Volltext Seite (XML)
Lr'Mter Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt , der Kgl. Amtshauptmannschaft, der Kgl. Schulinspektton und des Kgl. HanPtzoLamtes K» Bautzen, sowie des Kgl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda. streifte in V "Lung hiermit " ichfiichen Fragen, ! Angelegenheit -eSKaiserinter- dieGoziäl- Kernsprechfteste Str. L2. Bestellungen werde» bei alle» Postanstalrrn de» deutsche« Reiches, sür Wchosswerda und Umgegend bet unseren Aetrmlgsboleu, sowie in der SesEsstellr diese« Blatte» «M»«««». Schlutz der »eschdstestell« Abend« 8 Uhr. ' Lreftmdfechzigster Jnstrgimg. Prinz Ernst von Sachsen-Weimar ist am Diens tag in der Heilanstalt Neu-Wittelsbach bei Mün chen gestorben. Der Prinz gehörte einer Seiten linie des regierenden Hauses Weimar an und hat ein Alter von nahezu 50 Jahren erreicht. Prin- Ernst war Kommandeur der 21. Kavallerie-Bri gade in Frankfurt a. M.; er ist unvermählt ge blieben. In Weimar nahm am Dienstag eine auS allen Teilen des deutschen Reiches und von den Ver tretern der verschiedensten wirtschaftlichen Körper- entschiedenste Stellung gegen die Erhebung von Schiffahrtsabgaben aus den natürlichen Wasser straßen. Schweiz. In der am Dienstag nach Berlin abgegangenen Note in der Mehlzollfrage hält der BundeSrat unbedingt an seinem früheren Standpunkt so wohl hinsichtlich deS Schiedsgerichtes als auch an eventueller Freigabe deS Mehl-olles fest. Di« Note niMllü ferner Bezug auf die zwischen den schweizerischen und deutschen Müllern zu führen- den Verhandlungen. Holland. Der venezuslaische Sondergesandte Paul erklärt« gegenüber einem Vertreter des Reuterbureau, der Fall Castro sei daS Werk des Volkes. Die Kon flikte mit anderen Ländern hätten nur deshalb einen gefährlichen Charakter gezeigt, weil Castro einer drohenden Revolution Vorbeugen wollte. Er, Paul, hoffe noch in dieser Woche, LaS Proto koll abzufassen und zu unterzeichnen, daß die Be ziehungen zwischen Venezuela und den Niederlan den offiziell wiederhergestellt werden. Dann werde er nach England, Deutschland und Italien gehen, um die freundschaftlichen Beziehungen auch dort wiederherzustellen. Zum Schluß erklärte Paul, daß man die Streitfragen zwischen Venezuela und den Vereinigten Staaten soweit als möglich auf freundschaftlichem Wege beilegen werde. Oesterreich-Ungarn. Das Koalitionskabinett Weckerle in Ungarn ist durch den ungünstigen Stand der Verhand lungen mit Oesterreich über die Bankfrage und die militärischen Fragen einigermaßen in die Klemme gekommen. In Pester politischen Krei sen sind bereits Gerüchte über einen zu erwarten den Rücktritt der Regierung aufgetaucht. Der Minister des Innern, Graf Andrassy, hatte am Dienstag eine Audienz beim Kaiser Franz Josef in der Wiener Hofburg. Die Audienz soll mit der ungarischen Wahlreformstage im Zusammen hang gestanden haben. — Immer mehr Dozenten der Prager Deutschen Unverfität verlassen diese alte Hochschule infolge der unerquicklichen politi schen Verhältnisse in Prag. Die ganze Sitzung deS österreichischen Abge ordnetenhauses am Donnerstag war durch die Verhandlung von deutscher, sowie von tschechischer Seite eingebrachter Dringlichkeitsanträge betr. die Doppelsprachigkeit der durch das deutsche Ge biet Böhmens führenden Lokalbahnen gewidmet. Im Laufe der Debatte wurde auch die Prager Postaffäre zur Sprache gebracht. Der Freiall deutsche StranSky verlangte einen