. Di« Batterie stellt sich auf der Straße an der Elbe unterhalb des Finanzministeriums auf. — Ihre Exzellenz Frau Marick Theresia v. Mangoldt geb. Freiin v. Puteaich. »er e» noch kürzlich, am 15. Dezember vorigen Jahres, vergönnt war, in. körperlicher und geistiger Mfche ihren 100jährigen Geburtstag zu feiern, Sonnabend nachmittag verschieden. Dresden. Auf der Elbe geht seit SonntöU nacht wieder sehr starke» Treibeis. Der Wafferi stand de» Strome» bleibt ein andauernd »ir riger. Wenn da» Frühjahr keine ergtel det man in der Ausstellung auch noch natur- wissenschaftliche Präparate und Sammlungen, darunter einen Kugelfisch, einen Haifisch, Stachel fisch, fliegende Fische, eine Termitenmuscheln- und Konchylien-Sammlung usw. Eine Besichtigung dürste sich recht lohnend gestatten- und seien die Herrep Lehrer und die Schüler ganz besonder» auf sie aufmerksam gemacht. Alle» nähere ist au» den Anschlagzetteln und Annoncen zu er sehen. — 26. Januar. Der unbekannte Eiumieter uud Betrüger, welcher sich vr. Leo Osten nannte, angab beim hiesigen Amtsgericht als Assessor an gestellt worden zu sein, und sich am 12. d. M. bei einer hiesigen Witwe einlogierte und dieselbe außerdem um den Betrag von 10 prellte, hat sein Arbeitsfeld von hier nach dem Vogtlände ver legt und ist, nachdem er noch in Reichenbach im Vogtlands in gleicher Weise aufgetreten, von der Polizei in Bayreuth festgenommen worden. — Sind Stärkungsmittel als Heilmittel zu betrachten, die Krankenkasse» für ihre Patievte» zu bezahlen haben? Mit dieser Frage hatte sich das Verwaltungsgericht der Kreishauptmann- schast Chemnitz zu beschäftigen. Eine Arbeiterin hatte zur Kräftigung ihres Körpers nach über standener Krankheit auf Anraten deS Arztes, der sie behandelt hatte, Nährmittel, und zwar Kakao und Honi.g, gekauft und verzehrt.' 37,70 hatte sie dafür auSgegeben in der Annah me, daß ihr der Betrag von der Ortskrankenkasse Annaberg, bei der sie versichert war, wieder ersetzt werden würde. Die Kasse weigerte sich aber, den Betrag zu ersetzen. Deshalb klagte die Arbei terin. Das Verwaltungsgericht wies aber dielen Anspruch zurück mit der Begründung, daß Kakao und Honig wohl Stärkungsmittel seien, aber als Heilmittel nicht bezeichnet werden könnten; die Krankenkassen seien aber nur zur Leistung vonHeilmitteln verpflichtet. d. Bautzen, 26. Jan. Der Landesverein Ev. lath. Gotteskasten im Königreich Sachsen hielt gestern hier im Evängel. Dereinshause seine dies jährige Generalversammlung unterVor- sitz des Herrn Pastor vr. Ahner aus Leipzig- Oberreudnitz ab. Eingeleitet wurde diese Ta gung am Vorabend durch einen starkbesuchten Gottesdienst, in dem der Schriftführer, Herr Pastor Gr oß e aus Sora b. Wils-xuff,.die Pre digt hiM. Die hierbei gesammelte Kollekte hat zirka 160 o« ergeben. Die anschließend abends 8 Uhr im Vcreinshaus abgehaltene Nachversamm lung wurde von Herrn Pastor Prim. Wetzke hier geleitet. Die Pastoren vr. Giesecke aus. Leitmeritz i. B. und vr. Ahner aus Leipzig hiel ten Vorträge über das Unterstützungsgebiet; ersterer erzählte insbesondere von der Arbeit in seiner 500 Kilometer großen Diaspora ip und um Leitmeritz und von der Schwierigkeit der kirchlichen Arbeit gerade in der jetzigen Zeit mit ihrem Kampf des Tschechentums. Ein anschlie ßender Schriftenverkauf mit Büchsensammlung ergaben rund 80 -L. Die eigentliche General versammlung fand gestern mittag von 11 Uhr ab im Vereinshause statt. ' Der Vorsitzende begrüßte die Erschienenen, insbesondere Herrn Geh. Kir chenrat Meier als Vertreter