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Helle war, setzte diesen kein Ziel, und der sagende Morgen verdoppelte die Anstrengungen, um wo möglich Die ganze französische Armee zu vernichten, Selbst Napoleon war zu Bemapp« in Gefahr gefangen zu werden, er mußte in der Eile seinen Wagen verlassen, unv konnte sich nur mit genauer Noth durch ein fremdes Dragonerpferd retten. Seine ganze kostbare Equi« page, sein Hut, Degen und Kaisermankel, kurz alles war verloren. Nicht» gleicht wohl die« sem Siege, zumal wenn man aus die Folgen sishet. Die Sieger folgten mit schnellen Schrit» ten, und eilten immer kämpsend der Hauptstadt Frankreichs entgegen. Napoleon war aber« Mals nach Paris zurückgeeilt, wo er wenige Tage nach feiner A- kunst zum zweitenmal? dem Kaiserchrone zu Gunsten seines Sohnes entsagte; der auch einige Tage unter dem Namen Napoleon II. von den Franzosen anerkannt wurde. Die alliirten Mächte hatten erklärt: daß sie nicht mit der Nation, sondern bloß gegen Napoleon Buonapart- Krieg führten, dieß gab Veranlassung, daß man hoffte, durch Napo« leone Abdankung Friede zu erhalten. Allein die Abgeordneten wurden mit diesem Antrag« abgemiesen, und Pari» zur Uebergabe aufgefordert. Am 28 Juny entstanden in Paris bedenkliche Unruhen, worauf Napoleon in der Nacht abreiste und sich nach Malmaison begab. Savary und Berkrand begleiteten ihn. Am 29. Juny verließ auch die Kaiserin mit ihrem Sohne Poris, und die beiden Kammern erklärten sich als eine Nationalversammlung. Schon vor der Abreise Napoleons, hatte Wellington bet Fauche auf bi« Auslieferung desselben gedrungen, dieser hatte aber geantwortet, daß er «S nicht thun könne, ohne Paris dem gräßlichsten Verderben auszusetzen. Immer wünschte man in Paris, daß er Malmaison verlassen möchte, aber immer schwankte er, bis die ver« bündele» Heere herankamen, und er befürchtete, in ihre Hände zu fallen. Nun reiste er nach Rochefort, in der Absicht, sich von dort au« nach Amerika einzuschiffen. Aber dieß war un. möglich, weil dorten alles von englischen Schiffen umgeben war. Es ist sehr wahrscheinlich, daß dieß alle« so veranstaltet war. Al« Napoleon die Unmöglichkeit, hier zu entkommen, ein sähe, so schickte er den General Becker an den englischen Kapitain Maitland, der das Linien« schiff Bellerophon kommandirt«, und übergab sich, wie er sagte, der Großmuth der englischen Ration am 14 Julii, an eben dem Tage, der für ihn einst so glücklich war, und an eben dem Tage, an welchem 1790. die französische Revolution, durch Zerstörung der Bastille, ihren Anfang genommen hatte. Fast zu gleicher Zeit endete Joachim in Italien. Die Verschanzungen vor Paris waren von den Verbündeten umgangen worden, und da- letzte Dorf Jssi wurde den Julii von den Preußen mit Sturm genommen, woraus Pari« capikulirte, undlden 7. Julii 1815» abermals von den Alliirten beseht wurde. Zum zweitenmal siel sie, die groß« Stadt, mit ihren stolzen Bewohnern tief gedemüthigt den tapfer» Deutschen in die Hände. Die französische Armee hatte mit Ingrimm Paris verlassen, und zog sich hinter die Loire zurück, wo sie von dem bekannten Vavoust kommandirt wurde. Den 4. Julii hi lt auch Ludwig XVIII. als König von Frankreich seinen zweiten Einzug in Pari«; da er nun seine Königswürde nicht niedergelegt hatte, und Napoleon von den Mächten nicht anerkannt worden war, so bedurfte es keiner neuern Erklärung. Nach längern Unterhand lungen ergaben sich die französischen Truppen, so wie auch die Festungen und S.ädtt dem Kö nig Ludwig wi der huldigten. Worauf der Friede erfolgte. Da« Schiff Bellerophon segelte mit Napoleon sogleich nach England ab. Er hatte geglaubt, al« Privatmann in England leben zu dürfen, aber er durfte das Schiff nicht ver»