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und über Pari bei geringer Zinsreittt. Noch 12 Jahre wären damals höchstens von nö. then gewesen, um aste Landesschuldcn aus den staatsmäßig dazu bestimmten Geldern zu decken. Der König hatte während der ganzen Zeit die alljährlich stattfindende Ver losung nur da eingestellt, als der baierische Erbfolzekricg 1778 und der französische neue Auflagen nöthig gemacht hatten, die aber so vermieden wurden und der Cours dieser Papiere ward gerade dadurch noch höher getrieben. Auch von 1806 an blieb derselbe immer mit der Zinsrcnte von fünf Prozent in gleichem Schritte. Man wußte, wie wenig Friedrich August daran dachte, nur im Mindesten den Staatskredit zu miß. brauchen, wie gewissenhaft er bei allen Ope. rakioncn zu Wecke ging. Als der Teschner Friede geschlossen war, gab er den Stan- den eine auf zwei Millionen gestellte Urkunde ungebraucht, am zweiten Tage nach Er öffnung des Landtages 1781, zurück- Das. selbe geschah mit einer andern von den Ständen 1793 ausgestellten, die er ihnen 1799 am 9tcn Januar wiedergab, in der beruhigenden Ucberzeugung: „durcheigne Aufopferungen von unser ni Lande die Uebernahme neuer Schulden abgewendet zu haben." Wie konnte dieser rechtliche, haushälterische, ordnungs- liebende Sinn jetzt andere, als die herrlich, sten Früchte treiben? Von Tag zu Tag stiegen die Papiere und sind gestiegen, bis zu diesem Tage; denn der Wohlstand hat sich gemehrt, sie zu stillen, di« alte Ordnung hat sich bewährt, sie zu bezahlen, und das Vertrauen ju ihnen war mit dem Augen blicke da, wo Sachsens König wieder wachte. Welche Freude gewährte es daher, als nun der so geliebte Fürst im höchsten Wohl- seyn 1818 das fünfzigjährige Jubelfest sei. ner Regierung feiern konnte. Tausende und aber tausende freueten sich schon lange auf das Jahr, und zählten die Monden und dann die Tage, bis zu dem, wo ihr König fünfzig Jahre vorher das Scepter ergriffen haue. Da dankten alle im ganzen Lande 0 — dem Himmel, der ihnen einen solchen Für sten gegeben hatte; da flehten alle, daß er ihn denselben noch lange lassen möchte. Es hat uns der Ewige nicht den letzten Wunsch in dem Maße gewährt, in welchem wir im. mer darauf gehofft haben! — Der Vater hat früher uns verlassen, als wir, bei sei ner sich gleichblcibenden Lebensfrischt, ge- fürchtet hatten. Doch er ist heimgegangen, mit einer herrlicher» Krone geschmückt zu werden, als die irdische war, und mit wei nendem Auge können wir nur dem Abge schiedenen für alles danken, was er beinah« 60 Jahre lang für uns gethan, gewirkt, gewollt und vollbracht hat! Wie er für die Armen unter seinen Unterthanen sorgte, wenn der Mangel ein trat, und die Theurung drückte, haben wir schon vorher erwähnt. Im Jahre 1805 und 1806 war gleiche Noch. Der König gab an Geld und Früchten 114,608 Thal" und sprach dabei zum Herrn von Nostij Drzewiecky, dem damaligen Amtshaupt mann, die herrlichen Worte: „Ich will lieber, daß zehn Minder bedürf tige der Unterstützung tbeilhaf- tig werden, alsdaßeinNothlei- dendrr derselben entbehre." Abe« was verdanken ihm unsere Fabriken, unser Handel! Nicht Accise, Mauth und Zoll haben sie gehoben. Nicht Aus- und Einfuhrverboten verdanken Sachsens Fa briken ihre Höhe. Friedrich August gestattete dem Handel Freiheit, und im Schatten des Baumes von dieser, unter welchem alles gedeiht, wuchsen die Fabri ken und der Handel, die einander die Hand« boten, freudig in die Höhe, und verbreite ten Wohlstand in allen Klassen. Wie man ches Jahr hat Leipzig über 220,000 C-nt- ner Maaren durch, und eingehn sehn! I" wir manchem sind hier für 15 — 18Milll°* nen umgesctzt worden! Friedrich Au gust hörte nicht auf das Geschrei Kurzsich tiger und Eigennütziger, die den rohen Stoff im Lande aufgehäuft und alle Fabrikate des Auslandes fern gehalten wissen wollten, «mv