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Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der «gl. Schulinspektion »nd des Kgl Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. fuug der Orieotwirren gezsgt, daß Deutschland Krankrmch Mr eine friedliche Lösung gemein- sam in Wien urü> in der Türkei gewirkt haben, auch haben sich sonst alle Schwierigkeiten in Ma rokko uns in Kleinasien allmählich im Sinne deS Friedens geSst. Da mutz man also sagen, daß Frankreich immerhin eine friedliche Politik im M. gen kW«» wo lftp . nKe vißmarck noch deutscher ReichSkm^ftr war, und i» den Zeiftv seiner Rah- folger ift e» nicht anher».gewesen. ^Deutschland glaubt nstht an eine wirklich aufrichtige Friedens liebe Frankreich» Knd befürchtet, daß Frankreich sich bei einer sich darbietenden Gelegenheit den Krieg gegen Deutschland erklärt und Elsatz- Lothringen wieder -u gewinnen sucht. Alle Wan-luygen und Zwischenfälle auf dem politi schen Gebiete haben an dieser Meinung Deutsch lands auch nicht» geändert und die jüngst«: Vor fälle bezüglich Marokkos können an dieser Ge sinnung in Deutschland auch nichts ändern. Wir Die. deuiWfranzösischen Beziehungen. Die Hauptfrage Mr die politische Lage in Su- «pa ist etzMUlich nicht di« Erhaltung des Frie den» iw Orient, sondern das Verhältnis Frank- «ichSM Deutschland. Seit nun S7 Fahren suchen ich yegeiGtig mchen Bestell»»««» werdrn bei allen Postanstalim de« deutschen «eiche«, für Bischofswerda und Umgegend bei «uferen Lrtnmgsboleu, sowie in der SeschllstssteUr diese« Blatte« au-uwmm«. Schluß der Seschüstestelr Abend« S Uhr. Jahrgang. noch lange Nicht die Zeit gekommen, daß zwischen Deutschland und Frankreich eine wirkliche An näherung stattfinden kann. Der Deputierte Lochia hat dieS auch jüngst in der französischen Deputiertenkammer mit den Worten ausge sprochen, daß bel der heutigen politischen Lätze in Eürppa M eilte MwäheMK zwischen Deutsch land und Frankreich gar nicht zu denken sei. Da Deutschland Frankreich nicht bedroht und über haupt kein einzige» Land Europas von Deutschland bedroht wird, so kann man die ganze Haltung Frankreichs und auch diejenige Englands gegen über Deutschland nur dahin deuten, daß das Deutsche Reich in seiner Größe und Stärke den Husaren in Stolpe geplant. Ferner find ein« Galavorstellung im Opernhause, ein Empfang im Rathause und in der englischen Botschaft in Aussicht genommen. Auch nach Potsdam wird sich der König begeben, um an der Gruft seiner Schwester, der verstorbenen Kaiserin Friedrich, einen Kranz kiederzulegen. Der König trifft übrigenS. ww der „Lokal-Anzeiger" meldet, auch tn KSsttn'Jähre wieder im August zum Kurau fenthalte in Rarienbad ein. — Die „Westminster Gazette", da- offizielle Organ Les Londoner HofeS, erklärt in einer Auslassung über den Besuch des Königs Eduard und der Königin Alexandra in Berlin, daß auch daS englische Volk mit besten Hoffnungen den politischen Wirkungen dieses Ereignisses entgegensehe, eS sei ebenso be reit wie die deutsche Nation, dem gegenseitigen Argwohn ein Ende zu machen. Für den Empfang deS Königs Eduard in Ber lin beantragt, wie die „Berl. Allgem. Ztg." mel det, -er Magistrat bei den Stadtverordneten die Bewilligung von 