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— 0 Universitäten gesorgt. Neue Anstatten des Unterrichts wurden eröffnet und die al« ten neu dotirt. Leipzig, Dresden, Tha- randt, Freiberg, Grimma, Meißen, kön nen davon Zengniß ablegen. Das Erzge birge verdankt dieser Fürsorge seit 1776, auf den Vortrag des Oberberghauptmanns von Hrvnitz alle seine nicdern Bergschu- len, die auf Kosten des Staates und der Gewerken errichtet wurden, und wo die fleißigen Schüler selbst durch Prämien er muntert werden. Von 1776 bis 1797 be- trugen diese 1490 Tbaler. Die Dorf schulen wurden durch zwei, 1784 und 1788 errichtete Seminarien und verbes serte Besoldung der Lehrer veredelt. Die gelehrten Schulen gewannen noch mehr. Pforta war die erste ihrer Art. Meissen und Grima werden ihm aber jetzt nicht mehr nachstchen. 57,560 Thaler, welche Preußen wegen Pforta auszahlte, wurden vom gerechten König sogleich angewiesen, 27 Stellen neu in Grimma zu gründen. Leipzigs Hochschule verdankt diesem ihre Sternwarte; Tausende zum Aufbauen von Universitätsgebauden, theils für ge- ringen Zins vorgeschosscn, theils geschenkt, 100,000 Thaler zum Besoldungsfond der Lehrer; ihr Clinikum; ihr neu verjüngtes anatomisches Theater und so viele andere Unterstützungen, Verbesserungen und Er. Weiterungen, die unter den drückendsten Um ständen der letzten zwei Iahrzehende doch immer im Stillen Fortgang hatten. Nicht minder muß Dresden in der Art ewig dank bar seyn. Das neu organisirte, zu einer Rittteracademie gewordene Cadet- tcnhaus, das Flemmingsche Blin- den institut, die seit 1822 bestehende Erziehungsanstalt für verwaisete Soldatenkinder in Struppen zum Ersatz für die in Annaburg an Preußen über- gegangene, die Forstacadcmie in Tha randt, die chirurgisch-medici nische Academic, die Irrenanstalt auf dem Eonnensieine, die Lhierar; neischulerc. verkündeten und verkünden immer fort, daß unserm beweinten Landesvatrr Schulen und Bildungsanstalten jeder Art be ständig am Herzen lagen. Die Kunst« müssen nicht minder weinen und Seiner ge denken- Was durch öffentliche Ausstellung, durch Prämien, durch unentgeldlichen Un terricht, durch dargebotene Benutzung der größten Kunstschätze erzielt werden konnte, hat der gebildete Geschmack, der allgemein entwickelte Sinn fürs Schöne in Sachsen so oft schon dargethan. Das Augustes in Dresden, wo sich Bibliothek, AntigM- tätensammlung, Münzcabinet rc. die Hand bieten, wird außer Anderm in dieser HinM Friedrich August's schönstes Denkmal bleiben- Nur rin Ziel kannte der edle Fürst! bst Wohlfahrt Aller durch die Wohlfahrt jede» Einzelnen zu fördern, so weit sie Mensche"- kräfte schaffen können! Seine Eroberun gen beschränkten sich auf die, welche Frn.de und Cultur, Fleiß, Sparsamkeit und Ge rechtigkeit gewährt. Und darum hat w" sein Volk fast sechzig Jahre lang gelstbt und verehrt, und verehrt und bewundere hat ihn Deutschland, ja das gejammte Em ropa. Ihm galt Moral und Politik fn* eins, und seine Rathgeber waren Gerechtig keit, Tugend und Religion! Immer wacht* und sorgte er für uns. Da schloß sich endlich das müde Auge und der 5te Mai 1827 wirb in Sachsens Jahrbüchern als steter Trauer tag im Herzen Aller fortlcben, die unter Friedrich August's sanftem Scepttk die Früchte ihres Fleißes erndteten. Ihm ist nun die edelste Krone dort oben gewor den, und wir blicken hinauf zum Himmel, mit Thrancn des Dankes, des Schmerzes. Aber die Hoffnung richtet uns auf, daß sei" verklärter Geist schützend die Seinen um schweben wird! Was er begonnen hat, wird sein erhabener Bruder, unser neuer König, mit gleicher Weisheit vollenden, und was von Ihm geschaffen worden ist, durch Diesen erhalten werden. Mit dem Vertrauen, das wir zu dem entschlafenen Vater des Landes fühlten, schauen wir jetzt zu Ihm empor, der uns schon versprochen har, zu seyn, was Friedrich August der Gerechte war!