Erlaß, in dem die deutsche Amtssprache im Postverkehr sicherge stellt wird. Die Deutschen könnten nur in diesem Falle an der Sprachenenquete teilnehmen. Hier auf wurde die Verhandlung auf Mittwoch vertagt« WMt WMwost» rar» VMnadrvdG erschein »Ättr.BrN «trHffchvu vrtncg«* bei »bhelmcs »««ml. MM 1 w 4 dck KtftÄmg M H«, 1^1 70 4 Weil«» P»sta»staUen 1 4 SO «kursive Bestellgelb. Etturwe Rumum» wftm 10 4 - i Rumwrr ber Aetttoc-SprÄltste 0-87. Januar längere Auszüge auS der Rede des Fürsten Bülow, welche einen starken Eindruck ge macht hat, namentlich bei denjenigen, welche an den haldigen Rücktritt deS Fürsten glaubten. Die Mehrzahl der Blätter betont, daß Fürst Bülow für längere Zeit nichts von seinen Gegnern zu be fürchten habe. Jnlercttr, wckche in diesmc BUtttr Pir weiteste «erbrewM finden, werden bi« vorm. 10 Uhr angmommrn, ar»««« »nd kompliziert« Anzeige» tag« vorb«, »nd koste, di« viergespaltrne Korpu«zrÜr 12 4 die ReNamezril« SS Beringst« Insnatenbetr-a 4V 4 Für Rückerstattung eingrsaadtrr «anustriprr »st», kein, »rMlhr. Ue vielfach zu be- MSt, zur Genuß- sticht Und -M übörtri en Luxus fallen zu las st^, und zttr Einfachheit der Väter -urückzukehren. Unter den Darlegungen de» Kanzlers bean spruchen natürlich die Stellen, in welchen er sich "Mit der Person LeS Kaiser» und König» beschäf- tigt, besondere» Interesse, betonte er hierbei doch ganz offensichtlich seine Verpflichtung, für die Aufrechterhaltung de» gegenseitigen Vertrauen», zwischen dem erlauchten Träger der Krone und dst Nation und weiter dafür zu sorgen, daß die Verfassung nicht nur nach dem töten Buchstaben, sondern auch nach dem lebendigen «Seifte interpre tiert werde. Fürst Bülow war bemüht, unter dicklicher Anspielung auf die bekannten Vorgänge im vorigen November festzustellen, daß er immer- dar in diesem Ginne tätig gewesen sei, wobei er nicht verfehle, seine royalistische Gesinnung leuch ten zu lassen. ; ' Diel, Wahre» enthielten die Bemerkungen de» Kanzler» über die Schwierigkeiten bei Bekämp- fung der Sozialdemokratie und die Uneinigkeit der bürgerlichen Parteien, und nach den gemach ten Erfahrungen kann man ihm nur recht geben, wenn er meinte, ein Vorgehen gegen die Umsturz partei mit lediglich gesetzgeberischen und Polizei- lichen Mitteln, sei kein Allheilmittel. Bemerkens wert war e» ferner, daß sich Fürst Bülow durch seine Erklärung zugunsten der Rachlabsteuer in einen gewissen Gegensatz zu den Konservativen stellt, die ja dies«» Gteüerprojekt lebhaft bekämp- fen. Offenbar liegt ihm aber nicht» ferner, al» wirklich ernstlich auf konservativer Seite an stoßen zu wallen, wa» hinlänglich au» seinen nachgefolgten geschmeidigen Aeußerungen über die preußische Wahlreform und Über den Fall SchÜcking erhellte. Freilich waren sie aber zu gleich so gchalten, daß sich die Liberalen durch sie nicht gut verletzt fühlen könnten, ein Meisterstück von Beredsamkeit, wie solche Stücke eine „Spezia- fität" de» Kanzler» sind. — Diese Abgeordneten- hau»rede de» Fürsten Bülow hat selbstverständlich in allen politischen Kreisen Preußen» und Deutsch land» weitgehende Beachtung gefunden, nimmt -sie sich ja in manchen Punkten fast wie ein^pro- gtaMmatische Kundgebung au». Speziell au» Berlin wird hierzu gemeldet, daß die neueste D r u t s ch e s St e i ch. * Da» unter dem Protektorat der Kaiserin stechende deutsche Hilfskomitee für die in Süd italien durch Erdbeben Geschädigten