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— cr —< zofen, daß er kein deutsches Reich mehr anerkenne, und den Titel eines Protektor- berRhein- Eonföde ation angenommen habe. Den 6. legt Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. O. 28 rückrein preussisches Kriegsheer aus Schlesien in die Lausitzen em. Den ;o bricht die Ter« liner Garnison nach Sachsen auf. Den 2. Seprbr. macht Schweren wieder Frieden wuPreu« ßen. Den n erklärt Rußland gegen Frankreich den neuen Krieg. Den 20 reiset der König von P e -ß.n zur Armee. Den 21. fordert Napoleon die Fürsten des Rheinbundes jur Etel, lung deS ContiagentS gegen Preuße» auf. Auch die Sächsische Armee stand mit den Preu« ßen in der Gegend von Zwickau, Neustadt und Gera zu Felde. Preußens Hauptquartier war den 28 in Erfurt; von hier ergieng die öffentliche Kriegserklärung gegen Frankreich. Napoleons Hauptquartier war in Würzburg. Nachdem die französische Armee sich imBamber- gischen zusammen gezogen hakte, rückte dieselbe auf den Coburger, Kronacher und Hofer Straf« sen nach Sachsen vor. Den 7 Octvber kam sie nach Baireuth. Den y nach Hof, die Preußen wichen zurück und verließen ihre Magazine. Napoleon ging den 8 von Bamberg ab, und ließ den 9 die Preußen bei Schlitz angreifen, welche hier sowohl als auch bei Grä fenthal und Saelfeld geschlagen wurden. In diesem Gefechte blieb der Prinz Ludwig von Preussen. Gera war bisher das Hauptguartier des Fürsten von Hohenlohe, nach bessern Rück züge nunmehr 0 aber das Hauptquartier deS französischen Kaisers. Von hier verbreiteten sich die Franzosen mit Bl,tzesschnelligkeit.ste kamen den 12. nach Jena, Naumburg und Leipzig. Die se Stillungen der französischen Armeen brachten die Preussen in eine sehr bedenkliche Lage, in dem dieselbe umgangen, nicht nur aller Magazine, sondern auch deS Besitzes von Sachsen beraubt waren; der Weg nach Magdeburg und Berlin war für die Preussen abgeschnitten. Kaum war Napoleon den rz in Jena angekowmen, so begab er sich auf die Bergfiächr, wo er die Bewegungen der Preussen entdecken konnte, sogleich wurden alle Anstalten zur Schlacht getroffen; die ganze Nacht wurde Geschütz auf unwegsamen Wegen über die Berge gebracht. Den 14 früh griffen die Franzosen zuerst an, und vertrieben die preussischen Vorposten au- ihren Stellungen; erst jetzo war es möglich, daß die französische Armee auS den enge» Päs sen in die Ebene hervor konnte, um sich in Schlachtordnung zu stellen. Zwey Stunden be deckte ein Nebel dir Heerschaaren, so daß die verschiednen CorpS sich nicht sehen konnten, von beiden Seiten wurden gute ManöuvreS gemacht, 7 dis 8oo Kanonen, die überall Tod aus breiteten, und wohl zoo.ooo Streiter in gleichem Grade erbittert, fochten mit abwechselndem Glück gegen einander. Die Franzosen zeigte« sich aber unerschütterlich und kühn, sie zwangen dir Preussen, deren erster Anführer am Kopfe verwundet, und dem Könige selbst ein Pferd un ter dem Leibe erschossen wurde, zum Rückzüge, welcher Nachmittags vor l Uhr erfolgte. Von preussischer Seite ward versucht, uw nach Naumburg vorzudringen, aber eS war alles verge« brns, und man mußte »ach Weimar, Erfurt, Gotha und nach Langensalza retiriren, um so über Sondershausen »ach Magdeburg zu kommen. Obschon diese Schlacht sehr blutig und für die Preuss» sehr nachcheilig war, so find eS die Folgen doch noch weit mehr, indem da alles in der größten Unordnung und Dewirrung vor sich ging, die ganze Armee wurde gleich, sam zersprengt, und zerstreu«» fich nach allen Gegenden. Dadurch ward diese Begebenheit zur Riesenschlachr, weil fie gleichsam die ganze preussische Armee vernichtete, und nun dem Sieger von der Elve bis zur Oder und zur Weichsel, nichts im Wege stand, diese Länder zu erobern. Den 18 Einmarsch der Franzosen in Leipzig, welches den General Macon zumCommandan- ten der Grabt erhält, welcher aber baldigst starb und de» 29 October auf das feierlichste be erdigt wurde. Dir katholische Geistlichkeit erschien dabei in ihrem Ornat auf der Straße, welches seit 15)9 i» Leipzig nicht geschehen. Aber auch die Lutherische Geistlichkeit begleitete diesen Lrichenzug zur Einsegnung »ach der katholischen Hofcapelle, und von da zur prächtig geschmückten MagistratS-Sruft auf dem Kirchhofe vor dem Grimmaischen Thor. Dt» 22. wird SachsrnS Neutralität verkündigt. Drr Kaiser Napoleon in Wittenberg.