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Diel« Reifcbrschrclb'e klage« über Uorrialichkeit ia portugiesische» Wirthshäufttn, in den Wohnungen überhaupt und auf den Straße«. Oie Dörfer find in» Tauzeu elend, wo der Reisende weder einen Bissen Brod für sich, noch Futter für Pferde oder Maul hi. re findet, und bei aller Höflichkeit und gefälligen Behandlung drr Landleut« vor Hunger fast zu Grun de gebt. Der Landman» lebt sehr mäßig, auS Armuth. Ein Stück Brod von türkischem Korn or-rr Mai-, «:waS Knoslauch, um dem Brode Geschmack zu geben, u id eine eingefal lene Sardelle macht ferne gewöhnliche Mahlzeit. Blos dir Weihnacht-» uad Oste-feiertagr wird ein Stück Fleisch aufgekifcht; auch in Städten leben viele Menschen von Kastanien und Sardellen, welche von alten Weibern, die auf allen Gassen sitzen, und diese betreu Gerichte auf Kohlen bereiten, im niedrigsten Preise feil geboren werben. Eme eign« Einrichtung, fri» sche Milch in den großen Stätten zu bekommen, ist folgende: OirMlchverkäufer treiben eine Menge Ziegen vor sich her, und wenn fir bei einem Haase angerufea werden, so heißen sie die Ziegen stille stehen, and melken sie nun auf der Stelle. Alle n man behaupt«, diese Einrich tung sichere dennoch nicht vo Bktrug, indem dir Verkäufer vorher schon Wasser ia die Ge fässe zu dringen, uad so dir Milv zu mischen versteht', ohne "aß eS der Käufer merkt. Den Portugiesen zeichnet eine braune Körperfarbe, feurige Augen und schwarzes Haar besonders aus. Unter dem «eidlichen Theile werden die fchörsten Gestalten bemerkt. Ernst ruhet auf den Stirnen der Männer, uad alle verläugaen einen hohen Grad von Stolz nicht, der oft lä» chechch wird. Genuß ohneMühe, Besitz ohne Arbeit, darnach sirret d« Portugiese, und selbst in den niedern Ständen ist dieser Wunsch so lebhaft, d«ß niemand sich gerne anstrengt, jeder nur so viel arbeitet, als es gerade die Umstände erfordern. Dieser H^ng zur Trägheit ist es, der, verbunden mit den adergläubifchra religiösen Grundsätzen, die schnellere Ausbildung die ses Volks verhindert, und dir Ursache wird warum Künste und Manufakturen hier weniger blüh», als in ander» Staaten, und der Lasdba» weit weniger ergiebig ist, als er »ach Be schaffenheit d«S Boten- feyn tollte. Im Sommer gebt ia derStadtvon ro Uhr Morgens, bis 4Uhr Mittags, niemand ger iet aus dem Hause und wer nur immer ruhen kann, drr rubt. Nach 4 Uhr «hebt sich der Seewind, der die Luft kühlt uad erfrischt- Dana erneuert sich ia dem Menschen das rege' Leben, er sucht Gesellschaft, und findet sie bei drr Tafel, beim Kartenspiel, Musik und Ta«z, bei Stirrqeftchrra uad in, Theater. Wenn gemeine Leute zu ihrem Vergnügen sich samml n, so fehlt dir Guitarre nicht, und bald erhebt sich rin Paar zum Foff rauz, die T nzrnven wett- tifera in den üppigsten Stellungen. Bei einem Stiergtfechre, wozu die Mragk Haufenweise stürzt, «rh>tzr sich dir Phantasie, und Blutdurst «zeugt freu ten Taumel. Dir Kleidertracht ist nach den Gegenden vrrschrven. (Man sehe die Abbildung der Por tugiesen hierbei.) Von vielen werden bi«Haare in «ia grstrickreSNey gesammelt» andere ve- decken den Kopf mit einer hohen Mützr. Ei r kurze Weste mit 'Aermela, uno we>tr einklei« der, ist das hauotsächlichste Ge«and der Mani er; über derWeste wird eia Mantel geiragm. Der Psituaiefe geht nicht nur gerne geputzt, sondern auch eben so gera bewaffnet; wer oen Degen tragen va-f, setzt hoyea >>ertd va ruf» wer itlen an der Eene hat, und dam t Uder die Straße geht, wü dr ganz außer sich können' wenn nicht alle die ihm begegnen, den Hut vor »Hw adjöqen. ' kl den Frauen auf dem Lande st d bobe spitzige Mützen bunt ge'treiite k rze yer. Kle ber vo gest »iftem Cattun die r ngsderum auf »wunden we ben, und su^ze Unreiröcke üblich. Lanvmädchen trage , wenn st- auf ibremEsel zu Markte reiten, weis t» S irkeln kurze Jäckchen m t la» en Aermeln, duare, kle ne. vorn aufrestulpte Mützchen, und setz»» fehlt dr» Fächer, vm fich damit zu kühlen- An Sonntag«, ist yie schwarze Färb«