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Dom 20 October bis 20 Nov. gtllgen mehr den 160,020 Franzosen über die Elbe und mehr den üoooo hielten in Wittenberg Nachtlager. Wittenberg wurde neu befestiget und 6000 Cchanzarbeiter mußten Tag und Nacht unter der Leitung von französischem Militär inThätig. keit seyn. Die Hunaersnoch war überaus groß, und die Auditorien mußten zu Magazinen, die Kir» chea, selbst die schöne Echloßkirche nicht ausgenommen, zu Ställen und andern Bebürfaißen dienen. (Die Schloßkirche wurde jedoch bald wieder gereiniget und den 8Febr. 1807 bei dem ungeordneten Dankfeste zum erstenmahle wieder Gottesdienst darinnen gehalten.) Den 24. Octbr. erhielt Dresden «inen französischen Commandanten, und am folgenden Tage baiersche Besatzung. An demselben Tage besetzten die Franzosen Potsdam und Berlin. Den 25. wird Spandau übergeben. Den 27 hält der Kaiser Napoleon seinen Einzug in Berlin. Den 28 capitulirt der Fürst von Hohenlohe bei Prenzlau, 16,000 Preußen strecken das Gewehr. Braunschweig wird von den Franzosen besetzet und der Herzog seines Lande- für verlustig erklärt. Den 29 wird Stettin den Franzosen übergeben und ein preussische- CorpS capitulirt bei Pasewalk. Der Prinz Jerome, Bruder deS Kaiser- Napoleon, erhält den Auf« trag, mit dem Heer« der Rbein-Conföderatiou Schlesien zu erobern. Den r. Novbr. wird Cüstria den Franzosen übrrgeben. — Oer Marschall Mortier pro klamier in Hessencassel die Besitznahme de-LaudeS, und erklärt da-Hessische Militär zu Kriegs gefangenen. Den 10 werden alle Hessische Wappen abgenommrn. Den 5« besetzten die Fran zosen Posen. Den 6 Nop. Schlacht bei Lübeck und Erstürmung der StadS. Der General Blücher kom- mandirt ein starkes CorpS Preussen, welche- nach der Jenaer Schlackt sich gesammelt hatte, war aber täglich von den Franzosen bis nach Lübeck verfolgt worden. Hier griffen die Fran zosen auf- neue an und drangen mit den reririrendcn Preußen in Lübeck zugleich ein, man schlug sich in den Straßen der Stadt über ; Stunden lang, wobei die Stadt und bürgerli- chea Einwohner selbst beträchtlichen Schaden erlitten, entlieh wichen die Preußen auch an der Stadt zurück und ergaben sich d. 7. zu Kriegsgefangenen. Ein CorpS Schweden mußte sich ebenfalls bei Travemünde den Franzosen ergeben. Den 8 November capitulirt Magdeburg, eine Garnison, 18,200 Mann stark, mit Lebens mitteln und Munition auf ein Jahr versehen, und ergiebr sich kriegsgefangen. Den 9. wird Groß- glogau belagert. Den 10 stirbt der regierende Herzog von Braunschweig als rin Vertrie bener zu Ottensen bei Altona. Die Wappen in den Braunschweigischen Landen werden abgenom- 'men, und die Einwohner entwaffnet. Den 12. Marschall Mortirr nimmt dir hannöverischen Lan de im Besitz. Den 14. wird die Besitznahme der Länder Münster, Osnabrück, Mark und Teklenburg" für den Kaiser Napoleon erklärt. Den 16 erscheint rin russische- Kriegsherr an der Weichsel. Außerdem werden noch 7 verschiedene Armeen, jede von 85>ooo Mann angr- vrdner. Den 17 wird BreSlau von den Baierschrn Truppen zur Uebergabe aufgefordert. Der »0. der Prinz Jerome zieht die Baiern zurück und gehet den Russen nach Kalisch entge gen. Den 19- nehmen die Franzosen Besitz von Hamburg — alle englische Maaren werden überall, wo Franzosen stehen, in Beschlag genommen. Den 20 besetzen die Franzosen Bremen und dir Festung Hameln. Den 21 verbietet der Kaiser Napoleon von Berlin auS allen Ver kehr mit England. Den 25. reiset Napoleon von Berlin nach Posen ab. Den r6. rückt ei« russische- Krieg-Heer unter dem General Michel/on in die Moldau ein, besetzt Jassy und vertreibt dir Türken au- Choczim und Bender. In Südpreußen ziehen sich die Russen nach mehren, Gefechten über die Weichsel zurück, und die Französin unter dem Sroßherzog vo« Berg besetzen den 27. Nov. Warschau. - Den Decbc. capitulirt Großglogau. Den 7 besetzet da- französische Corps deS Marschall- Ney die Stadt Thorn. Breslau wird förmlich bela gert. Den n. Decbr. wird der Frieden-Tractat zu Posen zwischen Frankreich und Chur« Sachsen rmleiizeichnct, das durch druseiden zu riucm Königrhume erhöbe« wird. — Die Rö-