der Kreishauptmann schaft Bautzen, und gab einen Rückblick auf das verflossene Jahr, das in bezug auf den Vorstand keine Veränderungen gebracht habe. Nach dem von Herrn Schriftführer Große gegebenen Jahres bericht sind z. Z.676 Mitglieder. Nach einem Be richt des Vorsitzenden betragen die Einnahmen im Jahre 1908 nach det bisherigen Zusammen stellung 25 214 Davon gehen ab für Derwal- tung 1570 in Wertpapieren angelegt sind 6273 <^, so daß zur Verteilung 17 371 verblei ben. Ein hiesiger Herr hat diese Summe noch um 200 erhöht. Nach einem vom Vorstand aufgestellten und von der Versammlung einstim mig angenommenen VerteilungSplan kommen diese 17 571 in 96 einzelnen Posten zur Vertei lung. Auf die deutsche Diaspora kommen 1250, auf die Breslauer Freikirche 1777, auf an dere Freikirchen 2042, auf Oesterreich 8753,90, auf Ungarn 840 und für Brasilien usw. 3125 Angenommen wurde dieser Ver- teilungsplan auf Vorschlag des Herrn Pastor Wagner in Oberlößnitz. Die diesjährige Delegier tenkonferenz soll in Stade (Hannover) abgehalten werden. Mit Gesang und Gebet wurde die Ver sammlung geschlossen. Zittau. Von dem Bezirkstage der AmtShaupt- mannschaft Zittau wurde die Einführung einer Bezirkssteuer für die AmtShauptmann- schaft Zittau in Höhe von 2 Prozent der staatlichen Einkommen- und Grundsteuer beschlossen. Die Stadt Zittau selbst wird durch dies« Steuer mit ca. 10000 Mk. jährlich belastet, von den städtischen Vertretern ZittauS und nur 3 für die neue Steuert Di« BÄW- steuer soll in erster Line die Gemeind« entlast« und sie veranlassen, mehr als vorher auf den Wegebau anzuwenden. W«ter komme in Betracht die Ausbildung geschult« Wegebaupersonal» für Kommunestraßen, Unterstützung von lungenkrank« Personen, Anlegung eine» Unterstützungsfond» für die Angrhöngen von Reservisten und Land- wchrleutm im Kriegsfälle und Erhöhung der Badeunterstützungen — In der am Freitag ab gehaltenen Stadtverordnetensitzung wurde die Verlängerung der rot« Linie der sibirischen Straßenbahn durch die Gürlitzerstraße bis. zu dem vielbesuchten städtischen Weinaupark beschlossen. Die Kosten für die Verlängerung werd« etwa 70000 Mk. betragen. Königshain. Nicht die beste Schwieger mutter scheint, wie daS Ostritzer Lokalblatt schreibt, die hiesige Hausbesitzerin und Renten empfängerin K. zu sein. Nachbarn hörten näm lich am Sonntag vormittag ein furchtbares Ge schrei und sahen zu ihrem Entsetzen, wie dies« ihr« Schwiegersohn mit einem armstarken Knüp pel unbarmherzig durchbläute, während seine Frau ihn hierbei liebevoll am Winterrocke fest hielt. Der Mann, als nüchtern und arbeitsam bekannt, scheint jetzt daS unzärtliche Familien leben satt bekommen zu haben, denk er hat sich ein anderes Unterkommen besorgt. Der Streit soll wegen deS im Winter etwas geringen Bei> diensteS des Mannes hergekommen sein. Radeberg. Schwere Schicksalsschläge habest die Familie des Gutsbesitzers Nake in Ullers dorf betroffen. Die Mutter NakeS war verstor ben, und um dm Sarg abzuholen, fuhr Nake am Freitag nachmittag 5 Uhr mit seiner Schwester im Wagen zu seinem Schwager nach CunerSdorf bei Schönfeld. Auf dem Rückwege s ch e uten die Pferde seines Geschirrs in der Dunkelheit vor einem vorüberfahrenden Radfahrer und gingen durch. Nake verlor die Gewalt über die Tiere; wurde mit seiner Schwester vom Wagen geschleu dert und so schwer verletzt, daß er bald darauf starb und abends L Uhr als Leiche nach Ullers dorf gebracht wurde; seine Schwester erlitt schwere Rippenbrüche und auch ihr Zustand ist besorgnis erregend.