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zu Menzikof, berathschlagt Euch mit einan. de«', in Eure Hände übergeb ich mein Schick- sal; ich will alle Maßregeln, die Ihr trefft, genehmigen." — Menzikof lag tm tiefen Schlaf, und ahnete nichkS weniger, als dlt Gefahr, welche drohete. Zwar überraschte auch ihn, was Bassewitz vortrug; allem er verlor mit Berathschlagunzen keine Zeit, sondern eilte gleich fort, sich des Schatzes und der Festung zu bemächtigm. Dann gewann er durch Geschenke und Verspre chungen die Chefs zweier Regimenter, so wie auch die Befehlshaber der Flotte, und besprach sich mit dem Herzog von Hol stein, dem General Buturlin, und dem Erzbischof von Nowgorod, dem Präsi denten des heiligen Synods, die alle der Katharina ergeben waren. Der Todesfall geschah und Menzikof und seiner Parthei gelang '«s, Katharinen aus dem Throne zu erhalten, und er war dec Erste, der Sie mit dem Namen Kaiserin al ler Neusten begrüßte, und durch einen Hand kuß seine Ehrerbietung bezeigte; die ganze Versammlung folgte seinem Beispiel, Dann ließ sie sich auf dem Balkon sehen, und die Garderegimenler und das Volk erfüllten dir Luft mit dem Rufer Es lebe Katharina, unsere Kaiserin. — Um diese in ihren Ge sinnungen zu erhalten, bediente sich Menzi- ksf eines unfehlbaren Mittels, — er theiltt Geld mit vollen Händen aus. Während der kurzen Zeit, da sich Ka tharina auf dem Throne befand, regierte im eigentlichen Sinne Menzikof selbst, dem sie fast alles überließ. Sie benahm sich nach .ihrer Erhöhung mit Mäßigung und scheint auch ihre Herkunft nicht vergessen zu haben, indem sie die Personen, welche sie in Ma- runburg bet dem Probst Glück kennen ge- lernt, zu belohnen suchte. Als Wurm, der Hofmeister in Glücks Familie gewesen war, zu ihr kam. nahm sie ihn sehr liebreich auf. Wie, braver Mann, sagte sie zu ihm, Ihr schd noch am Leben? Nun-iich werde für Euch sorgen. Die? khat sie auch, indem sie ihm eine Pension aussetzke. Auch die Fa milie ihres Wohlkharers Glück, der zu Moskau starb, vergaß st-nicht. Der Witt- we wies sie einen beträchrlichcn Jahrgehalt an, machte seinen Sohn zum Pagen, stat tete die beiden ältesten Töchter aus, und nahm dir jüngere an den Hof. ^Di« Geschichtsschreiber stimmen über die letzten Jahre der Katharina nicht ganz' mit einander überein, einige machen große Lobeserhebungen von ihr; andere wollen ihr mehrere Fehler schuld geben. Auch ihr Lod wird verschieden erzählt, fie starb in einem Alter von noch nicht ganz 39 Jahren. Don Person war Katharina mehr von kleinem als Mittlern Wuchs. Ihre Gestalt zart und angenehm. Ihre Gesichtsfarbe vortrefflich, die Augen schwarz, die Haare aber bload. " Nach Katharinens Tode wurde der Sehn des unglücklichen Alexei unter dem Namen: Peter der Zweite, russischer Kaiser. Er war erst 12 Jahre alt, starb bald darauf, indem er noch nicht völlig Z Jahre hatte regieren lassen. Darauf ward Anna vom Jahr 1730 bis 1740 Kaiserin. Dann Elisabeth von 1741 bis 1762. Dann folgte Peter Hl-, er war ein Sohn der Kaiserin Anna. Es entstand aber bald eine Verschwörung, di« ibn nökhizre, der Regierung, welche er 6 Monate geführt harre, zu entsagen. Acht Tage daraufstarb er als ein Gefangener. Ihm folgte seine Gemahlin, Katharina die Zweite. Sie regierte 34 Jahre mit Klugheit und Kraft. Starb 1796, von ihren Untertha- mn geliebt, und im übrigen Europa bewun- dert. Ihr Sohn ward Nachfolger auf dem kaiserlichen Throne, unter dem Namen Pauli. Er regierte nur z Jahre, denn in der Nacht auf den 24. Mär; iZor en dete er plötzlich. Ihm folgte sein älk-ster Sohn, dek-foPge Alexander, als Kai ser und Selbstherrscherder R;us. fcn.