Einsatzmöglichkeiten für den KT I 7.1. Vorbemerkung Einsatzmöglichkeiten für Vermessungskreiselgeräte werden in der Fachliteratur mehrfach untersucht (z. B. bei Hennies [29], bei Rellensmann/Mertens [32]). Unter Berücksichtigung der ermittelten Leistungsfähigkeit des KT 1 (Orien tierungsgenauigkeit M c = i 80 cc , Zeitbedarf pro Orientierung maximal 8 h) ist ein Einsatz für Richtungsübertragungen in Grubenbaue und für Orientierungen von Polygonzügen über- und untertage sinnvoll. Die astronomische Azimutbe stimmung an der Tagesoberfläche erfordert weniger Zeit und ermöglicht eine höhere Genauigkeit [34, 35, 36]. Kreiselmessungen sind dagegen unabhängig vom Wetter durchzuführen und können deshalb lange vorher geplant werden. 7.2. Richtungsbestimmung im Dreiecksnetz der DDR Für die nach 1945 auf dem Gebiet der DDR beobachteten staatlichen geodätischen Netze werden folgende Richtungsgenauigkeiten gefordert [33]: Ordnung mittl. Fehler einer beobachteten Richtung, berechnet aus der Netzausgleichung I II III IV ±0,42" (±1,23“) ±0,85" (±2,64“) ±1.20" (±3,70“) ±1,60" (±4,94“) Der KT 1 und darüber hinaus alle bekannten Vermessungskreiselgeräte genügen diesen Forderungen nicht. 7.3. Punktbestimmung durch Einschneiden Mit Kreiselgeräten kann eine Punktbestimmung durch Rückwärtseinschneiden erfolgen. Der gefährliche Kreis fällt weg, es sind nur 2 bekannte Anschlußpunkte notwendig. Nach Hennies [29] beträgt der mittlere Punktlagefehler (vgl. Bild 25). I c ma siny (43) Im Bild 25 sind die Fehlerkurven für c = 1000 m und c = 5000 in, m a = ± 80 cc dargestellt. In diesen Grenzen wurden von Hientzsch [25] 12 Rückwärtseinschnitte