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umschlossenes, fruchtbares Thal öffnet, welches wieder neue und schöne Ansichten darbieret. Vorwärts erscheint das Rittergut Potschappel, über welches die runde Koppe des Windberges hoch emporragt. Rechts das Ritterguth Döh- len, links die Kalköfen in der Gegend von Schweinödorf, in gerader Linie die ro- the Schenke, als der Mittelpunkt des unternommenen Weges; darüber hinaus -le Sreinkohlenkunst, dann die schöne Mühle und die ländlichen Wohnungen von Deuben, und ganz im Hintergründe das Dorf Haineberg, wo sich die von Rabenau herabströmende rorhe Wciseritz mit der durch die Thärander Wälder sich ergießenden wilden Weiseritz vereiniget. Beim Eingänge in das Tharander Thal sieht man linke die Weiseritz, rechts einen schroff rmporsteigenden Felsen, welcher den Eingang in das Thal zu verhindern scheint. Die von der Natur in Form eines Backofens angelegte und durch Bemü hungen der Menschenhände in den Felsen tief eingearbeilrte Höhle zeigt die ver schiedenen Steinartcn, aus welchen dieser Felsen zusammengesetzt ist; die weiter hin am Fuße desselben eingegrabene Zahl von 1624 bestimmt die Zeit, in welcher das Thal, von dieser sonst ganz verschlossenen Seite her, durch Sprengung eines Felsen stücks geöffnet worden ist. Von hier aus weicht die Wciseritz in einer weiten Krümme links vom Weg« ab, und nähert sich dem Wandrer nicht eher, bis er die Mitte des Grundes erreicht hat. Will derselbe an ihrem mit Erlen bewachsenen Ufer fortwandcln, so kann er seinen Lauf nach jenem einsam liegenden Landhause, Heileberg genannt, auf die nach Sommsdorf zur Linken abführende Straße richten, und es wird ihn nicht gereuen, diesen kleinen Bogenweg gemacht zu haben. Von hier aus führt ein Pfad am Ufer der rauschenden Weiseritz weiter hinauf, und zeigt durch ihre verschiedenen Krümmungen den weitern Weg, den man zu neh men hat. Ist dieser vollendet, so stehet man zu beiden Seiten des Thales in schlan genförmigen Linien jugendlich grünende Buchen allmählig emporsteigen; eine lachen de Wiese zieht, sich sanft herab, und in ihrer Tiefe ragt aus dem waldigen Hinter gründe ein altes verfallenes Gemäuer malerisch empor, welches die ehrwürdigen Trümmer des alten Tharande sind. Jetzt windet sich der Pfad bis an dir Niedermühle, als das erste Haus von Tharand. Dill man sich nur einen Tag oder etliche wenige Tage daselbst aufhalten, so findet man zwei öffentliche Wirthehäuser, nämlich das Er b l e hng ericht und den Gasthof zum goldenen Hirsch. Erste res liegt vor dem Marktplatze, letzteres jenseit der ersten Brücke, welche über di« Schlotzbach führt; die Lage von beiden ist schön, und die Bewirthung findet man in beiden sehr gut und billig. In den am Fuße des Buchenberges sich hinzie- henden ländlichen Wohnungen trifft man verschiedene und für einzelne Personen ganz bequem eingerichtete Stübchen an, zumal für diejenigen, welche die Einsamkeit und ländliche Einfalt lieben. Die mineralischen Quellen entspringen beide in dem sogenannten Brun-