Volltext Seite (XML)
o frn; auch hier erlangte er durch Aufmerksamkeit eine solche Geschicklichkeit, daß ihn niemand übertraf Einst wurde in seiner Gegenwart von einem reichen Aus, ländcr mit mehreren Holzmachern gestritten, in wie kurzer Zeit eine da stehende Eicke umzuhauen sey. Anton lächelte über die lange Zeit, welche die andern dazu forderten, er verlangte eine geringe Anzahl Minuten. Der Fremde bot eine an- sehnli^ e Köckte. Anton ergriff die A Lund hieb die Eiche in kürzerer Zeit um, als er bestimmt hatte. Die Wette war gewonnen Nicht lange hatte er seinem Vater bcigcstandcn, als diesem ein unglücklicher Fall das Leben raubte, und unfern Anton in große Sorge über die Ernährung seiner Mutter und Schwestern versetzte. In dieser Noch nahm Anton seine Zuflucht zu seines Vaters Freunde, dem Holzhauer Berger zu Weissenbach, welcher von dem Holzhändler Böhringer zu Büchcnkrone als Mcisterknecht beim Holzfällen angestellet war. Dieser Berger kannte unfern Anton und freuete sich, daß er Gelegenheit hatte, ihn als Oberkncchc der Holzhauer anzustellen; ersähe bald Antons Fleiß und Kenntnisse, und gab ihm daher durch Geldvorschuß Gelegenheit, selbst Bäume zu kaufen und zu verkaufen, wodurch Anton nicht nur Geld gewann, sondern seine Handelskenntnissc sich immer mehr crwei- terren. Berger starb aber auch bald; Anton hatte jedoch Kenntnisse erlangt, wo durch er dessen Ge chäfte ein ganzes Jahr betrieb, daß ebenfalls alles in der besten Ordnung blieb Der Holzhändler Böhringer best llte unfern Anton darauf zum wi' kllchen Meisterknecht. Bald darauf kam van Derwen, aus Rotterdam, der Handelsherr der Böhringischen Holzspedirion ins Land, welcher Anton mit seinen Kenntnissen vom Holzwesen bald näher kennen lernte. Nachdem van Dcrwcn die sem einige Privatgeschäfte aufgetragen hatte, die Anton zu seiner Zufriedenheit vollendete, bestellte er ihn zu seinem Factor, mit Zoo Thlr. jährlichen Gehalt. Nun harte er Gelegenheit, sein Glück zu verfolgen. Er kaufte und verkaufte Holz, und erwarb sich so viel damit, daß er ein Haus kaufen konnte. Von nun an hob sich Antons Wohlstand täglich, aber unermüdet war er auch in allen seinen Verrichtungen. Er erhielt Zutritt bei dem Bischof von Speyer, und verkaufte diesem für viele taufend Gulden Holz nach Holland. Er schloß Handelsverträge mir dem Kurhause Baden, und mehreren andern fürstlichen Häusern, mit vielen Klöstern, Städten und Gemeinen. Dabei versäumte er aber seine Hauswirth, schäft nicht, er verehelichte sich mit Franziska Wolf, aus Oberweiher, einer Frau, die zwar ohne Vermögen, aber ganz mit ihm eines Sinnes war. Er kaufte Feld, machte ödes urbar, brachte die Viehzucht empor, kurz er lebte mit dieser Frau 19 Jahre glücklich und thätig. Er zeugte 12 Kinder mit ihr, wovon noch drei leben. Als der rod dieses Weib von Kiner Seite riß, erlaubten ihm seine Verhältnisse nicht lange Wittwer zu bleiben. Die zweite Frau war Sabina Lump, des Forst meisters von Ettlingen Tochter. Das beträchtliche Vermögen, das er schon selbst erworben hatte, und welches durch seine jetzige Frau ansehnlich vergrößert wurde, setzte ihn in Stand, einen Antheil an der Schifferschaft oder an der Holzhandels-