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was einst der Kaufm. Obermann in Leipzig bei der Illumination am Neujahrsabende 1807, wo Friedrich August jum ersten Mal alS König begrüßt wurde, aussprach r Der Handel bleib« frei! Dann lohnt sieb'«, lr»h,u seyw- Und derrelt belle« Licht Dem Köniae in ireihn t daS ist unter seinem Sccpter stets der Fall gewesen; die Continentalsperre von 1806 — 1812 in Betreff Englands abgerechnet, wel che aber gerade wieder vorthcilhaft in un sere Verhältnisse wirkte, und einen Spedi. t'vns-und Transito Handel schuf, wie wir >bn vielleicht nie wieder sehen. Durch Prä mien, durch zinsbare und zinsfreie Vor schüsse, durch Begünstigung von Maschinen, durch Ehrenbezeigungen, durch angeord- nete Ausstellungen, hat übrigens der Hoch verehrte bis zum letzten Augenblicke das Beste seines Landes auch unmittelbar zu för- drrn verstanden. Und welcher Aufmerksamkeit erfreute sich "'cht Sachsens Berg- und Landbau v°m ersten Augenblicke an, wo er den Thron bestieg! In welchem Lande ist der erstere aufsvlchtn Stufen getrieben worden? Sach- srns Bergleute stehen seit vielen Jahren schon 'n den, Rufe der wissenschaftlichsten Bildung, b" größten Hebung, und von allen Landern b'r wandern Alle, die den Schätzen der un- ^irdisch,,, Machte nachfpüren wollen, nach «"'berg, hier zu lernen, waS Hammer uud schlaget vermag, wenn sich Maschinenbau Und Wissenschaft des Schcidckünstlers zu- wmmengesrllt. W-m aber verdankt Sach en solche Ehre, solchen Ruf? Ihm, dem pursten, der das berühmte Amalqamirwerk von G llert, einem Bruder des Prof. Gellert, >785 anfangen ließ, bis es von Char pentier nach manchen Reisen und Versu- wen 1790 vollendet wurde. 1792 ging es leider in Feuer auf, allein Friedrich «»gust ließ es doppelt schöner und fester bauen, daß es jährlich 55 — 60,000Cenkner ^ie amatgamiren kann, und 28 — 30,000 Mark Silbers daraus schafft, daS bei den hohen Holzpreiscu jetzt gar nicht mehr könnte hergestellt werden. Der Ertrag des ganzen Bergbaues hat sich durch viele ähnliche Be günstigungen seit 1790 allein verdoppelt und verdreifacht. Was die Salzwerke unter Frie drich August's Wirken gewonnen hab v, würde eine Darstellung nöthig machen, dir uns nur schmerzliche Seufzer auspreßte. DloS im Jahr 1787 gab Er zu ihren Bau ten 21,540 Thalcr her. Die Druckwerke in Dürrenberg, die Gradirwerke in Kosen, die Dampfmaschine in Kötschau, werden immer auch von den Sachsen gesegnet blei ben, die durch des Schicksals Macht von uns geschieden sind! — Und der Acker bau — die Obstbaumkultur; wir haben sie dem Heimgegangenen zu dan- ken! Fast ist ganz Sachsen ein großer blühender Garten. Saaten reihen sich an Saaten, und wo die Hügel diese nicht fassen, schmücken sie sich mit Obsibäu- men. 1755 baute man in ganz Sachsen etwa sechs Älillionen Scheffel Körner; in den Jahren vor der Thcilung erndtete man sechszehn Millionen. Durch Prämien ward die Obstbaumzucht immerfort geför dert. Für 32,000 neugepflanzte junge Baume wurden allein im Jahre 1801 1000 Thaler Prämien bezahlt. Wie manches unserer Dörfer erndtet auf der Dorfstrifft jährlich 5 — 600 Thaler für Obst, das in den Städten verkauft wird. Die herrliche Wolle Sachsens, die in der ganzen Welt berühmt ist, und lange die einzige war, verdanken wir ihm und seinem Onkel Xaver. 4763 wurden die ersten spanischen Stär-e einaetührt, 200-an der Zahl. Aber gleich 1705 wurden sie vermehrt und Schafe^ reicn errichtet, und aus ihnen die veredel ten Schaafe für ein Billiges abgelassen, und so war 1815 die Zahl der Schaafe von 1,100,000 jener Zeit bis auf 2 Millionen, der Durchschnittpreis der Wolle von 4 anf 20 Thaler der Stein gestiegen. Gleich seinem Ahnherrn Moritz hat Friedrich August für Schulen und