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IE er sächsische Lrzähler Da- m Rr. 12 de- „Sächsischen Erzählers* vom Jahre 1909 veröffenüichte Verzeichnis der Mitglieder der beiden städtische» Kollegien und gung für Bosnien und die Herzegowina bekommt. Die Trotzmächte selbst, zumal England, Ruhland und Frankreich, bleiben aber auf ihrer Forde rung bestehen, datz die ganze Lösung der Orient fragen von einer Konferenz der Grohmächte ge billigt und sanktioniert werden muh, und diese diplomatische Forderung will auch Oesterreich er füllen, um die letzten Zankäpfel in Europa wegen der Zwischenfälle auf der Balkanhalbinsel zu be seitigen, denn die Zukunft Bosniens und der Herzegowina, sowie auch daS Verhältnis zwischen der Türket und Bulgarien find völkerrechtlich im Berliner Vertrag von 1878 festgelegt worden, und dieser Vertrag mutz eben in den betreffenden Punkten eine Aenderung erfahren. Da Oesterreich mit der Türkei sich verständigt hat, und ein Ver gleich zwischen der Türkei und Bulgarien nahe ^bepgrzusteben.scheint, so wird die Kcmferenz der Großmächte bei der Revision und neuen Ratifika tion auf kerne groben Schwierigkeiten mehr stützen. Die Lösung der Balkanfragen und die Großmächte. Aerrrfprechftelle Str. SS. Bestellungen werden bei allen Postanstallen de« deutschen Reiche», für Bischostwerda und Umgegend bei unseren Zrttung«do,en, sowie in d« «eschilstrstelle diese» Blatte» angenommen. Schlich der Seschzswftell» Abend« S Uhr. Jahrgsxg. SWLESLWLLo'iL: Minister und Gesandten And schon dqbes,,sq viü wie möglich Geld äpszutreiben, um -je Fqrderupgder Lütkeneinigermatzen befriedi gen zu können, auch werden sicher alle Grotzmächte die Türkei beeinflussen, ihre Geldforderung an Bulgarien etwas zu ermäßigen. Schließlich MltWp ja auch die Türken bei dieser Art -er Lö- sting der Aalkanfragen daS beste Geschäft, denn Bosnien und die Herzegowina besahen sie ja schon seit 80 Jahren nicht mehr und der Sultan War nur noch dem Namen nach der Souverän Lieser Ländchen, und dafür, datz er auf seine fa denscheinige Souveränität über Bosnien und die Herzegowina verzichtet, erhält er nun von Oesterreich ungefähr 50 Millionen Mark. Möchte may da nicht nach -em berühmten Couplet auS- rufen: »SHen Sie, daS ist ein Geschäft, das bringt noch war ein!* - Gap- ähnlich liegt ja der Fall zwischen der Türkei und Bulgarien, denn Bulgarien samt Ostrumelien waren ja auch schon längst für die Türkei so gut wie verloren, und wenn die Türken von Bulgarien auch nicht die verlangten 8 Millionen türk. Pfund, sondern wahrscheinlich npr 5 oder 6 Millionen Pfund, also etwa 100 .Millionen Mark erhalten, so haben die Türken wiederum ein sehr gutes Geschäft gemacht, sie werden den Aerger mit Bulgarien und Ostrumelien los und erhalten, eine ganze Menge Geld. Die ganze innere Re form in der Türkei gepinnt durch diese Art der Lösung der Orientfragen offenbar sehr an Kraft, zumal man weih, daß eS in der Türkei immer an Geld fehlt, und die Jungtürken, welche in -er Türkei jetzt die politische Macht in den Händen haben, find offenbar klug genug, die Vorteile ein- -usehen, welche eine derartige Lösung der Orient fragen für die Türkei bringt. Vom Standpunkte Serbiens und Montenegros, die gern etwas grö ber werden möchten, kann man ja ein gewisse» politisches Mitleid mit der Lage dieser kleinen Staaten haben, und ist die Aussicht vorhanden, datz Oesterreich und die Türkei den Serben und Mon tenegrinern in bezug auf Handel und Verkehr einige Konzessionen machen werden. In Oester reich wird man auch sehr froh sein. dah man we gen der leidigen Orientfragen keinen Krieg zu führen braucht, der in einer Woche schließlich mehr geostet hätte, aw wa» die Türkei an Entschädig Inserate, welche m diesem Blatte dir wrttrste Berbreittm- finden, werden bi« von». 