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O Herzens Mann! das hättest du sehen sol- len; ich kann eö nicht recht sagen, wie mir ums Herze ward. Alles ergrstmich! Dann zog nnchs hin zum Lager, uad ich schlief bald sauft ein. Als ich aber vor einer Stunde erwachte, stehe, da war di« Krank heit von mir gewichen, und ich stehe jetzt frisch und gesund vor dir. — Laß uns nun Gott für seine Güte herzsch danken, — denn es war gewiß sein Engel, der uns dieses brachte! Darauf lobte und bankte das fromme Ehepaar Gott, dem guten Vater im Him mel, der in der größten Nslh mit seiner Hülfe am nächsten ist, und Thränen der dankbarsten Freude entflossen den Augen die ser Frommen. Ais nun alle spät In der Nacht auf dem harten Strohlager rührten, und den sanf- ten Schlaf der Unschuld schliefen. Da er. schien dem Vater Daniel im lebhaften Traum ein ansehnlicher und stattlich geklei deter Berghcrr und sprach zu lh«: — „Heil dir! — Du hast die harte Prü fung wohl bestanden, mit welcher ich dich gestern heimsuchte. — Du achtetest nicht deiner Armuth, nicht das Weib und Kinder daheim in Krankheit und Hunger schwach- tend r du vertrautest Golt in dieser großen Noch, bliebst recht und gerecht und moch- test n-cht durch stündliches Stehlen dich und die Deinen retren. — Mit Wohlgefallen sähe dieß der Herr vom Himmelüthrone, der auch in die tiefsten Gänge und Klüfte der Erde sieht, und deiner Leiden Ende ist nun herbei gekommen. Ich bin der, den man den Burggcist nennt. Geschaffen wie du, doch geistiger Natur, ist mir die Herrschaft über das Innere der Erde von dem Herrn der Welt geworden; und das Thun und Treiben derer die die unterirdischen Schätze i«m Vesten der Menschen, mit saurem Echw-tß an das Tageslicht fördern, steht vnter n, iner Obhut und Aufsicht. Zu stra- fen die Bösen, zu lohnen die T'r'e'i, ward mir von, höchsten B'rzfürsten M,cht und Gewalt gegeben. Ich kasnte dich und deine Leiden schon langt, aber geprüft muß test du erst werden, aus das du bewährt würdest, und künftiges Glück ertragen lerntest." „Merke auf, was ich dir nun sage. Wenn die Nacht zu Ende ist und die Erde von der Sonne erleuchtet wird, dann nimm dein Gezäh und geh hinaus in den Wald, welcher den Schreck en berg bedeckt. Golt wird dort Feuer vo« Himmel fallen lassen. Merke auf den Ort, wo es geschieht. Schlage daselbst ein, und du wirst dein Schürfen reich belohnt finden. — Gebrau che alsdann deinen Reichthum mit Weis heit; vergiß darbei deine armen Brüder nicht und bleibe immer ss fromm und recht, alS du es zeither warst: So wirst du dlr einen Schatz sammeln, den nicht Rost und Mot- ten fressen.". Die Erscheinung verschwand, und Da niel schlief ruhig fort- Als nun der Tag begann, thät er wie ihm befohlen war — Ringsum war der Himmel blao, und lieb lich und erquickend schien die Sonne auf die Erde herab. — Doch schwand Daniels Glaube nicht. — Er betete zu Gott, ihm das veissprochne Zeichen sehen zu lassen, und wandelte getrost im Walde des Schrecken, bcrgs herum. Nicht lange währte es, als Gewitterwolken am Horizonte heraufstiegen, schwarz wie die Nacht. — Bald darauf brauste der Sturm und der Himmel öffnete sich. Em Blitz fuhr wie ein Feuerklumpen herab, fürchterlich krachend hallte der Schlag an den Bergen wieder, und zerschmettert lag die höchste Fichte des Waideü an der Erde. Erschrocken fuhr Daniel zurück. Als er sich aber von seinem Schreck erholt hatte, ging er auf den Ort zu, wo seines Bedun. fcnS der Blitz hernieder gefahren war, und siche da, er fand zerschmettert die große der Fichten. Hoffnungsvoll zog er die Bergmännische Ruthe aus sinem Nnibeukirltl, dcuu ohne sie gmg kein Berg- M4nn der Dorzew auf Abentheuer au». --- Wie gewöhnlich hielt er sie aufger-chtet keß