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Freunde des Angenehmen und Nützlichen, auf das I-Hr 182 S. Die Wahl eines neuen Pavstes. ^))abst PiuS VII. starb zu Rom den 23. August 1823. Er hat über 22 Jahre diese hohe Würde unter vielen Beschwernissen, die ihm der französische Revolutionskrieg ver ursachte, mit Ruhm bekleidet. Sein Nach folger wurde den 28. September 1823 er wählt, welcher sich den Namen ieo XII. beilegte. Die Feierlichkeiten, welche sowohl bei der Beisetzung Pius VII. als auch bei Erhebung Ieo Xll. in Rom statt gefunden, sind in allen Zeitungen und Tageblättern gelesen worden, , weshalb es überflüssig wäre, solche hier zu wiederholen. Wir wollen da für lieber einige Nachrichten mitthellen, von wem und wie die Päbste ctwählt werden, und was sonst dabei in der Kürze erklärt werden kann. Diejenigen Prälaten in der römischen Kirche, welche das Recht haben, einen Pabst zu wählen, heißen Kardinäle. Vor alters gab es nur 24 Kardinäle; allein ihre Zahl ward später vermehrt, und-Pabst SirtusV. verordnete im 16. Jahrhunderte, daß ihrer höchstens 70 seyn sollten; nehmlich 6 Bi schöfe, 50 Priester und 14 Diakoni. Jeder Kardinal führt den Titel von einem Bis- thum oder einer andern Kirche. Die Kar- dinalsbischöfe von Ostia, Porto und Sa bina haben allezeit die erste, zweite und dritte Stelle. Der erste ist immer Dekanus und der zweite Subdekanus des heiligen Collegium, alle drei müssen beständig in Rom anwesend seyn. Die Kardinäle hatten in frühern Leiten Meißner Kal. bei weitem die Würde nicht, welche sie nach und nach erhalten. In den ältesten Zeiten nahm die /ganze Geistlichkeit, der Adel und die Bürgerschaft zu Rom an dem Pabst- wählen Antheil. Der Pabst Alexander III. ertheilte aber 1179 den Kardinalen allein das Wahlrecht zu, so daß derjenige als rechtmäßiger Pabst erkannt werden sollte, ter die Stimmen von zwei Drittheilen deS Kollegiums für sich hätte. Die Kleidung der Kardinäle besteht in einem Unter- und Oberrock, einem Män telchen und Priesterkappe, letztere bedeckt den Hintrrtheil des Kopfes, so wie das Aeu- ßere der Schultern und Arme, lieber der Priesterkappe tragen sie das Baret oder die rokhc Kardinalsmützc und auf diese setzen sie den Kardinalshut. Dieser Huc ist von kar- moisinrolher Seide, mit breitem runden Rande, welcher mit rothen Schnüren durch zogen, deren Enden in einander geschlun gen und mit 15 Quasten geziert an den Seiten herab hängen. Außer der rothen Kardinalsmütze und dem Huk find die an dern Bekleidungen von dreierlei Farbe, ent weder roth oder violet oder rosenrorh. Die letzte Farbe wird einzig am 3ten Advent und am Sonntage iätare gebraucht. Die rothe Kleidung tragen sie die meiste Zeit im Jahre; die violett aber in der Advents- und Fasten zeit und bei allen Trauerzeremonjen. Ro then Sammet darf kein Kardinal, sondern nur allein der Pabst tragen. Dir Kardinäle halten im Range sich den E