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b) Mainacht von J. Brahms. Wann der silberne Mond Durch die Gesträuche blinkt, Und sein schlummerndes Licht Ueber den Rasen streut, Und die Nachtigall flötet, Wandl’ ich traurig von Busch zu Busch. Ueberhüllet von Laub, Girret ein Taubenpaar Sein Entzücken mir vor; Aber ich wende mich, Suche dunklere Schatten, Und die einsame Thräne rinnt. Wann, o lächelndes Bild, Welches wie Morgenroth Durch die Seele mir strahlt, Find' ich auf Erden dich? Und die einsame Thräne Bebt mir heisser die Wang’ herab. Ludwig Holty. c) Le mot charmant (Erstes Begegnen) von Edvard Grieg. Le mot charmant: je t’aime Est comme un frais arome Dont la douleur supreme Nous grise et nous embaume! C’est comme un chant suave, Qui flotte dans l’espace, Qui dans le cceur se grave, Et que plus rien n’efface. Nach Björnson. Des ersten Sehens Wonne Ist wie der Duft im Walde, Wie, über’s Wasser schallend, Gesang im Abendscheine, Wie Hörnerklang verhallend, Wo tönende Sekunden Uns den Naturgewalten So wundergleich verbunden. Deutsche Uebersetzung von F. von Holstein. ZWEITER THEIL. Symphonie (Nr. 3, F dur) von J. Brahms. I. Allegro con brio. II. Andante. III. Poco Allegretto. IV. Allegro. Concertflügel von Julius Blüthner. Einlass 6V2 Uhr. Anfang des Concertes 7 Uhr. Ende 9 Uhr. 13. Abonnement-Concert: Donnerstag, den 19. Januar 1899. Musik zu Byron’s »Manfred« und 3. Theil der Musik zu Goethe’s »Faust« von Schu mann. Solisten: Fräulein Marie Busjaeger aus Bremen, Fräulein Helene Leidert, die Herren Andreas Moers, Hans Schütz und Wilhelm Ulrici aus Leipzig. Declamation: Herr Dr. Ludwig Wüllner aus Köln, Fräulein Marie Laue und Herr Oscar Borcherdt aus I.eipzig. Die im unvollständigen Abonnement entnommenen Sperrsitze kommen bei diesem Chor- Concerte in Wegfall. Zur gefälligen Beachtung. Im Interesse der Zuhörer ist das Betreten und Verlassen des Saales während der Ausführung der Musikstücke untersagt. Die Gewandhaus-Concertdirection. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.