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nehmigt. Da» SchankkdnzesfionSgesuch Gott- Tarifverttäge und reichten neue ! schall,'« in Taschendorf bet Bischofswerda " wurde abzulehnen beschtossen. Zur General verordnung de- Finanzministerium- vom L4. September 1907 sprach sich der Bezirksausschuß dalhtn gutachtlich au-, daß die Beseitigung der Abschläge auf den Staatsstraßen mit Rückficht auf die schweren Fuhrwerke und die Abführung der der Straße zufließenden Tagewäfser nicht wünschenswert erscheine. Zitkau. Für die einzigen in der Amt»- Hauptmannschaft Zittau noch verbleibenden Wege- aeldhebestellen in Olbersdorf und Seifhenner-dorf beantragten diese Gemeinden bei dem Bezirks ausschüsse, bei dem Ministerium de» Innern und der Finanzen dahin zu wirken, daß bei diesen Wegegeldhebestellen ein Wegegeld für Kraftfahrzeuge erhoben »erden darf. Nach dem aufgestellten Tarif sollen erhoben werden für Motorräder 10 Pf., für Lastkraftfahrzeuge 80 Pf. und für Personenkraftfahrzeuge LS Pf. Der Bezirksausschuß beschloß, dem Anträge zu ent sprechen. Dresden. Für daS neue LandtagSaebäude wurden angekauft da» Porträt de» Präsidenten der Ersten Kammer Grafen Bitzthum v Eckstädt, gemalt von Tilla Jährig-Löhr (Dresden), und da» Porträt de» Präsidenten der Zweiten Sammer Geheimrat Vr. Mehnert, gemalt von Richard Jährig (Dresden.) 8 Dresden, 18. Nov. Siegfried Wagner in Dresden. Richard Wagner» Sohn Siegfried ist aus Bayreuth in Dresden eingetroffen. Wie man hört, handelt e» sich um künstlerische Be ratungen hinsichtlich der Bayreuther Festspiele. 8 Dresden, 18. Nov. Automobil-Match. Am 5. Dezember findet zwischen den bekannten Automobiltahrern Guido Thost und Ingenieur Graumüller in Dresden zwischen Dresden und Leipzig ein interessante» Match statt. Es soll eine Strecke von 100 Kilometer durchfahren werden, um festzustellen, wie groß sich der Brennstoffverbrauch beim Benzin und Benzol stellt, x Zur Fahrt stehen ein eincylindriger 8 ?8 Dion et Bouton, der mit Benzin betrieben wird (Fahrer Thost) und ein vierzylindriger 8 k8 Loreley de» Ingenieur» Graumüller, der mit Benzol gespeist wird, zur Verfügung. Der jenige Wagen, der den geringsten Brennstoffs verbrauch aufweist, gewinnt die Wette, die auf KOO Mark festgesetzt wdrven ist. 82L. Dresden, 12. Noobr. Da» ver hängnisvolle Skatspiel. In der Gaststube de» Gasthofes zu Wiesenthal bei Leisnig saßen an einem Abend im März d. I. Mehrere Gäste au» Wiesenthal, Marschwitz und AltleiSnig ver gnüglich beim Skatspiel. Anfang» spielte man um die .Halben', später um die .Ganzen'. Auch der Wirt Schubert sah mit mehreren, anderen Personen dem Skatsptel zu und dann und wann mußte er, wenn einmal dieser oder jener Skatbruder auStrat, die Karten in die Hand nehmen und eine Runde mitspielen. Der Wirt fungierte auch eine zeitlang al» Kassierer am Skattische und führte namentlich für den Mitspielenden Hessel die Spielkaffe. Al» am frühen Morgen da» Skatspiel abgebrochen wurde, hatte Hessel in seiner Kaffe 9 Mk., der behauptete aber 18 Mk. gewonnen zu haben und machte Andeutungen, die auf den Gastwirt Schubert gemünzt wären und diesen verdächtigten, nicht ganz ehrlich bei Führung der Sptelkasse gehandelt zu haben. Auch in benachbarten Orten z. B. in Marschwitz machte Hessel ähnliche Andeutungen, ohne irgend welche Beweise für eine