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Geschichte Les merkwürdigen Krieges im Jahr iZox. ivar vorauszusehen, Laß die Verstärkung, die das französische Reich, sowohl durch Erwerbung von Ländern, als durch vermehrten Einfluß auf andre, immer ab hängiger werdende, Staaten mitten im Frieden sich verschaffte, Eifersucht und ge gründete Besorgnisse bei andern Mächten erwecken würde. Erst jetzt, mach geendig tem Kriege auf dein festen Lande, hat man die Beweise erhalten, daß cö den Be mühungen des, seitdem verstorbenen verdienstvollen englischen Ministers, Wil helm Pitt *) , gelungen war, ein Bündniß zwischen Rußland und England zu stiften, das am n. April 1805 zu St. Petersburg geschlossen wurde. Es sollte eine allgemeine Verbindung aller europäischen Staaten zu Stande gebracht werden, um dem — wie man cs mit vollem Rechte nannte — unglücklichen Zustand, wor ein Europa versetzt worden ist, ein Ende zu machen. Man wollte nicht auf weitere Eingriffe von Seiten Frankreichs warten, und, außer den brittischen Truppen, eine Macht von Zoo,ooo Mann versammeln, um Frankreich zu zwingen, stch zu Wieder herstellung des Friedens, und des Gleichgewichtes von Europa zu verstehn. Der Zweck dieser Verbindung war, zu erlangen: i) die Räumung von Hannover und Nord-Deutschland, 2) die Unabhängigkeit von Holland und der Schwertz, g) die Wiedereinsetzung des Königs von Sardinien in seine, in Oberitalien ihm entrissenen, Länder, 4) die künftige Sicherheit des Königreichs Neapel und die völlige Räu mung Italiens von den französischen Truppen, und endlich die Herbeiführung einer solchen Ordnung der Dinge, wodurch die Sicherheit und Unabhängigkeit aller euro päischen Staaten wirklich beschützt werden könne. England verpflichtete sich, allen Mächten, welche dieser Verbindung Leitreten möchten, monatlich eine bestimmte Summe von Hülfsgeldern zu bezahlen. Der König von Schweden, der sich längst als einen Feind der französischen Uebermacht gezeigt und durch eine edle männliche Sprache sich ausgezeichnet hatte, war schon früher, am Ende des Jahres 1804. mit England in ein Bündniß getreten. ') Er, seines Vaters, des großen Staatsmannes Lord Chatham nicht unwürdig, starb am az Mannar, erst 47 Jahre alt. Seit medr als zwanzig Jahren hat er, fast ununterbrochen, das Ruder des Staats mit rühmlicher und seltner Uneigennützigkeit geführt. Zwar ist seine Bemühung nicht hauotsächüch iabin ge richtet gewesen, seinem Vaterlande den glänzenden Ruhm von Eroberungen zu verschaffen, sondern die innere Starke und den Wohlstand desselben zu vermehren, und er hat ihm, was jetzt mehr als :mer zwei- dcukige Ruhm werth ist, in stürmischen Zeiten seine Unabhängigkeit und ferne Würde zu erhallen genmßt. Seme Leiche wurde Mlk dem verdienten Lodspruch eingesenket: Nicht sich, sondern dem Vaterlande hat er gelebt.