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— o Gränzfcstung Vraunau nicht, wie es im Preßburger Frieden versprochen hatte, weil Cattaro seine Festung in dem an das Königreich Italien abgetretenen öster reichischen Dalmatien) im Augenblicke als es die Kaiserlichen Truppen verlassen wollten, von den Russen besetzt wurde. Frankreich hielt sich an Oestreich und behielt Braunau zum Ualerpfande. Baiern, ein Thcil von Franken und dem Oberrhein, blieb von seinen Truppen besetzt. Zwischen Preußen und Frankreich war unterdessen eine Uebereinkunft geschlossen, welche auch die Verhältnisse in dem nördlichen und westlichen Deutschland veränderte. England hatte gleich beim Ausbruch des Land kriegs eine Armee abgeschickt, die in Verbindung mit Russen nnd Schweden das unglückliche hannöverische Land besetzte, und bestimmt war, die Operationen der ver bündeten Heere von Oestreich und Rußland von da aus durch einen Angriff aufHol- land zu unterstützen. Nach dem ungünstigen Ausgange des Krieges im südlichen Deutschland, konnte sich diese Armee gegen die Macht des Feindes nicht mehr be haupten, wenn die Franzosen sie angreifcn wollten. Am iZ. Decembcr wurde von dem Preußischen Minister und dem französischen Bevollmächtigten ein Traclat ab geschloffen, der das Hannöverische betraf. Darauf verlangte das Preußische Mi nisterium, daß Hannover die französische Besatzung in Hameln mit Lebensmitteln versehen solle, weil dieß die Bedingung sey, unter welcher Frankreich von einem An griffe gegen das Land abstehe. Einige Wochen später aber wurde der hannöverischen Regierung angckündigt, daß nach einem zwischen Preußen und Frankreich abge schlossenen Vertrag Hannover bis zum allgemeinen Frieden von Preußen mit Trup pen besetzt und verwaltet werden sollte. Schon im Anfang des Aprils aber nahm Preußen förmlich Besitz von Hannover, und sperrte für Englands Schiffe die Hä fen der Nordsee. England legte Beschlag auf alle Preußische Schiffe, die sich in brittischrn Häfen befanden, und erklärte Preußen den Krieg. Zu derselben Zeit, wo Preußen Hannover in Besitz nahm, rückten französische Truppen in das Fürstcn- thum Anspach, das Preußen für Baiern an Frankreich abgab. Auf gleiche Art überließ cs der Disposition des französischen Kaisers das Clevische und das Fürsten- rhum Rcufchatel (an der Gränze der chwciz und Frankreichs, am Iuragebirgc gelegen.) Cleve bekam, nebst dem(bisherzuBaicrngchörigen)Hcr;ogkhnmVcrg, der L chwager des französischen Kaisers, Prinz Joachim Murat Diescr'ncric Fürst ist geboren 1770 zu la Bastide. Zum geistlichen Stande bestimmt, kam er nach Toulouse, um daselbst zu studieren, aber seine Liebe zum Soldatenstande trieb ihn an, sich die Kenntnisse zu erwerben, die den Krieger bilden. Sobald seine Studien vollendet waren, ward er Soldat, und diente eine Zeitlang im Ardennen-Regiment als Gemeiner. Nach dem Ausbruche der Revolution zeichnete er sich bald im Kriege aus. Bonaparte nahm ihn zu seinem Adjutanten, als er das Ccmmando der italiä- nischen Armee bekam. Murar erwarb sich schon hier vielen Ruhm, war Bonapartes Waffenzesährle in Aegypten und trug viel zu den dortigen Siegen bei. Im Jahre i8c-o erhielt er Napoleons Schwester Marie Anonciade zur Gemahlin. Ncufcharel