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e » edler Diensteifer rührt mich, erwlederte «r; «ber warum sollte ich für die rvenigen Tage, dieich noch zu leben habe, meinen Sohn ent- ehren? Jedoch, er hat sich selbst entehrt. Aber was hat nur seine unschuldige Tochter gethan? Sollte sie in den Armen ihres jun, gen Gemahls eine Schande tragen, die sie nicht verdient hat? Leben Sie wohl! Es wird Tag, man könnte uns behorchen. Jchgehejn meinen Kerker zurück. — Olein, riefich, in dem ich ihn aufhielt, nimmermehr kann ich das zugebcn Die lange Abgeschiedenheit hat Ihre Seelenkräfte geschwächt. Ich will Ih ren gesunkenen Muth wieder b-seben! Kom men Sie! Mein Haue und mein Vermögen steht Ihnen zu Diensten. Und wollen Sie, so soll kein Mensch erfahren, wer Sie sind, und Vildacs Verbrechen ein ewiges Geheimniß bleiben. Wohlauf! Was zögern Sie noch? — Nein, antwortete er mit gesetztem Tone, alles Zureden ist vergeblich. Ich bin von Dank, von Verehrung, von Bewunderung gegen Sie durchdrungen; aber ich kann und darf Ihnen nicht folgen, in diesem Thurme muß ich leben und sterben. — Nun wohl, ver. setzte ich, so gehe ich zumGouverneur der Pro vinz, erzähle ihm Ihr gräßliches Schicksal und wir werden Sie mit gewassneter Hand der Gewalt ihres unnatürlichen Sohnes ent reißen.— Nein! sagte er,, um aller Welt willen machen Sie keinen Mißbrauch von meinem traurigen Geheimnisse! Lassen Sie > mich unerkannt hier sterben. Ich bin ein Un, geheuer, das das Tageslicht nicht werih ist. Ich muß hier ein Verbrechen büßen , das schändlichste, das abscheulichste Verbrechen. Sehen Sie nicht das Blut hier auf dem Bo den und dort an der Wand ? Das ist meines Vaters Blut, und ich habe ihn ermordet, weil ich ebenso wie Vildac ..... O da stehl er vor mir, streckt seine blutigen Anne nach mir aus und will mich zurückhalten, sinkt nun zui Boden. — Hier warf sich der Greis auf die Erde, schlug sich wülhend ine Gesicht, raufte sich seine dünnen grauen Haare aus dem Schädel und zuckte gräßlich mit allen Glie dern. Nun wagte er nicht weiter mich an- zubUcken, und ich stand da, wie versteinert. Der Tag brach an und inan hörte unten schon einiges Geräusch. Langsam und ganz erschöpft richtete sich derAlke anf. Sie sind von Abscheu gegen michdurchdrungen, sagte er. Leben Sie wohl und vergessen Sie wo möglich, daß Sie mich Scheusal gesehen haben. Ich steige in meinen Thurm zurück und werde ihn nie wieder verlassen. — Ich blieb ohne Sprache und Bewegung stehen; Alles in diesem Schlosse erregte Grausen in mir und mit Tagesanbruch reiste ich ab. Jetzt mache ich Anstalt, «in anderes von nreinen Gütern zu beziehen: denn es ist mir unmöglich, V'il tz a c wieder zu sehen oder auch nur in seiner Nachbarschaft zu wohnem