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( 0 Umgegend der Terra ein as zurück. Hier entwarf er, statt sich verborgen zu hallen, den kühnen Plan, einen österreichischen Obersten von der Besatzung in Terracina gefangen zu nehmen, was ihm auch gelang, ohne ihm aber Vortheil zu bringen. Dec General der österreichischen Armee drohte nämlich, das Dorf Licciara verbrennen zu lassen, lind an den Verwandten Gasparoiii'S daselbst Rache zu nehmen, wenn dem Ober sten nur das geringste Leid widerfahre. Dies wirkte, der Bandit ließ seine Beute aus den Händen, blos weil er fürchtete, es möchte seinem Geburtsorte und seiner Mut ter, die er, wie andere Menschen, außeror dentlich liebte, Leids geschehen. Später ward Gasparoni mehrere Male Zwei Hochzeitbriefe 1) An drei Freunde in Mannsfeld. Gnade und Friede in Christo! Welch ein Zetergeschrei, liebe Herren, hab ich ange richtet mit dem Büchlein wider die Bauern. Da ist alles vergessen, was Gott der Welt durch mich gethan hat. Nun sind Herren, Pfaffen und Bauern, alles wider mich, und dräuen mir den Tod. *) Wohlan, weil sie denn toll und thörichr sind, will ich mich auch schicken, daß ich für meinem Ende im Der Bauernkrieg, drr 1525 besonder« Thü ringen verwüstete, entstand vorzüqlicb au« der falschen Auslegung einer Schrift O. Luthers worin er von der Gleichheit der Menschen Vor Gott und von der christlichen Freiheit in Glaubenssachen bandelte. Dies verdrehte die Köpfe der Bauern, und sie wollten sich nun von allen Abgaben, vom Dienste gegen Herrschaft und Obrigkeit befreiet wissen, wo durch Luther viel Feinde erhielt. ) gefangen, er wußte jedoch immer wieder zu einkommen, und schrieb dieses Glück der Liebe eines Knaben zu, dessen Taufpathe er war. Dieser Knabe, eben so wild und roh als sein Herr, übertraf diesen weit an List und Gewandtheit. Seit seinem siebenten Jahre hatte er ihn nicht verlassen und wachte unaufhörlich, ohne daß man es ahnete, für dessen Sicherheit. Alle Versuche, den Kna ben von den Räubern abwendig zu machen, waren vergebens, er blieb ihm treu und starb endlich bei dessen Vertheidigung. Der Kopf des Knaben hängt gegenwärtig in ei- nem eisernen Käfige über dem Angelikathore zu Rom Wohl uns, daß wir in Sachsen und nicht in Italien wohnen! — o. Martiir L uthers. Stande, von Gott erschaffen, erfunden, und nichts meines papistischen Lebens an mir behalten werde, so viel ich kann, und sie noch toller und thörichker macken, und daS alles zur Letzte und Ade. Denn es mir selbst ahnet, Gott werde mir nun einmal zu sei ner Gnade helfen. So hab ich nun aus Begehren meines lieben Vaters mich verehelicht, und um bö ser Mäuler willen, daß nickt verhindert würde, mit Eile beigelegen, bin willens auf Dienstag über 8 Tage eine kleine Freude und Heimfahrt zu macken. Solches habe ick Euch, als gute Freunde und Herren, nicht wollen bergen, und bitten, daß Ihr den Segen helft drüber sprechen. Und weil die Lauste also stehen und gehen jezt in den Landen, Habich nicht dürft Euch dazu bitten, und fordern zu erscheinen. Wo Ihr aber von gutem Willen selbst wolltet oder könntet