etwa be gangene Unehrlichkeit in der Hand zu haben. Auch dem Gastwirt Schubert kam schließlich da» werde den Verdächtiger anzeigen und M . . . stopfen lassen. Schubert in Marschwitz machte Hessel ähnliche Andeutungen, ohne irgend welche Beweise für eine etwa be gangene Unehrlichkeit in der Hand zu haben. Auch dem Gastwirt Schubert kam schließlich da» Gerücht zu Ohren. E^ w« außer sich und be tonte, er ihm da ¬ strengte die Beleidigungsklage an, die Hessel mit einer Wtederklag« beantwortete wegen der vor stehenden Aeüßerung Schubert«. Der Beklagte machte zwar geltend, daß er in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt und deshalb Anspruch auf den Schutz de» 8 123 habe, da» Landgericht Leipzig verurteilte ihn jedoch wegen Beleidigung nach 8 185 zu 80 Mk. Geldstrafe und wie» ihn mit seiner Widerklage ab. Auch da» Oberlandesgericht Dresden, da» in letzter Instanz die Angelegenheit verhandelte, wie» die Revision Hessel'» ab. Der Gastwirt habe nicht ander» handeln können, er habe sich gegen die Angriffe Hessel'» gewehrt, um sich von den gegen ihn ausgesprochenen Verbucht zu reinigen. 8. Dresden, 18. Nov. Lohnbewegungen. Im September d. I. kündigten di« organisierten Mühlenarbeiter der Zahlstelle Dresden ihre vor drei Jahren mit den Unternehmern abgeschlossenen Tätigkeit gesetzt und auf ihre Brauchbarkeit ge prüft. Sodann wurden unter Leitung de« Herrn Medizinalrats vr. Gilbert besondere Uebungen an den Arztwagen vorgenommen, wobei namentlich die im Samariterdienste auSgebildeten Arbeiter Gelegenheit fanden, Proben ihre» Können» ab zulegen. Herr Generaldirektor v. Kirchbach be sprach sodann die Uebung im einzelnen, worauf die Hilfszüge gegen 18 Uhr nacht» nach ihren Stationsorten zurückkehrten. -r. Putz kau, 18. Novbr. Dem Landwehr mann Friedrich Wilhelm Alwin Hübner in Ober-Putzkau wurde für seine treue Pflicht erfüllung während seiner Militärzeit von der 63. Landwehrbrigade die LandwehrauSzetchnung verliehen. Sebnitz. Neuen Widerspruch der Bürgerschaft haben hier die Stadtverordneten dadurch veranlaßt, daß sie bei der dieser Tage fiattgehabten Wahl zweier Stadträte den be währten Stadtrat Wehner, der bereits seit 81 Jahren seine Kräfte den städtischen Angelegen heiten gewidmet hat, nicht wiederwählten. ES wird nun in der Bürgerschaft dafür agitiert, Herrn Wehner bei den nächsten Wahlen zum Stadtverordneten zu wählen. ES dürfte bei diesen Wahlen sehr lebhaft zugehen, da jedenfalls alle Hebel in Bewegung gesetzt werden dürsten, die bisherige Stadtverordneten - Mehrheit zu sprengen. *« Ohorn. Sonntag, den 10. November abend» gegen 8 Uhr entfernte sich die im hiesigen Oberdorfe 18 b wohnhafte, 58 Jahre alte, etwa» geistesschwache Ehefrau des Bandwebers Friedrich August Prescher, Auguste Wilhelmine Prescher, heimlich au» ihrer Wohnung und irrt wie im Vorjahre wahrscheinlich obdachlos in der Um gegend umher. Im vorigen Jahre wurde sie in der Hoyerswerdaer Gegend aufgegriffen. Bekleidet ist sie diesmal mit blaugrauem Rocke, Trikottaille, Sommer- und Winterjacket, schwarzer Schürze, schwarzem Shawl mit weißen Streifen und hohen Schuhen. Sie trug einen Regen schirm und einen schwarzen tzandkorb. Etwaige Wahrnehmungen wolle man freundlichst ihrem obengenannten Ehemanne melden. * Bautzen, 13. Nov. BezirkSauSschuß- sitzuna fand gestern unter Vorsitz deS