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«s als Pftrdedircktor steht, nothwenblg vergeßen muß. Das verstehet der unersahrne Tobias freilich nicht. Er wird wohlthun, sich wegen de« Unterkommen« mit seinen zwei spiegelglat ten Wallachen bei den beiden müßigen Herren zu erkundigen, welche dort aus der Gaffe ste hen, und miteinander überlegen, ob sie den Türken noch ferner in Europa dulden wollen oder nicht; und ob Spanien von Franzosen oder Engländern beherrscht werden soll. Laß es gut seyu, ehrlicher Tobias, man erlaubt dir vielleicht nach Tische, eine Schale kalten Caf- fee, wenn ihn,die junge Herrschaft nicht mag, auezutrinken, und dies« Ehre wird dir dann dein, Fahrt in die Stadt unvergeßlich machen; unvergeßlich, wie sie es deinem Herrn, dem Pachter Trautmann, werden wird, der, ohne es zu wissen, eine Leiche, nämlich das kleine Anliegen, von welchem beim Besuch aus dem Lande die Rede war, unter seinem Arme trägt, und des festen Glaubens ist, Herr Hasenquirl werde ihm das beschwahre Sümmchen, sein» heiligen Versicherung gemäß, bei einem der besten Cavalier» de« Landes mit b von Hundert jährlicher Zinsen, bestens und sicher unterbringm, Pachter Trautmann war willens gewe sen, dieses wohlerworbene Capital, so halb in Gold, und halb in Spezies bestehet, einem Kö nig oder Kaiser zu borgen, indem er glaubte, da stehe es am allersichersten, Herr Hasenquirl war aber glücklich genug, dem Pachter bei jenem Besuche aus dem Land», eines andern zu bereden. Es wollte anfaige gar nicht recht gehen, derowegen war «s auch nöthlg, ; ganze Tage dem Pachter über dem Hals« zu bleibcn; da nun aber die Frau Pächterin wünschte, das Skadtvolk wieder los zu werden, und Herr Hasenquirl endlich die lang beredeten 6 pro Cent Zinsen bewilligte, ffo wurde der Pachter andern Sinnes, und versprach in 8 Tagen das Geld Herrn Commiffar Hasenquirl, nach der Stadt zu überbringen. Wie wir sehen, so hält er sein Wort. Noch lächelt der gute Pachter über das artige Geschäftchen, das ihm sein Herr Gevatter so uneigennützig nachgewiesen; noch hält er den Segen des Feldbaues in seinem nervigten Arme, und noch dünken ihm die zu hoffenden 6 Procentchen eine wohl mitzunehmende Oache, zumal au« den Händen eines gnädigen Herrn, der sich noch dazu jedesmal bei Abtragung der Zinsen schuldigermaßen bedanken muß. Aber, armer Traukmann! wie wird sich einst dein Lächeln verwandeln, wenn du deinem klingenden Säcklein Valet gegeben, und ringesehen haben wirst, daß dein dafür eingetauschter luftiger Wechsel nichts als ein niederschlagenderTodtenschein deines gewese nen Freundes ist. Es ist leicht möglich, daß dieser traurige Zeitpunkt für dich nur zu bald kommen wird, aber eS ist immer noch ein Trost dabei, nämlich der, das der Schuld, ner in^mer drin Schuldner bleibt, so lange al« er lebt. Und noch ist es Trost, daß die Zeiten, besondere für die ganzen Pachtrrschasten so glücklich sind, daß solch ein Schaden bald wieder ausgebeffert ist- Wohl ihnen! vielleicht aber, daß es in andern Ständen auch bald bßssrr werden wird-