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seinen Soldaten zuruft, ihm zu folgen. Sie gehorchen und dringen mit ihrem Feldherrn vorwärts. Aber nur,wenig Schritte haben sie gethan, als der Greis von vier Kartät- schenkugeln entseelt niedergestreckt wird. Mit seinem Blute ward aber der Sieg er rungen. Diese Heldenthak, wo er als 72- jährigec Greis für das Vaterland starb, bleibt in derGeschichte unvergeßlich. Frie drichs Thronen ehrten den gefallenen Hel. den, und das Denkmal auf dem Wilhelms- Platze in Berlin blickt Jederman mitAchtung und Bewunderung an. Seydlitz, königl. preuß. General der Reiterei, Chef eines Kürassier-Regiment- und Ritter des schwarzen Adlerordens, starb 1773, 51 Jahre alt. Auf dem Wilhelmsplatze zu Berlin stehet sein Bild von weißem Marmor, zum Andenken an den sowohl als Krieger, wie auch als Men schenfreund algemein verehrten Helden. ' * Ziethen, königl. preuß. General der Cavallerie, Chef eines Husaren-Regiment- und Ritterdee schwarzen Adlerordens, diente dem preußischen Hofe seit 1726, kämpfte schon in beiden ersten schlesischen Kriegen; mit noch größeren Ruhm aber im siebenjäh rigen Kriege. Durch ihn siegten den 3ken Novbr. 1760 die Preußen bei Torgau über die Oestceicher. Von seinem Könige Frie drich II. geehrt und geliebt, von seinen Un tergebenen fast angebetet, ja von Allen be wundert und verehrt, durchlebte er ein Grek- senalter; bis am 26. Jan. 1786 zu Berlin derTod sein ruhmvolles Leben.endete. Auch diesem Helden ist zu Berlin auf dem Wil- helmsplatze ein Denkmal errichtet. Die Frauen Griechenlands. (Mit einem Kupfer.) Das neue Griechenland, wozu mehrere Inseln des Archipelagus gehören, hat sehr verschiedene Bewohner, besonders zeichnen sich die Frauen aus, wovon wir hier einige Abbildungen mittheilen. Bekanntlich ist es den Türken erlaubt, mehr wie eine Frau zu haben, von dieser Erlaubniß machen jedoch nur die vorneh. Men und reichen Männer Gebrauch; der weit größere Theil der Türken begnügt sich Mit einer Gattin. Ueber die Verhältnisse Mischen Mann und Frau stimmen die Nach, richten nicht ganz überein. Einige melden, baß die Weiberder Türken wie Sclavinnen behaptzelt würden; Andere dargegen sind billiger. So viel ist grwiß, daß der Türk« dem schönen Geschlechte mit Achtung und Ehrerbietung begegnet. Nicht alle türki sche Frauen sind in Harems eingesperrt; dies ist blos der Fall, wo mehrere einen Herrn haben, aber auch diese dürfen aus gehen, nur müssen si, verhüllt erscheinen, wie solches auf dem Kupfer dargestellt ist. Gesicht und Kopf bis an dieAugen bedeckt. Es ist leicht begreiflich, wle sehr dieses eine Person verstellt, und man kann in solchem Anzüge kein Frauenzimmer vom Stande von einerSclavin unterscheiden. Ein Mann, der einer Frau auf der Straße begegnet, wendet dieAugen von ihr ab, als wenn ihm nicht erlaubt sey, sie anzusehen. Auf solche Att ist es auch dem eifersüch-