60 000 Mark zur Ausschmückung der Straßen. gnfrratr, welche in diesem Blatte dir writeft« Brrbrrwwg widm, werden bis norm. 10 Uhr angenommen, großeM und komplizierte Anzeigen rag« vorher, »nd kostet dw virrgrfpaltene KorpuszeUe 12 «i, die Reklamezritr SO Seringstrr Jnseratenbetrag 40 Kür Rückerstattung rd,gesandt« Manuskript« usw. keine GewSdr. V e k H u N t m a ch u u g. Die Mannschaften de» Beurlaubtenstandes erhalten die Ariegslxwrderurrg oder Patznottz in der Zeit vom I. bis iv. März 1909 chch War tj» Bautzen durch da» Hauptmeldeamt vaatze«, in den.übrigen Städten, Dörfern rc. durch die betreffenden Ortsbehörden (Stadttat, Gemeinde vorstand) zugestellt. L Etwtü« noch nicht zur dienstliche« SruntmS gebrachte WohuuttgHvrräu-eruuge« sind dem Hauptmeldeamt Bautzen sofort zu melden. . 3. Die Mannschaften de« Bruttaubtenstande» hab« in der Zeit vom 1. bis 1V. März 1909 — falls sie nicht selbst zu Hause sein können — > chne ayde« Person de« Hausstandes »der den HauSwitt mit Empfangnahme der Kriegsbeorderung oder der Paßnotiz zu beauftragen. Eine Quittung de» Empfänger« ist nicht erforderlich. Mann, der bi» zu« IS. März 1909 keine Kriegsbeorderung oder Paßnotiz erhalten hat, hat dies dem Hauptmeldeamt Barttzas schriftlich oder mündlich zu melden« 3. Dft do« I. ApÄ 1909 ab nicht mehr gültigen alten KriegSbeordemlngen oder Paßnotizen sind an diesem Tage zu vernichten. ' , Am 20. Jaunar 1-09. Sid-rONcheA Vautze«. für -en svlzenben r«, mW mW Somuibtub« erschr^ ttkmrSstische« Vetl»g«Eb«t Uhh,s««>Mkrtkl, u« za dB Zustellung tu« iL7»0, Postmw»lt« 1 so o exkrustv« Nestel,ei». : Lmzel-e Rümmer» tost« 19 RptMsr der ZeittuigspreWlitze SSS7. können Frankreich in bezug auf feine Friedens liebe nie ganz trauen, und einige Interpella tionen in der ftanzöstschen Deputiertenkammer haben auch noch in den letzten Tagen gezeigt, daß di« Zeit stoch nicht da ist, in der -wischen Deutsch land und Frankreich eist aufrichtiger Friedens bund entstehen kann. Go hat noch am Montag in der ftanzöstschen Deputiertenkammer der De putierte JaurtzS, der sonst kein Vertreter der ftanzöstschen Revanche ist, die unglaublich« Aeuße- rung getan, daß die versöhnliche Haltung und Nn- eigennützigkeit Frankreichs in Marokko nicht die erwünsMe Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich herbeigeführt habe, weil diese der- söhnliche Haltung Frankreich» auf die feindliche Diplomatie der leitenden Kreise in Deutschland gestoßen sei. Diese Aeutzerungen des Deputierten JaurSS find so echt französische Phrasen ohne jede ernste Bedeutung, »veil eS einfach nicht wahr ist, daß Deutschland die versöhnliche Haltung Frank reichs in Marokko mit Feindseligkeiten beantwor tet hat. Aber worauf der Deputierte JaursS in feinen Aeutzerungen eigentlich hinzielt, da» geht au» feiner weiteren Bemerkung herdor, datz ein deutfch-englischer Konflikt, der von vielen Seiten att unvermeidlich hingestellt werde, alle Friedens- Hoffnungen zu Schanden machen werde. Da möchte man doch fragen, welche» die Rolle Frank- reich» bei einem Konflikt Deutschland» mit Eng land fein wird! ES ist ja möglich, datz Frankreich au» Furcht vor Deutschland» starkem Schwerte den Engländern nicht ohne weitere» in einem sol