Volltext Seite (XML)
«IN diesem großen Könige und seinen Tha- tcn gelesen oder gehört haben sollte. Dec Tod seines Vaters führte ihn 1740 auf den Thron. Damals herrschte er über 2,200,000 Menschen; bei seinem Tode gehorchten k Millionen seinem Sceptcr. Denn wahrend seiner 46-jährigen Regierung wurde der preu ßisch« Seaat, durch Friedrichs Talente, durch seine rastlose Thatigkeit in allen Verhältnis, sen zu hohem Grade der Macht und Kraft erhoben. Dieser Friedrich wurde nicht nur »on seinen Unterthancn, sondern von allen der Einzige genannt. Er beweist, welch «ine iiebenswürdiakeir und Größe des Gei- stcs ein deutscher Fürst und Held zu entfal ten fähig sey. Blick hin auf die Alexander, die Heinrichs, di« Karls, oder andere. Groß waren sie alle, jeder auf andere Weise. Aber in Keinem war die Weisheit des Königs, die Kunst des Feldherrn, die Gerechtigkeit des Richters, die Liebe und Güte des VaterS gegen seine Unterthanen, die Gunst der Mu sen , der Gelehrte und der Künstler, der Philosoph so innig vereint, wie in Fried rich dem Einzigen. '11) Joseph li., -römisch-deutscher Kaiser, geb. d. 13. März 174t, gcst. d. 20. Febr. >790. Die Zeiten, wo dieser seltene und zu großen Dingen bestimmte Monarch die Welt betrat, waren eben so kriegerisch, seine Staaten eben so unruhig als da, wo er sie wieder verliest. Er lebte gleichzeitig mir Friedrich II. and Katharina ll. Abes Josephs Geist war zu lebendig und eilig, oll seine Neuerungen und Verbesserungen sollten schnell in Ausführung, ohne Berück« sichligung der Gesinnungen seiner Unrertha- nen komm.n. Das schadete ihm und der guten Sache. Von den Großen und der Geistlichkeit wurde er weniger geliebt als von seinen andern llnrertbanen, dieß schmerzte seinem wohlwollenden Herzen, hierzu kam die ungünstige Wendung des Feldzugs gegen die Türken und die Empörung und der Ab fall der Niederlande im Jahre 1788. Da durch wurde seine Gesundheit untergraben, und er endete, ohne daß er Früchte von seinem Bemühen erlebt hatte. Dieß ist nun die Gesellschaft, welche den im Elysium ankommenden Napoleon willkommen heißt. Mögen sie dort auSruhcrr von ihrer Arbeit, und wenn es möglich ist, uns den ewigen Frieden herabstnden, damit auch die Völker der Eide sich ihres Daseyns noch etwas erfreuen, und jeder mit Ruhe und Zufriedenheit der Stunde seines Abganges nach Elysium entgegen sehen kaum Katharina, nachherige Kaiserin von Rußland. (Mir zwei Kupfern.) Da» Schicksal spielt mit dem Menschen oft sonderbar. Einen hebt es aus Lein Staube hoch empor, den andern stürzt eS wwder von dein Gipfel des Glücks »US der Ehre, in dem tiefsten Abgrund hinab. Katharina Wasilowna war in dm: lrefiäkidisckcn Dorf« Runahen im Jahre 1682 ron armen Elter» geboren, welch« früh zeitig starben. Hierauf nahm st« der Schul meister aus Muleid zu sich »nd lehrte sie schreib»». Hier sah sie ein Geistlicher, Na mens Glück aus Marienburg and nahm sie ;>>. sich, dadurch erhielt sic Gel.-.>nycir mehr zu erlernen und ibr Berra^n war von ter Art. welche d-m G-istl.chen, seiner Frau gnd seinen Kindern ^efiel. Im Jal-re 1701 sah sic ein lieständischrr Sergeant, Namens Kruse, vom Schlippen« bachschen Dragoner - Regiment, das zur schwedischen Besatzung gehörte, in der Kirche, und ward sterblich i« sie verliebt. Er gab ihr seine Leidenschaft zu erkennen, und ste