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ISV8 aHwgewöhnlLch hohen Rabatt ausgenommen. Der „Sächsische Erzähler", Amtsblatt, ist daher werten Inserenten bestens zu empfehlen. Ostern 1909 sollen die 3 nntersten Klassen (1., 2. und 3. Schuljahr, Klassen VIII, VII und VI) als Parallelklassen mit gleicher Stundenzahl Tageblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umaeaend Amtsblatt Um den hiesigen Gewerbetreibenden bei den schwierigen Zeitverhältniffen entgegenzukommen, werden von heute an, vor dem Feste, im Amtsblatt, dem „Sächsische« Erzähler", der nach wie vor die wirksamste und erfolgreichste Verbreitung im Amtsgerichtsbezirke und wett darüber hinaus für Anzeigen aller Art bietet, mit ein em ab. Und sie nahmen, dank dem Entgegenkommen, welches der Reichstag dem Kanzler gegenüber bekundete, einen wohl kaum erwarteten günstigen Verlauf. Dem Kanzler wurde von der Mehrheit des Reichstages verziehen, nachdem der Kanzler beruhigende und beschwichtigende Erklärungen abgegeben hatte; von seinem Rücktritte war vor läufig keine Rede mehr. Ob Fürst Bülow freilich imstande sein wird, die politischen Versprechungen die er bei den Reichstagsdebatten über das Kai serinterview und weiter bei den nachgefolgten Verhandlungen über das Ministerverantwortlich keitsthema gab, auch voll und ganz einzulösen, das wird sich erst noch zu zeigen haben. — Die diesmalige Generaldebatte des Reichstages über -en Etat ist weit ruhiger und sachlicher verlaufen, als man dies sonst bei der allgvneinen Besprechung des Reichshaushaltsetats gewöhnt war; doch fehlte es in ihr dessen ungeachtet durchaus nicht an mehr oder minder abfälligen Kritiken an der Fi nanzverwaltung des Reiches und auch an der Ver waltung auf anderen Gebieten der Reichspolitik. Die Jnterpellationsdebatte betreffs des Unglücks von Radbod brachte vor allem die schmerzliche Teilnahme aller Parteien des Reichstages anläß lich dieser erschütternden Katastrophe zum Aus druck. — Nunmehr hat sich die deutsche Volks vertretung beinahe fünf Wochen Weihnachtsferien gegönnt — mögen sie den Reichsboten angenehm und froh verfließen, damit die Herren neu ge- stärkt an die Lösung der ihrer im neuen Jahre harrenden mancherlei schwierigen gesetzgeberischen Aufgaben Herangehen können. - Reichstags-Weihnachten. Der deutsche Reichstag ist zur Stunde nach Erledigung der Generaldebatte über den Etat in feine Weihnachtsferien gegangen, aus denen er erst nach länger als vier Wochen dauernden Pause zur Fortsetzung seiner parlamen tarischen Arbeiten nach Berlin zurück- kehren wird. Am 4. November war das HauS nach Ablauf der langen Sommerferien wieder zusammengetreten; die verhältnismäßig kurze Frist vom genannten Tage bis zum Be ginne -er weihnachtlichen Ruhepause macht eS hin länglich erklärlich, wenn in diesem Abschnitte der neuen Tagungsperiode vom Reichstage noch we nig geleistet werden konnte. Positiv verabschiedet wurde ledigOh der zur besonderen Vorlage um gewandelte Teil der Gewerbeordnungs-Novelle, welcher sich auf den besseren Schutz der Arbeiter innen und jugendlichen Arbeiter bezieht. Im übrigen füllten die ersten Lesungen der Vorlagen über die Reichsfinanzreform, die Automobilhaft pflicht, die Reform des Amtsgerichtsverfahrens und das neue Weingesetz, ferner die Jnterpella- tionstverhandlungen betreffs des vom „Daily Telegraph" veröffentlichten Kaiserinterviews und des Unglücke« auf Zeche „Radbod", sowie die Be ratung der verschiedenen Anträge auf Erlaß eines Ministerverantwortlichkeitsgesetzes den vor weihnachtlichen Tagungsabschnitt aus. Bon ihnen waren