Herrn AmtShauptmann v. Earlowitz statt. Festgelegt und zur Vorlegung an die Bezirksversammlung empfohlen wurden die HauShaltpläne für die Bezirkskasse und die Bezirksanstalt Seidau für da» Jahr 1908. Ein Einspruch gegen die Höhe der Bezirkssteuer im laufenden Jahre wurde abgewielen. Ueber ein am 1. Januar 1908 für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Bautzen in Kraft zu setzendes Regulativ über das Zieh kinderwesen wurde Beschluß gefaßt und da» Regulativ angenommen. Nach demselben be darf derjenige, der ein Kind gegen Entgelt oder sonstige Vergütung zur Pflege und Erziehung bei sich aufnehmen will, der schriftlichen Erlaub nis der OrtSbehörde. Ferner wurde die Um- bezirkung der Flurstücke 178a, 178c, 804c vom selbständigen Gutsbezirke Großseitschen in den Gemeindebezirk Großseitschen genehmigt. Auch genehmigte der Ausschuß daS Gemeinde-, Armen-, Schul- und Spritzen - Anlagen - Regulativ der Gemeinde Naundorf bei Gaußig. Zustimmung wurde weiter erteilt zu einem auf Grund der von den Ministerien deS Innern und der Finanzen unterm 3. Januar 1903 erlassenen Verordnung, den Hochwasser-BeobachtungS- und Meldedienst betreffend, aufgestellten Regulative über diesen Dienst im Gebiete de» SchwarzwafferS. Die Eigenschaft deS al» öffentlicher Weg im Jahre 1881 eingezogenen Wege» Nr. 1308 des Flurbuche» für Burkau als nichtöffentlicher Weg wurde erklärt und die Einziehung der sogenannten alten Kamenzer Straße und der sogen. Kamenzer Post straße in Flur Salzenforst wurden unter der Bedingung genehmigt, daß die Wege al» Wirt- fchaftSwege bestehen bleiben. Bewilligt wurden ferner die Kosten für die Desinfektoren. Die Dismembration deS Grundstücke» Blatt 80 deS Grundbuchs für Ringenhain M. S. (Eigen tümer Kunath) und diejenige de» Grundstück- Blatt 11 deS Grundbuchs für Großseitschen (Eigentümer Katzer), sowie diejenige des Grund stück-Blatt 830 de» Grundbuchs für WehrS- dotf (Eigentümer Pietsch) wurde unter der Be dingung der Konsolidation mit Dismembration»- beschränkung genehmigt. Ferner wurde u. a. da-Gesuch Max Otto .Dachsel» in Groß harthau um Erlaubnis zum Bier-, Wein- und Bränntweinschank, Beherbergen, Ausspannen, Krippensetzen, Tanzmustkhalten und zur Veran staltung von Singspielen re. im herrschaftlichen Gasthofsgrundstücke daselbst (Uebertragung) ge- Tarlfverträge und reichten neue Tartf«ntn»«f» ein, die aber von dem Arbeitgeberverband für da» Mühlengewerbe für undi»kutierbar bezeichnet wurden. Die Arbeiter traten darauf in eine Lohnbewegung, die dann für die ersteren ver schiedene Vorteile erbrachten, die Zulagen schwanken zwischen K bis 15 «/„. Arbeitszeit verkürzung wurde bei der im Beruf üblichen Nachtarbeit pro Tag ein« Stunde erzielt. Zu einem neuen Tarifvertrag hat die jetzt nahezu abgeschlossene Bewegung nicht geführt^ Die Lohnbewegung ist abgeschlossen in Deuben, Pot- schappel, CoßmannSdorf und teilweise in Dresden. — Der Streik der Glasmacher auf den Phönir- werken in Penzig ist beendet und damu d» angekündigte Aussperrung der Arbeiter erledigt. Stauchitz, lieber den Jagdunfall deß Herrn Kammerherrn Fretherrn von Spörcken schreibt der Oschatzer Gemeinnützige: Der UnglÜckSfall trug sich am Mittwoch auf der von Herrn Forstmeister ». Zehmen veranstalteten Fasanen- jagd zu. Nach Beendigung de» dritten Treiben war einer der Jagdgäste, Herr