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Eine Faust-Ouverture von R. Wagner. Der Gott, der mir im Busen wohnt, Kann tief mein Innerstes erregen; Der über allen meinen Kräften thront, Er kann nach aussen nichts bewegen; Und so ist mir das Dasein eine Last, Der Tod erwünscht, das Leben mir verhasst. (Goethe, » Faust*.) Lieder mit Pianofortebegleitung, gesungen von Fräulein Huhn. a) »Warum sind denn die Rosen so blass« von Peter Cornelius. Warum sind denn die Rosen so blass, O sprich, mein Lieb, warum? Warum sind denn im grünen Gras Die blauen Veilchen so stumm? Warum singt denn mit so kläglichem Laut Die Lerche in der Luft? Warum steigt denn aus dem Balsamkraut Hervor ein Nebelduft? Warum bin ich selbst so krank und trüb, Mein liebstes Liebchen, sprich, O sprich, mein herzallerliebstes Lieb, Warum verliessest du mich? b) Traum durch die Dämmerung von Richard Strauss. Weite Wiesen im Dämmergrau, Die Sonne verglomm, die Sterne zieh’n — Nun geh’ ich hin zu der schönsten Frau, Weit über Wiesen im Dämmergrau Tief in den Busch von Jasmin. Durch Dämmergrau in der Liebe Land; Ich gehe nicht schnell, ich eile nicht; Mich zieht ein weiches, samtenes Band Durch Dämmergrau in der Liebe Land, In ein blaues, mildes Licht. Otto Julius Bierbaum. c) Volkslied von J. Brahms. Feinsliebchen, du sollst mir nicht barfuss geh’n, Du zertrittst dir die zarten Füsslein schön. Lalalala, lalalala. »Wie sollte ich denn nicht barfuss geh’n, Hab’ keine Schuhe ja anzuzieh’n.« Lalalala, etc. Feinsliebchen, willst du mein eigen sein, So kauf’ ich dir ein paar Schühlein fein »Wie könnte ich euer eigen sein, Ich bin ein arm Dienstmägdelein.« Und Ehr’ und Treu’ ist besser wie Geld, Ich nehm’ mir ein Weib, das mir gefällt. Was zog er aus seiner Tasche fein? Mein Herz, von Gold ein Ringelein.