zunächst die siebentägigen allgemeinen Be ratungen über die Reform deS Reichsfinanzwesens und die mit ihr aufs engste zusammenhängenden Steuervorschläge deS ReichSschatzsekretärS Sy- dow von Interesse für die weitesten Kreise; ist Kerrrfprechftetle Nr. LS. Bestellungen werden bet allen Postanstaltrn de» deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend bei unseren ZeitungSboten, sowie in der Geschäftsstelle diese- Blatte« angenommen- Schluß der Geschäftsstelle Abend« 8 Uhr. Dr-i««ds-chzigfter Jahrgang. eingerichtet werden. Es hat darum künftig die Anmeldung nicht nach und ö zu erfolgen, sondern es geschieht die Zuteilung der Kinder zu den Parallelllassen dergestalt, daß gerade und und ungerade Zahle« nach der Anmeldeliste deS Direktors je einer Klasse zugewiesen werden. Bom 4. (Knaben), beziehentlich 5. (Mädchen) Schuljahre an sind die Kinder, die keinen Sprachunterricht haben, der S-Abteilung zu überweisen. Insoweit dadurch eine Ueberfüllung der 8-Klassen herbeigeführt werden sollte, sollen die Bestbefähigten den Sprachklassen der ^-Abteilung zugeteilt werden. Bischofswerda, am 9. Dezember 1908. Der Stadtrat. »stet einschließlich brr Mittwoch« und Sonnabend- erschrt» ««dm.velletrt'fttschrn Beilage" bei Abholung viertel- jZA"l S0 btt Zustellung in« Hau« 1 70 belÄleu Popanstalten l ul 50 exklusive Bestellgeld. Einzelne Nummern kosten 10 Nummer der Zeitung-Preisliste «587. doch sozusagen jeder einzelne aus der Nation an den einschneidenden finanz- und steuerpolitischen Maßnahmen interessiert, welche regierungsseitig der deutschen Volksvertretung behufs endlicher gründlicher Beseitigung der ewigen Finanznot -es Reiches unterbreitet worden sind. Trotz ihrer siebentägigen Dauer hat indessen die erstmalige Verhandlung des Reichstages über die Reichs finanzreform durchaus noch nichts gewisses über das schließliche parlamentarische Schicksal dieses unleugbar hochbedeutsamen Werkes ergeben, die Meinungen im Parlamente wogten da noch viel zu kunterbunt durcheinander. Jedenfalls können da erst die Kommissionsberatungen eine Klärung bringen; nur das eine darf wohl schon als fest stehend erachtet werden, daß die Steuervorschläge des Herrn Sydow in teilweise erheblich verän derter Gestalt aus der Kommission an das Ple num zurückgelangen werden, welche von ihnen aber zuletzt Gesetz werden dürften, das läßt sich heute noch nicht mit Sicherheit beurteilen. Nicht minderes Interesse riefen die Inter- pellationsverhandlungen des Reichstages Hinsicht- lich des vielerörterten Kaiserinterviews hervor. Spielten sie sich doch in einem politischen Krisen milieu ab; der Reichskanzler Fürst Bülow hatte wegen seiner bekannten und vielangegriffenen Rolle in der Angelegenheit der Veröffentlichung der Aeußerungen Kaiser Wilhelms im Londoner „Daily Telegraph" seine Demission eingereicht. Sie war zwar vom Kaiser nicht angenommen worden, trotzdem galt aber die Krisis allgemein als noch nicht beseitigt, eS hing dies erst von den JnterpellationSverhendlungen deS Parlamentes vingespattrnr «orpu-zeüe 12 die RrNamezeil« 30 — Geringster Jnseratenbelrag 40 «t. Mir Rückerstattung «ingesandter Manuskipre usw. keine Gewähr. Die Ginlagebücher unserer Sparkasse Nr. 41783, 49424 und SO 33b, auf Clara Ida Strohbach in GeißmannSdorf, Karl Poitschke in RothnaaSlitz und Moritz Waurich in Schmölln lautend, sind abhanden gekommen. Sir fordern den etwaigen Inhaber dieser Bücher hiermit auf, seine Ansprüche bei deren Verlust innerhalb drei Monaten bei unserer Spar- kaffengeschäftSstelle anzumelden. Bischofswerda, am 9. Dezember 1908. Der Stad trat.