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-s Berg, und in de« Schalllöchern des Kirchthurms begleitete das Schnarr, den der Eul-n da« Saus«» des schaurigten Windes — während dem Burk» Hard und Constantine sanft und feierlich das schöne Lied anstimmten: Was Gott thut, das ist wohlgethan re. Jetzt giengen sie zwischen zwo H cken durch, um auch im odern Dorfe zu singen und zehn Uhr zu blasen, als plötzlich drey Kerl über dir H cke sprangen, jwey vor und einer Himer ihnen. „Nur keine , Laut.' rief ihnen leise der «ine zu, ober ihr seyd beyd« auf der Stelle des Todes," Gott! Gott! stöhnten beyde himmelan, und der Vater in der- Höhe hörte es. Zwey Bauern aus dem Dorf kamen in demselben Augen blick des W-ges gegangen; jeder packte seinen Mann an der Kehle, und rief Nachbarshülfe. Schnell wie der Wind flog Konstantine, um diese ;« beschleu-igrn, i. s Dorf. Als der dritte diest sah, zückte er sein Jagdmesser, und stieß e- dem alten Burkhard in den Leib, ohne daß es die beydsn Bauern Verhüten könnt n, denn jeder hatte genug mit seinem Manne zu thu«. Ehe aber mehrere Leute Herbey kommen konnten, rissen sich die Kerle los, und liesen. Da lag nun der alte Burkhard wie entseelt. Konstantine kam mit ihrer späten Hülfe, und sah den Jammer, beym dunkeln Schimmer, in sei ner ganzen Größe. Sie hielt den Vater für tod, und stand mit gesenktem Haupte stumm und schweigend da, während dem man sich bemühte, den edlen Greis wieder zu sich selbst zu bringen, und seine Wunde vor dem Ver bluten zu schützen. Dann trug man ihn fort. Konstantine gieng unmittel bar hinter dem Vater her, Immer stumm und schwelgend, ohne Laut und ohn«. khränen. Der Pfarrer und sein Sohn begegneten dem Zuge, und be fahlen, den Verwundeten in die Pfarrwohnung zu bringen. Hier wurde er so lange in Bettwcrk auf den BodenLelegr, diel man ein , für ihn schickliches Lager zurecht gemacht hatte. Konstantine stand mit gefalteten Händen daneben; ihr Buse» stog, ihr ganzes Wesen arbeitete. Endlich fin en ihre Lippen an sich zu bewegen; ihre Augen stossen über; sie heftete den nassen Blick zum Himmel. „Vater! sprach sie, er gab mir das Leben — er läßt das seinige für mich. — O nimm das große Opfer doch jetzt noch nicht an !" Sie begann zu wanken; ihr zarter Körperbau drohte der Anstrengung zu unterliegen; der Gebeime- rath unterstützte sie, und brückte zum erstenmal ihre schöne Hand. Noch wand sich aber kein tiaziges Wort von seiner Zunge los.