Kammerherr v. Spörcken, im Begriff — von der Treiberlinie obgewendet — sein Gewehr zu entladen. Eine Anzahl der zum Treiben verwendeten Knaben drängte sich an den Platz de» Herrn v. Spörcken, um die abgeschossenen Patronenhülsen auf zusammeln; in diesem Gedränge stieß einer der Knaben — der elfjährige Max Kiemitz au» Stauchitz — heftig mit der Brust an ha» Ge wehr de» Herrn o. Spörcken, wobei sich ein Schuß entlud. Die . gesamte Schrotladung drang dem unglücklichen Knaben in die linke Brustseite, wodurch sein sofortiger Tod herbei geführt wurde. Die Feststellung de» Tatbestandes geschah durch den bet der Jagd anwesenden Gendarm und den Gemeindevorstand von Stauchitz Der sofort herbeigeholte Arzt, vr. Diewitz, vermochte nur zu bestätigen, daß der Tod unmittelbar nach dem Schüsse eingetreten sein müsse. Selbstverständlich wurde die Jagd sofort abgebrochen. Die Schuldlosigkeit deS unglücklichen Schützen ist durch die mittlerweile erfolgte gerichtliche Untersuchung bestätigt- Kammerherr v. Spörcken hat der Mütter de» erschossenen Knaben, der Witwe KieMich, «inen Bettag von 3000 Mk. überwiesen, dessen Zinsen- erträgni» als Beihilfe zur Erziehung der »ter der Mutter noch verbliebenen Kinder dienen, soll; auch hat er eine Hypothek von 600 Mäxk, Vie auf dem HauSgrundstück der Witwe stand, ab-, gelöst. In Leipzig (L.-Eukitzsch) stieß in der DienStag-Nacht infolge de».Nebel» ein Straßen bahnwagen mit einem Güterzug der Strecke Halle-Leipzig zusammen. E» entstand bedeuten der Materialschaden. Eine Reihe von Personen erlitt leichte Verletzungen. Leipzig, 11. November. Die Bemühungen der Bunde» deutscher Sänger, durch Ver mittelung des preußischen Kultusministerium» eine Abgabenbefreiung beim Vortrag von Liedern au» dem sogenannten Kaiser-Volks lied erbuch zu erwirken, habyi, wie gestern in einer hier abgehaltenen Verketer - Versammlung der Sängervereine mitgeteilt wurde, nicht zu dem gewünschten Erfolge geführt. Nur eine Ermäßigung der an die Anstalt für musikali sche- Aufführungsrecht zu entrichtenden Abgabe ist zugebilligt worden. Die Sänger werden sich aber damit nicht begnügen, sondern vereint mit den deutschen Gastwirten, Saalinhabern und Konzertunternehmern eine weitere Prottstetngabe an die Reichsregierung richten. Inzwischen sollen nur abgabenfreie Lieder zum Vortrag kommen. Im übrigen will man möglichst bald eine end gültige Entscheidung der oberen Gerichtsbehörden über die Rechtmäßigkeit dieser Tantiemen-Er hebung herbeizuführen suchen, die man in Sänger- kreisen entschieden in Abrede stellt. Tharandt. Der Talsperrenbau im Weißeritzgebiete zu Kltngenberg wird jetzt in Angnff genommen. Die Sperrmauer kommt in einen heute noch sehr stillen Teil de» wilden Weißeritztale», zwischen die Mahnsche Papier fabrik und die Holzmühle, zu stehen. Die Sperre wird 15»/, Millionen Kubikmeter fassen können. Die Höhe von der tiefsten Sohl« der Sperr mauer bis zur Krone wird 39 Meter betragt. Freiberg. (Sensationelle Verhaf tungen.) Dor einigen Wochen brannte die in Großschirma gelegene Pappenfabrik.Kurprinz' nieder, während der Besitzer Köhler »erreist war. Man nahm damals Kurzschluß al» Ursache an. Da in der Fabrik nun schost zum dritten Male Feuer auSgebrochen war, ergingen sich die Eingeweihten in allerlei Vermutungen. Nun wurden am Sonnabend vormittag plötzlich