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ober soll der Glückliche, dem sie bestimmt ist immer noch kommen. Die Schäfer und Hirten dieser Gegend sind oft die Beglückten gewesen, und die Pazen des Kaisers, die Zwerge, gaben sich immer gern mit ihnen ab. Einem solchen, der an altes Gemäuer gelehnt, ein lustiges Liedchen pfiff, erschien auf einmal cm Zwerg. Er fragte ihn r Willst du Kaiser Friedrichen sehen? „O jr!" crwiederte der dreiste Hirte." Der Zwerg führte ihn auf denBerg,der sich Immer von innen her öffnete, bis sie cnolich an eine weite Grotte kamen. Hier saß die Majestät leibhaftig, angethan In glänzenden, hell funkelnden Schmuck- Die Wand: der Grotte waren mit flimmernden Sternchen übersäet, und vor dem Kaiser auf einem frei, nernen Tische stand ein brennendes großes dickes Licht. Der Schäfer machte eine Ver beugung so gut er tonnte, war aber nicht furchtsam, schaute vielmehr umher, und be sah alle die Kostbarkeiten die hier standen. Nach einer Weile fragte ihn dec Kaiser, ob die Raben noch um den Berg herum flogen ? O ja! erwiedcrte der Hirt. Da blickte der Kaiser gen Himmel, hob langsam seine dürren Mumienhande auf, und sprach mit weinerlicher Stimme: Ach, so muß ich noch iso Jahr an die sem Orte schlafen. Entstehung der Im Jahrbuche 1822 wurde b.'i der Ge schichte des Bergbaues in Deutschland ver sprochen, in der Folge vollständigere Nach- richt über den Bergbau im sächsischen Erz gebirge mitzurhcilcn. Ließ Versprechen zu erfüllen, hat es bisher an Raum in diesen Wogen gemangelt. Hoffentlich wird es aber nicht unwillkommen ftyn, hier im Bezug auf dieses, in der Kürze eines neuen Buchs rühmlichst zu gedenken, welches zu Anna- berg in der Freyerschsn Buchhandlung un ter folgendem Titel erschienen ist r Der Zwerg winkte hierauf dem Schäfer. Sie gingen zurück, ec erhielt aber nichts, Unwillig wollte er den Zwerg zur Rrde setzen, aber fort war er. In neuern Zeiten scheint sich die Freige- bigkcit der Berggeister vermindert oder gar verloren zu haben. Denn In Thüringen ist es j tzo wir überall, daß man nur durch Flech, Sparsamkeit und Ordnung zu Reichlhume gelangen kann. Erbschaften, Finden, Lotterie-Gewinn sind zwar keine Un möglichkeiten, aber doch nur seltene Erschein nungen. Wem baü Durchlcscn dieser Sagen Un- terhaitung gewährt, dem dienet zur Nach, richt, daß bei dem Verleger dieses Jahr- buchS, Fr. Traug. U; in Meißen, ein Buch mit ähnlichen Geschichten und io Kupfern erschienen ist. Es hat den Titel: Groß vaters Erzählungen aus dem Reiche der Geister und Wunder, im traulichen Kreise seinen Eake'n mitgctheilt und zur Un terhaltung für die größere Jugend mit lehrreichen Denksprücheu unterlegt. Dieses Buch kann bei jedem Buchbinder, wo dieß Jahrbuch zu haben ist, für io Groschen gc- lauft werden, Stadt Annaberg Die romantischen Sagen des Erzgcblrgs. Wahrheit und Dichtung. Gemeinschaftlich herausgegebrn von O. E. V. Dietrich und A. Te.rtor. Dieses durch angenehmen Vortrag historisch - merk würdig-Buch, enthält iZ Erzählungen.— Die achte derselben g-ebt die hier nachfol gende Geschichte unter der Uebeischnfkr Prüfung und Lohn. Sie erzählt die Begebenheit, wie sich die Ent deckung derBergwerkeam Schrek- keuberge und die Begründung