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Btschofswerd«, tze» V. Ja«u«r 1VVS L « sowie die »Bischofswerdaer Nachrichten" wurden, wie dies seit Jahren geschieht, unentgeltlich ge liefert. Und nun allen lieben Freunden der Her berge zur Heimat, welche dazu beitrugen, Und nicht müde werden, mit Beschenken und Wohlzu tun an arme Reisende, so auch mit geholfen haben den Weihnachtstisch zu decken, sei hiermit der herzlichste Dank gesagt. — DaS neue Jahr, das 1909. nach Christi Ge burt, ist ein Gemeinjahr, daS dem Jahr 5669 bis 5670 der Juden und 1326—27 der Mohamme daner entspricht. Es bringt zusammen 66 Sonn- und Feiertage, darunter außer Ostern und Pfingsten, keinen Doppelfeiertag. Wenigstens in der schönen Ausflugszeit nicht. Die Jahres zeiten weisen folgende Anfänge auf: Das Frühjahr wird am 21. März 7 Uhr vorm., der Sommer am 22. Juni um 3 Uhr früh, der Herbst am 23. Sep tember um 6 Uhr nachmittags und der Winter am 22. Dezember um 12 Uhr mittags beginnen. Da der erste Frühlingsvollmond Montag, den 5. April, eintritt, werden wir Ostern am 11. April ,Bon diesen Personen waren 45 unrein und 2 Obdachlose, daS heißt solche, die kein Geld haben, und doch beherbergt werden. Nach dem Religion»- bekenntni» geordnet, waren Evangelische 5710, Römisch-Katholische 2648, Griechisch-Kathol. 11, Alt-Kathol. 4, Reformierte 11, Juden 53, Konfes sionslos 59, Paptisten 2, Apostolische 4, Moham medaner 1. Tagesverpflegung erhielten 759 Mann. An Weihnachtsgaben auf das Jahr 1908 für die Durchreisenden gingen ein: 18 Röcke, 11 Hosen, 13 Westen, 6Ueberzieher, 12 Paar Schuhe, 15 Hüte, 14 Mützen, 14 Hemden, 4 Unterhosen, 22 Paar Strümpfe, 1 Bluse, 1 Paar Pulswärmer, 5 Halstücher, 17 Taschentücher, 2 Paar Hand schuhe, 8 wollene Vorhemdchen, 1 Pelzkragen, 1 Gürtel, mehrere Kragen, Borhemdchen und Schlipse. Aii Lebensmitteln hat es auch nicht ge fehlt; so z. B. Kaffee, Zucker, Wurst, 6 Stollen und zwei Flaschen mit Punschessenz. Mehrere Kistchen mit - Zigarren, 55 Päckchen Tabak und 26M in bar. Eingewandert waren am hei ligen Abend 48 Mann. Der „Sächsische Erzähler", L o« « an Ls H ZZr LDL dwxL..Z- -LZ § Z -Z s «ZH^ BZ. D-LZ'ZZ VZ'KZ B 8 LZ «HZ Z § GLZ LZZ Die inne« Lage im neuen Jahre. In wenigen Lagen am 12. Januar — nimmt der Reichstag seine durch die Weihnachts ferien unterbrochenen Verhandlungen wieder auf, die in ihrem Fortgänge vor allem die parlamen tarische Entscheidung in Sachen der schwebenden hochwichtigen Frage der Reichsfinanzreform drin- gen müssen. Wie sich da» Reichsparlament schließ- lich zu dem Finanzproblem stellen wird, das muß allerdings noch durchaus dahingestellt bleiben, denn die Aussichten gerade dieser so be- deutsamen Vorlage find einstweilen derartig schwankende und unsichere, wie dies bislang wohl noch selten bei einem der deutschen Volksvertre tung unterbreiteten gesetzgeberischen Vorschläge der Fall gewesen ist. Aber da» eine wenigstens unterliegt schon jetzt keinen Zweifel, daß ein et- waigeS Scheitern des FinanzreformplaneS eine tiefgreifende Wirkung auf die gesamte innere politische Lage des Reiches auSüben müßte. Kommt dies ebenso dringende wie wichtige Re- formwerk auch jetzt noch nicht zustande, so hät ten alle weiteren Versuche, eine gründliche Ge sundung der