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Hitz« hingegen wird beinahe allgemein ver- schlafen. Winter giebl es in Portugal gar keinen, nach den ersten Herbsttagen wirb alles wieder grün, und macht den Oktober zu einem der angenehcnstcn Monate im Jahre. Im Februar und Marz hat das Korn schon wieder Aebren und man ißt Zuckcrerbsen und Bohnen. Zuweilen regnet es aber im Win ker auch viel. Ein so warmes Land trägt auch eine Menge edler Früchte. Von der Art stnd der Wein, Zitronen, Apfelsinen, Feigen, Mandeln, Kastanien, Oliven, Johannisbrot Spa Das Clima in Spanien ist dem in Portugal sehr ähnlich, doch ist hier die Hitze etwas mäßiger, der Winter aber auch kälter, besonders in und an den Gebirgsge genden. In den südlichen Provinzen wach sen Zitronen, Pomeranzen, Feigen, Man deln, Kastanien, Oliven, Weintrauben, Kork, Zuckerrohr, Baumwolle, Süßholz, Safran, und andere Gewürze. Man sieht in Spanien ungeheure Hcer- dcn Scbaafe und Ziegen. Die Schaafe sind kleine unansehliche Thierchen. Man nennt sie MerinoS, sie geben aber die feinste und kostbarste Wolle. Im Winter kommen diese Heerdcn herab von den castilischen Gebir gen in die Ebenen von Estremadura und Andalusien, wo dann alles von ihnen wim melt. Alle Weideplätze, wo diese Millionen Thicre verweilen, werden in kurzer Zeit in kahle Haide verwandelt. Auch ist das Land berühmt wegen seiner schönen Pferde, Esel und Maulthicre. Di« Gebirge sind reich an Metallen, aber die Bergwerke werden schlecht bearbei tet; auch Salz hat daS Land im Ucberstuß und dennoch gehet für dieses, so wie für Fische ein paar Millionen Geld dafür außer tandes, weil die Bewohner die Mühe scheuen, das erstere zu bearbeiten, und die letzteren i' fangen, vhnerachtet sie die Fische gerne Reis. Dabei giebt es aber auch Aepfek, Birnen, Pflaumen und andere Sachen. Der Feigenbaum wächst in Portugal wild aus nackten Felsen hervor. Die Pomeranzen bäume werden oft so groß, daß sie üdcr2ooo Stück Früchte tragen. In den Mittlern Provinzen ist der Oelbaum sehr häufig. Aus den Oliven wird daS Olivenöl gepreßt, welches theils versendet, theils aber auch von den Portugiescnj anstatt Butter und Schmalz zur Zubereitung ihrer Speisen ver braucht wird. n k e n. essen und ihre Flüsse und Seeküsten, reich lich damit besetzet sind. Die Bewohner von Spanien u^p Por tugal bekennen sich alle zur katholischen Re ligion und die meisten sind bizot und aber gläubisch. Es steigt in Spanien kein Mensch in die Kutsche, kein Postillon aufs Pferd, ohne sich mit einem Kreuz zu bezeichnen, auch alle jede andere Verrichtung wird be kreuzet, selbst Schauspieler treten damit aufS Theater und haben einen Rosenkranz IN der Hand. Wer zum Erstenmal in eine spanische Kirche tritt, glaubt sich in eine türkische Moschee versetzt. In Schleier gehüllte Frauenzimmer sitzen auf der Erde, die mit Strohmatten belegt sind, und ruhen, wie die Türkinnen auf ihren Füßen sitzend, weil in den Kirchen keine Stühle vorhanden sind. Dagegen pflegt man aber die verschiedenen Kapellen in ter Kirche gern mit Vogelbau ern voll singender Vögel zu behängen, wo durch während des Gottesdienstes diese ihr Konzert anstimmen. Die Spanier sind im Ganzen eine brave, tapfere Nation, die sich gegen die Franzosen, als sie Napoleon besiegen wollte, siegreich gewehrt haben. Damals waren sie das Muster für alle andere Nationen, und ihr Beispiel munterte auch die Deutschen auf, daß sie sich der französischen Alleinhcrr-