Benz [43] entwickelte eine Gleichung für Reflexionskoeffizienten a > 0.5: tan ß = — a • 2 K a + cos 2 7t 1 + a 2 + 2 a cos 2 7t (58) Der theoretische Verlauf des Swing ist im Bild 36 für » — 0,8 und Ad = 30 cm dargestellt. Die Anzahl und Art der Reflexionsstellen und die Größe des Reflexionsfaktors ist nicht feststellbar. Durch Überlagerung mehrerer reflektierter Wellenzüge weicht der Swing bei einer Meßreihe erheblich vom theoretischen Verlauf ab. Es ist aber zu erwarten, daß die Meßergebnisse negative Abweichungen vom Sollwert auf weisen. Wie Bild 34 zeigt, scheint diese Schlußfolgerung aus theoretischen Unter suchungen durch praktische Messungen bis etwa 800 m Entfernung bestätigt zu werden. 9.3.4. Die Phasenverschiebung Der Wegunterschied zwischen direktem und einmal reflektiertem Strahl beträgt etwa 20 bis 30 cm (vgl. 9.3.3.). Er ist wesentlich kleiner als die Modulationswellen länge von 30 m. Bei einer Reflexion elektromagnetischer Strahlen tritt eine Phasen verschiebung ein. Die Größe der Phasenverschiebung ist abhängig von der Frequenz, dem Einfallwinkel der Strahlen, der Dielektrizitätskonstante und der Leitfähigkeit des reflektierenden Mediums [43]. Da die Reflexionsstellen in der Strecke nicht zu ermitteln sind, kann auch keine Festlegung der Parameter erfolgen. Nach Überlegungen von Benz [43] bewirkt eine Bodenreflexion, daß die direkte und die reflektierte Welle den Empfänger mit nahezu gleicher Amplitude, aber annähernd gegenphasig erreichen. Sie löschen sich gegenseitig weitgehend aus. Benz setzt dabei eine glatte Fläche zwischen Sender und Empfänger voraus. Für untertägige Verhältnisse trifft die Voraussetzung der glatten Fläche nicht zu. und die Parameter haben gegenüber den von Benz zugrundegelegten andere Größen. Daher ist lediglich die allgemeine Schlußfolgerung möglich, daß untertage eine Schwächung der ausgesendeten direkten Welle durch Überlagerung mit der phasenverschobenen reflektierten Welle eintritt. Läßt man die Voraussetzung einer einzelnen Reflexionsstelle, die oben ange nommen wurde, fallen, dann ergeben sich mehrere mehrfach reflektierte Wellen züge, die sich überlagern. Lehfeldt [57] gibt die Möglichkeit derartiger Zickzack reflexionen bei der Ausbreitung ultrakurzer Wellen übertage an. Jede Reflexion ist mit einer Phasenverschiebung und Energieverlust verbunden (vgl. 10. 2. 3.). Es erscheint daher als möglich, daß die reflektierten Wellenzüge sich gegenseitig weitgehend auslöschen oder die Gegenstation zumindest mit stark verminder tem Energieniveau erreichen.