10 Uhr angenommen, gröhm« und komplizierte Anzeigen tag« vorder, und kostet di« viergrspaUenr Korpuszeile l2 «>, die Reklamezeile 30 Beringstrr Jnseratenbrtrag 40 «l. Für Rückerstattung «ingesandier Manuskript« us«. keine Siewühr. ziemlich harmloser Vorgang heraus. Der Damp fer wurde lediglich angehalten und alsbald wieder freigegeben. Die Aufhebung der Fahrkartensteuer ist von der Steuerkommission des Reichstags abgelehnt worden. Diese Kommission wünscht nur eine Re form dieser Steuer. Der zurzeit in Korfu liegende Kreuzer „Vic- toria Luise" hat Befehl erhalten, nach Palermo zu gehen, um bei der Aufstellung der vom deut schen Kaiser gestifteten Baracken durch den Leib arzt vr. Niedner behilflich zu sein. Aus Anlaß des Erdbebenunglücks in Südita lien erließ der König von Italien bekanntlich einen Tagesbefehl, in dem er auch der HilfStätig- keit der fremden Schiffe dankbare Anerkenttung zollte. Der italienische Marineminister Mira- bello hat nun bei Uebersendung LieseS Tagesbe fehls an den deutschen Botschafter in Rom die Tä tigkeit 8. dk. 8. Hertha und des LloyddampferS Bremen rühmend hervorgehoben und die ersehnte Gelegenheit ergriffen, um als Seemann seine per sönliche Bewunderung für den Mut und die pie tätvoll Gesinnung zum Ausdruck zu bringen, von denen die tapferen Kameraden der deutschen Ma rine so hohe Proben abgelegt haben. Im Königreich Preußen erkrankten im ver flossenen Dezember 66 Personen an Genickstarre, und erlagen dieser unheimlichen Krankheit 29 Personen. — Bei Wendisch-Buchholz treibt seit Neujahr eine Räuberbande ihr Unwesen; sie hat schon mehrere Mord- und Raubtaten auSgeführt. De« t s ch e S St e i ch. Im Berliner Refidenzschlosse fand am Sonntag im Fortgänge der Winterfestlichkeiten das große alljährliche KrönungS-und OrdenSfest statt. Ihm folgte am Montag die ebenso traditionelle Feier des Festes des Schwarzen Adlerdrdens nach. Hierbei nahm der Kaiser als OrdenSmeister die- seS höchsten preußischen Ordens die Investitur der während des letzten Jahres ernannten neuen Ritter vor. ES find dies die Prinzen Joachim und Waldemar von Preußen, der Herzog von Altenburg, General der Kavallerie z. D. Freiherr v. Bisfing, General der Infanterie v. Kessel, Oberjägermeister Freiherr v. Heintze-Weißenrode, Staatsminister v. Köller und General der In fanterie Ritter Hentschel v. Gilgenheimb. Nach dem Jnvestiturakte hielt der Kaiser ein Kapitel deS Orden» ab. Der Kaiser richtete an die Witwe de» Dichters Ernst v. Wildenbruch ein herzliches Beileidstele gramm. Der Monarch erklärt in ihm, daß er im Verein mit dem deutschen Volke den Verlust die se» trefflichen Manne» und gottbegnadeten Dich ter» beklage, welcher der Mit- und Nachwelt un vergängliche Schätze geschenkt habe. Die Beisetzung Ernst v. Wildenbruchs findet heute Montag nachmittag in Weimar statt. Die Sammlung de» Kronprinzenpaares für die Hinterbliebenen der auf der Zeche Radbod Verunglückten