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km dev-btwaMtrp Würger das be,le und sicherst« Mittel gegeff ^n herrschsückiigeu und raubgieriflenÄtel ^hielten, deshalb begünstigtcn-MchieftiAn- Ceit geraumer Zeit lesen wir in öffent lichen Blättern, daß die Pest in den Mor- SMändern, vorzüglich in Odessa, Bukarest Und deren Gegenden wükhe; auch dieKriegs- dölker dex Russen und Türken haben an solcher Krankheit, besonders inAdriagopel, ßark gelitten. Die Entstehung und das Vaterland der Pest kennt man eigentlich Uoch nicht genau. Viele behaupten, dieses fürchterliche Uebel entstehe immer in Egyp- te/r, und werde von dadurch vexpestete Wach te« in andere Gegenden gebracht und fort, gepflanzt. So viel ist gewiß, daß die Pest >n Aegypten öfterer als in andern Landern entsteht und große Verheerungen anrichtet. Die Ansteckung verbreitet sich anfangs immer sehr schnell und selten genese^ einer, fast alle bud des Todes. Mit dem Fortgänge der An? Kckung wird dqö Gift schwächer und nach- es genug gewülhet hat, kommen Gene- fungsfälle vor, indessen erfolgen Ansteckung Ad Tod noch immer fort, und das gänzliche verschwinden erfolgt nur langsam unter ^ständiger Vorsorge und strenger Astfhe-- Ang alles Verkehrs mit den verpesteten "ndern und Ortschaften. In der Pest vom Jahre 1580 starben Allein in Kairo, dec Hauptstadt Aegyptens, A 7 Monaten 500,000 Menschen. In Konstantinopel starben im Jahre 1714, wo >e Leichen bei den Stadtthoren gezählt urden, 300,000 und im Jahre 1812 wie- stedrlaff^u-NKemeia uüd verstatteten den Bürgejrm vielerlei Gerechtsame, welche ^um Thril bis auf den hemigen Tag sich rrhalkru haben. s- der über 200^)00 Menschen an der Pest- Der Peststoff verbreitet sich meistens durch die Ausdünstung der angesteckten Personen oder Sachen, bis auf eine Entfernung von einigen Schritten. Nicht alle Personen sind für das Pestgift gleich empfänglich. Starke Leute sind demselben mehr ausgesetzt, als schwache. Unter den Maaren oder Sa chen nehmen besonders Baumwolle, Seide, Schafwolle, Tücher und Kleider dasselbe leicht auf und behalten es lange Zeit in sich. Im ersten Ausbruche der Pestseuche erfolgt der Tod sehr schnell auf die Ansteckung; ge wöhnlich aber stirbt der ^anke den dritten Tag; manche leiden länger. Kein Kranker geneset ohne Pestbeulen, welche meistens un ter den Achseln, oder auch an weichen Thei- len des Körpers- in der dkitten Woche der Ansteckung und nie später hervorkommen; sie brechen zuletzt auf und leeren denKrank- heitsstoff durch eine stinkende Materie aus. Wer einmal von der Pest genesen ist, wird zwar nicht so leicht wieder angesteckt; er ist aber doch nicht ganz sicher, denn es giebt Leute, welche die Pest mehreremale überstan den haben. Die Pest ist eine fürchterliche Krankheit, die sich nur durch heiße Jahreszeit, unge sunde Luft, schlechte Nahrungsmittel, Bei- sammenseyn vieler Menschen und Unreinig keit erzeugt und fortpflanzt. Die letzte Pest fand in Sachsen 1713 im