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gelellschaft, lm Murgthale, zu kaufen, wodurch sein Einfluß und sein Vermögen immer mehr Zunahmen. Bald darauf ward er erster Orrsvorsteher in Gaggcnav, in der Folge sogar Oberschultheis Wohlkhätig waren die Anstalten, welche er auf diesem Posten für seine Gemeinde und Gegend machte. Unterdessen bauete er aber auch für sich Häuser und Scheunen, legte Potaschsiedereien und Ziegelhütten an, kaufte eine große Strecke Gaggenauer Gemcindefcld, legte daraufeine Glashütte, eine Schmiede und Sägemühle an. Ein großer wüster Platz, sonst Hilvcrt ge nannt, ist vorzüglich ein Denkmal seines unermüdeten Fleißes und seiner Thärig- keit. Dieser unfruchtbare, äusserst unebne und felsigte Boden wurde durch ihn zu der lachendsten Fruchtgegcnd umgeschaffen. Allerlei Obstallcen wechseln jetzo mir Aeckern, Weinpflanzungcn und Wiesen Ein großer Fels schien ihm die ganze Anlage zu schänden. Aber ihm war nichts unmöglich. Ueber go Steinarbeitcr mußten den Fels hinauf klettern, und durch Gewalt und geschickte Benutzung diese Steinmasse zu Terrassen ebnen, auf welchem jetzo die herrlichsten W ' ke pran gen. Diese ganze Anlage mit den neuen Gebäuden war glcichsar- r enschcn- hände allein geschaffen worden, sie kostete zwar über 100,000 Gmoen, br. chte aber auch großen Nutzen, und viele tausend Menschen segneten unfern Anton, der ihnen Brod und Verdienst vcrschafte. Mitten unter diesen Beschäftigungen starb seine zweite Gattin, mit der er in «8 Jahren wieder 12 Kinder gezeugt, wovon noch Z am Leben. Maria Anna Futtcrin, eine Bürgcrstochtcr aus Gaggenau, die er in seinen Dienst als brav und gut hatte kennen gelernt, wurde seine dritte Frau. Von den mit ihr erzeugten 6 Kindern leben ebenfalls noch z. Das innere Be- wußtscyn, verbunden mit derjenigen Achtung, welche ihm alle Menschen bezeigten, würden ihn für seine viele Mühe und Kosten reichlich belohnt haben, aber er wurde überdieß noch von seinem Fürsten dieserhalb geschätzt und beehrt. Die damalige Erbprinzessin von Baden besuchte ihn zuerst auf dem neu umgcschaffnen Hilvert; voller Entzücken verließ sie diese Gegend, und Anton erhielt von ihr die Erlaubniß, diese Anlage den Amalienberg zu nennen. Der Fürst selbst äußerte sein herzliches Wohlacfallen, und gab dem Schöpfer dieses Amalienbergs den Rang und Titel eines Oeronomieraths. Mehrere Jahre war cs der Sommcraufenthalt der Badi schen Herrschaften So hob sich ein armer Holzhauer durch seinen Fleiß und seine Thärigkcit empor, und mit sich erhob er ganze Landesgegenden; über 126 Morgen öden Landes machte er fruchtbar; er bauete 24 Wohnhäuser, 2§ Nebengebäude und g Lusihäuser; er legte mehrere Fabriken an Er war offenherzig, nachdcn- kend, unternehmend, freundlich, mitleidig und religiös, ohne doch die Lebens freuden zu verachten, gastfrei ohne Verschwendung. Endlich nähere aber auch das Ende seiner irdischen Laufbahn, seine Naturkräfte ließen ihn einen merklichen Abgang empfinden, und am 4 Mai r8oz. verließ er diese Welt in seinem Tasten Lebensjahre mit dem ruhigen Bewußtsein, gut gelebt zu haben. Sein: Wiitwe und seine Kinder sind anständig versorgt, auch hinterließ er ein Vermögen von r *