hat die Höbe von 300000 Mark erreicht. Zur' Uebergabe der Sammlung wurde eine »Deputation von Arbeitern der Zeche Radbod vom Kronprinzenpaare empfangen. König Friedrich August von Sachsen wird mit dem Kaiser am 28. Januar einer Besichtigung der Kraftfahrerabteilung der Berkehrstruppen in Berlin-Schöneberg beiwohnen. Der Reichstagsabgeordnete vr. Rügenberg, Mitglied der ZentrumSpartet, ist im Alter von 63 Jahren in Bonn gestorben. Er vertrat seit 1898 den rheinischen Wahlkreis Adenau-Zell- Kochern im Reichstage. Der Zwischenfall mit der angeblichen Beschie ßung eine» deutschen Dampfer» durch ein Kano nenboot der Republik Liberia stxllt sich al» ein Amtsblatt Ver Kgl. Amtshauptmannschast, der Kgl. Schulinfpektton und des Kgl. Hauptzoüamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts »nd des Stadtrates zu Bischofswerda. WsttzeMljedmV«rttaaad«ud» für den folgend« Lag mch Met einschließlich der MtMvoch» und Sonnabend« erschei» uepdep»Belletristischen Beilage* bet Abholung utertel- MeUch 1 SO S, bet Zustellung Ms Hau» 1 u» 70 Ä all« Postanstalt« l u» Ü0 «> rzklufio« Bestellgeld. EmzAnr R»uuu«n kost« 10 «l , Rümmer der LettungspreMUstr SSL7. Die Kriegsgefahr in Len Balkanfragen scheint Lurch die Verständigung zwischen Oesterreich und der Türkei vollständig beseitigt zu sein, denn wenn auch Serbien und Montenegro über den ! ' österreichisch-türkischen Vergleich noch wütend find mib am liebsten über Oesterreich herfallen und ihm Bosnien mtd die Herzegowina entreißen «Ächten, so wäre ein solcher Krieg doch ein Wahn- stmi, da dirseubeiden kleinen Länder nicht die ge- rtntzste Aussicht haben, den Krieg gegen Oester- retch miL Trfolg führen zu können. Einen dunk- bm Prlntt-eigt ja noch -er Konflikt -wischen der Mtzi-Ägärietl, WÄl Bulgarien nicht.die .Z-.L« «^.verlangte ziemlich hohe Entschä- Der „Mehlkrieg" zwischen der Schweiz und Deutschland ist nunmehr tatsächlich in die Erschei nung getreten. Nach einer Meldung des Pariser „Eclair" aus Bern hat am 15. Januar in der Schweiz der Boykott deutscher Produtte wegen des Mehlstreites begonnen. Die Schweizer täten indessen im ureigensten Interesse gut, diesen tö richten Boykott schleunigst wieder einzustellen. Oesterreich-Ungarn. Nach der erfolgten Verständigung zwischen Oesterreich-Ungarn und der Türkei wird eS nun vielleicht auch zu einem Ausgleich zwischen der habsburgischen Monarchie und Serbien kommen, Wenigstens hält man eS an Wiener maßgebender Stelle nicht für unmöglich, daß die entstandenen österreichisch-serbischen Differenzen durch direkte Verhandlungen zwischen Wien und Belgrad ge schlichtet werden dürften. Im Widerspruch hier mit besagt allerdings eine „Times"-Meldung aus Belgrad, daß man dort die Lage als sehr ernst ansehe. — Bei der Brandkatastrophe in dem unga rischen Kohlenwerke Ajika sind im ganzen 55 Per sonen umgekommen, der größere Teil -er Arbei ter konnte sich retten. Inzwischen hat sich auch im Almasar-Schacht der österreichisch-ungarischen Staatsbahn durch wiederholte heftige Explosionen ein großes Unglück zugetragen. Doch steht die Zahl der Toten in diesem Falle noch nicht fest. Seit einigen Tagen laufen hier unausgesetzt Aufträge aus der Türkei an die österreichischen Großindustriellen ein. Wenn dies im gleichen Maße so fortgeht, so wird die allgemeine Te- schästsflaue, die der Boykott veranlaßt hat, bald dZIL 'M W