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— 0 D.4.Dec. Vierhundertjährkge Jubel feier der Universität Leipzig. D. 15.Dec. Napoleon trennt die Ehe mit seiner ersten Gemahlin, weil keine Hoffnung zu einem Thronerben vor handen ist. Ueberall zeigen sich Unruhen, veran. laßt durch Schills und der Braun, schweizer Streifzüge. Die Deut schen werden endlich der Herrschaft Frankreichs müde. Getreidepreise iu Meißen tövS. O.I.Iuli. Weizen 5,^5 gr. Korn 4»? 7gl> Gerste 3 - 5 , Hafer 2 , 8 - D.30.Dec.Weizen4 - 3 , Korn 3 « 2' Gerste 2,7« Hafer t, 2Z - In einem Städtchen starb der 2te Prediger, ein allgemein beliebter und durchaus rechtschaffener Mann, den man schon bei seinem Leben halb unter die Heiligen zählte. Den Morgen nach der Beisetzung in einer der Kapellen der Kirche, ging der Küster ganz früh in die selbe und wollte, nach der alten Stadt ordnung, den neuen Tag durch Läuten anmelden. Die Glockenstränge hingen in einer Gegend, von welcher aus man auf die Kanzel sehen konnte. Zufällig sielen des Küsters Blicke dahin, und Himmel, welche Erscheinung! der ge stern feierlich zur Ruh bestattete Predi ger stand auf derselben, ganz in der Stellung, in welcher er ehemals seine Kanzelvorträge zu halten pflegte. Der Küster eilt davon, und, von Schrek- ken gelähmt, ist er kaum im Stande, sich bis zum ersten Prediger zu tragen, und ihm von der Erscheinung Bericht zu erstatten. Der Pastor, ein vorurtheilsfreier Mann, hörte der Erzählung lachend zu, und äußerte unbefangen seine Zweifel. Die Erscheinung nach dem Tode. (Mit einem Kupfer.) Der Erzähler wurde darüber empß^' lich und erklärte, er sey kein Kind, sich selbst Gespenster schaffe; er nch was er gesehen habe. „Ich zweifle b'' nen Augenblick an Ihrem Muthe; die lebhafte Phantasie kann Ihnen lci§ einen Streich gespielt haben. Oft^. den die Klügsten und Muthigsten dieser Schäkerei betrogen. Die zel erinnert an meinen seeligen Amtsb^' der, und den Augenblick war das bild geschaffen." Statt der Ant^ auf diese natürlichen Fingerzeige, der Küster seinen Pastor dringend, ihm nach der Kirche zu gehen und von dem Daseyn des vielleicht noch verschwundenen Gespenstes zu über^ gen. Augenblicklich war der ' dem es um Verlheidigung seiner zu thun war, bereit, zu folgen. Wie erstaunte er aber, als er ^ Verstorbenen auf der Kanzel wirk' erblickte, und der Selige unverwandt die vor ihm aufdemKanzelpulte aUfS^ schlagene Kirchenagende zu sehen »nv tiefste^ Nachdenken versunken zu >