teilt mit, daß dem Zentralkomitee vom Roten Kreuz aus SyrakuS der erste Bericht von vr. ColmerS, Chef arzt de» dort seit 8 Tagen errichteten Lazaretts zugegangen ist. Daraus geht hervor, daß das Hospital zurzeit mit ca. 60 Patienten belegt und daß eine größere Anzahl angemeldet ist. Die Der- letzten werden meist in einem stark vernachlässig ten Zustand eingebracht, und fast alle Ver letzungen sind sehr schwerer Natur und haben Komplikationen, wie Brand, Wundrose, Starr krampf usw. im Gefolge. Unser Personal ist voll in Anspruch genommen. In SyrakuS liegt ein Auswandererdampfer mit 800 Flüchtlingen an Bord, und auch dort ist Mangel an Kleidern und Wäsche. Unserer Abordnung ist Man schr freund lich entgegengekommen und die gewährte Hilfe ist auf dankbarem Boden gefallen. Aus Neapel und Catania werden dringend weitere Unter stützungen erbeten. DaS Neapeler Depot bittet telegraphisch um Kleidungsstücke und Wäsche sür kleinere Figuren, ferner um Barackenausrüstungen. 8» fehlt auch an Lazaretteinrichtungen und Sani- tätSmaterial. Konsul Jakob erbittet für Catania namentlich Wäsche, Kleidungsstücke und Geldmit tel. Unter anderem haben der deutsche Reichs kanzler Fürst v. Bülow und Gemahlin dem Komi tee 1000 -L überwiesen. Um weitere Spenden wird dringend gebeten. DaS Bureau befindet sich Alsenstraße 10. Die am Dienstag in der Handelskammer zu Berlin stattgefundene Generalversammlung de» Verbände» der Fachpresse Deutschland» E. D. war schr stark besucht. Nach dem Geschäftsbericht um faßt der Verband gegenwärtig 620 deutsche Fach zeitungen. Die Borstandswahl brachte folgende» Ergebnis: 1. Vorsitzender Direktor Zuelzer-Berlin, 2. Vorsitzender Georg Elsner-Berlin, Schatzmeister Ernst Morgenstern-Berlin, Schriftführer Fritz GerSbach-Berlin, Beisitzer Frankenstein-Berlin, Hoftat Alexander Koch-Darmstadt, Th. Martin- Leipzig, Friedrich Meißner-Heidelberg, vr. C. Salomon-Berlin, Georg D. W. Callwey-München, Schottländer-Berlin, Kommerzienrat E. Pohl- München, Marfin Salomon-Berlin, Worm»-Ber- lin, Generaldirektor Otto v. Halem-Stuttgart und . Vr. Schumacher-Frankfurt a. M. Bülowrede im allgemeinen eine ziemlich befrie digende Aufnahme findet, in die begreiflicherweise nur .^Germania" und „Vorwärts" Micht einstim men. Im übrigen wird die Rede als ein be stimmte» Bekenntnis der Fortsetzung der Block politik aufgefaßt, ebenso scheint sie dazu zu die nen, gewissen feindlichen Wühlereien gegen die Person -es Fürsten Bülow nachdrücklich entgegen- -utreten. Auch im Auslande zollt man den Aus lassungen des Fürsten Bülow im preußischen Ab geordnetenhause große Aufmerksamkeit, z. B. ver- öffentlichen die Pariser Morgenblätter vom 20. schäften zahlreich beschickte Versammlung auf da» .- We Abgeordnetenhausrede des Fürsten Bülow. * Der Reichskanzler und preußische Ministerprä- stdent Fürst Bülow hat, am Dienstag in der all- -Meinen EtytSdebatte de» preußischen Abgeord- nekeichause» eine große Rede über die innere Po- lftik gehalten, in welcher er sich über eine Reihe von Problemen -er inNeven Politik de» Reiches , wie Preußen» äußerte. Der leitende Staa«»- wann behandelte in dieser seiner wie politische Jnlproyijaltön anmutenden jüngsten rednec:- scheu KunbgÄtyrg namentlich die Themata von h« Gmrsarukeit und der Vereinfachung de» Be- " " "" der schweben- , . ng, die preü» ahfteform, La» Rücktrittsgesuch de» Kul- " dann die Stellung des Kai- verfaspm,