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Kurzer Abrkß von Napoleons beben und Ende, und deren Folgen auf unsere Zelt. as lebe» eines Mannes, der fast 20 Jahre lang eine so große Rolle auf der Weltbühne gespielt hat, greift zu tief in die Geschichte unserer Zeit ein, als daß nicht,eine kurze Er innerung an seine Tharen und Ereignisse sei nes lebens anziehend seyn sollten. Er war Gebieter des größten Theils von Europa und hatte die Herrschaft über den gebildetsten Theil der Erde errungen, starb , aber endlich von dieser Höhe herabgedrängt, als Gefangener auf einer Felseninsel. Sein Daseyn und seine Herrschaft, wirkt aber immer noch fort in dem Denken und Treiben der setzt leben den Völker. Die französische Revolution brach d. 14. Juli 1789 aus, sie hat viel Noch und Elend nicht nur in Frankreich hervor gebracht, son dern sie setzte auch ganz Eu»opa in Bewe gung und schleuderte Krieg und Zwietracht weit und breit umher. Napoleon erkannte, 1799 aus Aegypten zurückkommend, dasBe- dürfniß und die Wünsche der Franzosen, des halb stürzte er bas Direckorium, riß aber die Gewalt dieser an sich selbst. Ec wurde anfänglich erster Consul. Dieß genügte ihm jedoch nicht, denn d. 18. May 1804 wurde er zum Kaiser der Franzosen ernannt, und die Kaiserwürde in seiner Familie erblich ge macht. Sein Ehrgeiz wuchs mit seiner Ge walt, und nachdem er Frankreich durch große deutsche Provinzen, und in Italien vergrö ßert, auch Oestreich geschwächt hatte, khat er alles Mögliche, seine Anhänger in Frank reich zu vermehren. Dem Einen gab er Eh- rrnstcllcn, dem Andern Orden, den Dritte» bereicherte er auf andere Art und fei. An- sehn stieg immer mehr. An der Befestigun seiner Macht arbeitend, stellte er zwar den Frieden des festen tandes her, erlaubte-sich aber so vieler Handlungen, welche wenig Achtung gegen das Recht verriethen und setzte Maßregeln durch, welche verderblich Meißner Kalender. für andere waren, dadurch verlor er das Zu trauen bei sehr vielen, und die Gemüther wurden ihm abgeneigt. Die Völker waren in ihren Meinungen getheilt. Einige glaubten, daß von Napo leons Herrschaft das Glück der Welt abhänge, und daß seine Macht unüberwindlich sey; andere waren der entgegengesetzten Meinung und im Dunkeln wurden Partheien. Napo leon sah, daß er an Zutrauen verlor und daher trauere er auch nicht. Aber sein un bändiger Ehrgeiz erkannte, daß nur im Kriege sein Glück höher steige, daher beschloß er, so lange dieß fürchterliche Spieß forrzu- treiben, bis er entweder keine gefährlichen Gegner mehr habe, oder bis er selbst zu Grunde gegangen sey. Die Welt sollte al lenthalben die Gestalt annehmen, welche er seinem Reiche gegeben hatte, und ihm sollte dienen, was sich in Europa rege. England hatte schon d. 18. May 1S0L den Krieg gegen Frankreich wieder erklärt. England, Rußland und Oesterreich verban den sich 1805 aufs Neue. Der Kampf be gann im Octbr. Die Schlacht von Auster litz führte jedoch den Preßburger Frieden noch im Decbr. 1805 herbei, welcher Frank reich« Macht vermehrte. Napoleon führte nunmehr sichtbar den Gedanken der Allein herrschaft mit Kraft aus. Er schuf derr Rheinbund 1806, wodurch Preußen Abtre tungen machen sollte, dadurch begann ei« neuer Krieg, welchen jedoch die Schlachten den 14. Octbr. 1806 bei Jena, später zuEy- lau und Friedland entschieden. Durch de» Frieden von Tilsit, d. S. Juli 1807 verlor Preußen die Hälfte seiner Staaten. Das nördliche Europa war nunmehr» k» Napoleons Gewalt wie das südliche. Eng land glaubte er durch das Conkinentalsyste« zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Deutschland war an di« «nglische« e.