ReichSfinanzen herbeizuführen, für die nächsten Jahre sicherlich als ausgeschlossen zu gelten, und das Reich würde demnach auch noch auf fernerhin die unerläßlichste Grundlage für seine innere Entwicklung und Kräftigung ent^ bchren. Noch nach einer anderen Richtung hin würde ein eventuelles Scheitern der Vorlage über die Re form der Reichsfinanzen offenbar eine ebenfalls bedenkliche Wirkung äußern, in jener eines Zer falles der gegenwärtigen liberal-konservativen Blockmehrheit deS Reichstages, also der Regie- rvngSmehrheit. ES ist keine Frage, daß der „Block" mit der Reichsfinanzreform steht und fällt. Wenn eS gelingen sollte, sie zu verwirk lichen, so wäre hiermit die eigentlichste Vorbe dingung für die Fortexistenz der liberal-konser vativen „Paarung" gegeben, und diese verheißt eben, wie die Dinge nun einmal seit den Reichs- tagSwählen deS Jahres 1907 liegen, noch am ehe sten einen für die Allgemeinheit gedeihlichen Fort- . gang der Reichsgeschäfte. Wird jedoch die Reichs- M^finanzreform vom MichStaga zuletzt abgelrHnt, fo erscheint hiermit auch -aS Schicksal der Block- Mehrheit besiegelt, sie wird dann auseinander- fallen, um wahrscheinlich einer Verbindung der Konservativen mit dem Zentrum Platz zu machen, waS natürlich die vor Zwei Jahren geschaffene Lage Vollständig auf den Kopf stellen würde. Eine solche Wendung der Dinge müßte nachher kaum zweifelhaft auch einen Kanzlerwechsel zeitigen; ddnn wenngleich Fürst Bülow als ein geschmei diger Politiker ausgesprochen werden darf, der sich den Verhältnissen bis zu einem gewissen Grade anzupassen versteht, so muß man doch zu seiner Ehre annehmen, daß er einLn derartigen jähen Szeneriewechsel auf der politisch-parlamentari schen Bühne nicht mitmachen würde. ES wäre also zuguterletzt noch mit einer Kanzlerkrisis zu rechnen, und sie könnte den inneren Wirrwarr, welchen ein etwaiger Zerfall des Regierungs blockes mit Notwendigkeit bedeutete, nur noch verschärfen und vergrößern. ' DaS Deutsche Reich sieht sich also im neuen - Jahre vor ernste Entscheidungen in seiner inneren Politik gestellt, wenn dieselben freilich auch erst nach Monaten zu erwarten stehen. Ueber ihren X Ausfall läßt sich noch gar nichts sicheres sagen, man kann nur wünschen und hoffen, daß sie der Wohlfahrt deS Reiches und seiner Glieder ent sprechen werden. Dagegen steht bestimmt zu er warten, daß die mit der Angelegenheit des Kai serinterviews zusammenhängenden Verfassungs schwierigkeiten ihre baldige befriedigende Lösung findey werden, besonders angesichts der vom Kai ser seit den Ereignissen von vorigem Herbst ge- ' übten augenscheinlichen großen Zurückhaltung und Vorsicht in politischen Aeußerungen. Sachsen. o. Bischofswerda, 8. Januar. (Bericht der Herberge zur Heimat auf daS Jahr 1908.) Ueber- nachtet haben im Monat Januar 855, Februar 838, Mir, 748, April 744, Mai 682, Juni 490, Juli 605, August 677, Sept. 687, Okt. 591, Nov. 701, Dezember 942, im ganzen 8550 Mann, gegen- über 6888 im Vorjahre. Von diesen erhielten Verpflegung im Monat Januar 582, Februar 458, Mär, 450, April 448, Mai 457, Juni 843, Juli 418, August 461, Sept. 486, Oktbr. 176, Novbr. 891, Dezember 878. Selbstzahler waren 8181 Mann in 8688 Nächten, in Summa 6798 Mann. an L» Z m Z N LZ L Z L-SZZ