chen Falle Hilft leisten wird. Aber wozu besteht dann «ine Art Bündnis zwischen England und Frankreich? Nun hat sich allerdings bei der Lö- Franzosen wie Engländern ein Hindernis Mr eigene ehrgeizige Pläne und Machtentfaltungen ist, und datz deshalb die leidigen Verhältnisse in diesem Punkte die alten bleiben werden, wenn auch die gegenwärtige Lage die allgemeine Frie densliebe verlangt und auch der Besuch deS König» von England in Berlin einen gewissen befestigenden Sinflutz auf die guten und korrekten Beziehungen nicht nur zwischen England und Deutschland, sondern auch zwischen Frankreich und Deutschland auSüben wird. H DeutschesSleich. Im Berliner Residenzschlosse wurde am Mon tag da» Fest de» Schwarzen Adlerordens gefeiert. Bon den neu zu investierenden Rittern konnte der Herzog von Altenburg nicht an der Feier teilneh men, da er infolge eine» Krankheitsfalles Berlin schon vorher wieder verlassen hatte. Die ge samte Festlichkeit erhielt durch eine Tafel Mr die Ritter des Schwarzen Adlerorden», die im Elisa- bethsaale abgehalten wurde, ihren Abschlutz. Al» Tag der Ankunft des englischen König»- paare» in Berlin gilt nach wie vor der 9. Februar, obwohl selbst jetzt hierüber noch keine offizielle Mitteilung vorliegt. Wahrscheinlich treffen die hohen Gäste auf dem Lehrter Bahnhof ein, wo ihre Begrüßung durch da» Kaiserpaar stattfindet. Die englischen Majestäten werden in den Königs- kümmern deS Berliner Schlosses wohnen. Am Tage der Ankunft findet spät nachmittags Gala tafel statt. Für den 10., 11. und 12. Februar sind u. a. ein JagdauSflug und ein Besuch beim ersten Garde-Dragoner-Regiment und bei den Blücher- DaS preußische Abgeordnetenhaus nahm am Montag seine Plenarverhandlungen mit der ersten Lesung deS Etats wieder auf. Der Regierungspräsident in Schleswig, von Dolega-Kozierowski, wird am 1. März zurücktre- ten. Man bringt seine Demission mit der Schücking-Affäre in Verbindung. Zu feinem Nachfolger ist der Regierungspräsident Fiedler in Erfurt ernannt worden. Die deutschen Tabaksarbeiter hielten in Berlin eine Delegiertenversammlung ab, welche scharf Stellung gegen die Tabaksteuerdorlage nahm. In der Vertretung Sachsen» im Bundesraft wird sich nach den „Leipz. N. N." ein Personal wechsel vollziehen. Der stellvertretende Bevoll- mächttgte zum Bundesrat mit dem Sitze in Ber lin, Wirkl. Geh. Rat vr. Fischer, tritt auS Ge sundheitsrücksichten in den Ruhestand. Als sein Nachfolger ist der Vortragende Rat im Ministeri um deS Innern, Geh. RegierungSrat Vr. Hall bauer, in Aussicht genommen worden. Der W«h- fel dürste zum Oktober d. I. eintreten. In einem am Montag abend in Berlin von der Deutschen Kolonialgesellschast veranstalteten Bortrage de» ftanzöstschen Deputierten Josef Thaillay über Frankreich und feine Einge borenen besprach Chailley zunächst die beiden von Frankreich bei der Kolonisation angewandten Verfahren. DaS System der RechtSgleichstellung aller Menschen könne gut sein, wenn die Zahl der Eingeborenen beschränkt sei, aber gefährlich werden, wenn die Zahl der Eingeborenen die Ein wohnerzahl des Mutterlandes erreiche oder gar überschreite. DaS zweite System, da» System der Anpassung, bestehe darin, die Eingeborenen zu er- -----