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Freunde des für Nützlichen und Angenehmen. Hökerin. Sehn Se mal ruff, sag ick Ih nen. Sehn Se mal da oben! Sehn Se da det kleene Jewächs? Det is en Appelsinenboom, Schönste. Nu warten Se man noch so lange, un lassen Se den Boom wachsen, Schönste, un wenn er jroß is, un de Appelstnen sind reif, denn soll'n Se drei Stück vor sechs Silbrrjro- schen haben! Die Dame (geht betroffen fort). Hökerin. Da jetzt ft hin mit den Pipihut- Jott verzeih wer, wat hat se vor'n jroßen Zo- belpelz um; sieht Se nicht jrade aus, wie ne Mor te, die drinn rum kriecht? Ach un wat hat se vor'n kleenen Fuß; mir wundert, det se der Majiskrat noch nich als Ehosseetrcter angestellt hat. Der wme Schuster dhut mir leed, der ihr die Pan toffeln machen muß; ick jlobe der arme Wann muß sick rn Jerüste bauen, damit er oben nach de Einfassung rufrecchen kann. — Na junger Herr, ke-ne Nisse heute? Kommen Se man her, junger Herre, Nisse wie de Mandeln! Wie viel woll'n Se'n? Ein junger Mann. Geben Sie mir eint Viertelmetze. Dir Hökerin (mißt, nimmt das Geld in Empfang urd schüttelt die Früchte in die Rock- tasche des Käufers)? Leben Se wohl, sunger Herre! — (ruft einen andern Herrn an) Kom men Sc rann, bester Herr, koofen Sc mir wat ab. Der Herr macht sich einen Scherz mit idr.) Ach: was soll mau Ihr denn abkaufen? . Sehn Se mal da oben ruff. Sie hat ja u.chrs Vernünftiges! ' ' ' ' ' Hökerin (kupferroth). Wat sacht er? Wat facht er dümmlicher Katzenbcngkl? Ick batte nischt Vcruünfkijes (sie dreht sich um) I! kik t< Die Berliner Hökerin. Große Scene am Spiktelmarkt- (Eine Hökerin sitzt unter versthiedenco Körben mit Früchten.) Hökerin. Immer rann, Herr Leitnamt, scheene Porschdorfer! Zwre Jroschen de Viertrl- wetz-! Lieutenant (geht stolz vorüber.) Hökerin (lächelt höhnisch.) Is en schee- ner, stolzer Mensch, der Leitnamt! Schade det ihm de Jroschen fehlen. Een Dejen hätt er, so lang wie'n Kubschvanz, aber er hakt noch kecne Flieje mit beleidigt. Kuck mal eener den schmuk- ken Jingling, wie er de Peene auswärts setzt, als wenn ihm ne Kanone zwischen durchfahren soll- Un jeschnirt is er, Jot bewahre mir, die janzr Fijur könnt ick zum Zahnstocher gebrauchen, wenn mir der Schakko nich zwischen de Zahne sitzen bliebe. So, zeig' er sich doch en bisken; laß er doch den Neffschandeller vor ihm präsentsten; leg er doch seine drei Finger an de Mitze< als wenn er sich d-n Stoob abwifchen wollte! — Is en scheener Jingling, so'n Leitnamt — Zwee Jroschen de Viertelnutze, Madamken! Eine Dame. Haben sie auch Apfelsinen? Hökerin. O ja, schönste Madame! Fritze jib mal de Appelstnen her! Hier Madamken, sie sind janz saftig, keene eenzije drunter mit ne Harle Schaale. Fassen Se mal an, Madamken! Die Dame. Was sollen diese drei Stuck kosten? Hökerin. Die drei? Fünfzehn Silbcr- jeoschen! Die Dame. Du lieber Himmel, was for. dern Sie auch! (bietend) Sechs Silbergroschen! Hökerin. ... Schönste! Sehn Se mal da oben uf't Dach ruff! Die Dame. Na, was soll denn das?