Volltext Seite (XML)
—— Das Etl-e des französischen Revolutions-Krieges. «O" den vorigen Jahrbüchern ist bereit« gemeldet, wle Joachim Murat im Jahr i8c>8. König von Neap-l wurde. Die neuern Begebenheiten haben auch diesen vom Thron gestos sen, und den alten rechtlichen König Ferdinand IV. wieder eingefetzet. Schon im März »8» Z. verlieft Joachim die Parihei Napoleons und sieng mit Oestreich Unterhandlungen an, in deren später«, Folge er zu Anfang des Jahres 1814. seine Truppen mit denen der Alliirkm vereinigte. Vieler Uebertritt hat unstreitig viel zur schnellen Beendigung der italienischen Ange legenheiten beigetragen. Joachim räumte Toskana so wie auch den Kirchenstaat, nur die Marken, welche ebenfalls dem römischen Hofe gehörten, behielt er besetzt. Der Pabst bestand aber auch aus der Zurückgabe dieses Lande«, und wendete sich an Oestreich und den Köniz von Frankreich. In diesem Zeitpunkt ereignete sich bi« Zurückkunst Napoleons von Elba nach Frankreich, dieß schien dem Joachim der schicklichste Augenblick zu seyn, dasjenige mit den Waffen zu erzwingen, was ihm durch Unterhandlung nicht zugesagt wurde. Mit einec be deutenden Armee besetzte er den Kirchenstaat wieder, und bedroheke die östreichischen Besitzun gen, allein er ward nur zu bald von den Truppen der letztem zum Rückzüge gezwungen, und am g. May 18 r§. bei Tolentina gänzlich geschlagen. Darauf ward den 20. May von de« Generalen der Armeen ein« Capitulakion abgeschloffen, nach welcher ganz Neapel den Oest- reichern übergeben wurde. Die Gemahlin des geflüchteten Joachims begab sich mit ihren Kindern unter den Schutz de« Kaiser« von Oestreich, allwo ihr das Schloß Haimburg zum Aufenthalt angewiesen ward. Joachim selbst war auf einem Fahrzeuge nach Korsika entkom men. Hier schien er sich mit dem Projekte zu beschäftigen, in Kalabrien zu landen und wo möglich de«, neapolitanischen Thron wieder zu erhalten; allein auch diese« mißglückte ihm, Er schiffte sich zwar mit -200 Ober- und Unterofficiren auf 6 flachen Fahrzeugen ein, und landet« den 9.Octbr. 181A. zu a! Pizzo in Kalabrien. Er fand aber keinen Anhang, sondern ward vielmehr verfolgt und gefangen genommen. Durch einen schnellen Befehl aus Neapel ward befohlen, ihn sogleich vor ein Kriegsgericht zu stellen, welches geschähe, und das ihn einstimmig zum Tode verurtheilte; welches Urtheil auch den ,Octbr. Abend« um 6 Uhr an ihm voll zogen wurde. Er stürzte von 8 Kugeln getroffen leblos zu Boden. Eben so schnell als die Kriegsscenen sich in Italien endeten, eben so glücklich waren bk« Kraftanstrengungen der Deutschen in Verbindung mit den Alliirten gegen Frankreich selbst. Dar letzte Jahrbuch gedenkt der großen dreilagigen Schlacht in den Niederlanden, wo vom 16 bis i8- Juny 1815. um Leben oder Tod, Seyn oder Nichtseyn gekämpfet wurde. Lange war der Streit unentschieden, bis endlich am Abend des »8- Juny die Franzosen baS Schlachtfeld räumen mußten; ihr fKückzug ward bald zur gänzlichen Flucht. Die Preußen benutzten dies« Unordnung und Fürst Blücher befahl, die letzten Kräfte von Menschen und Pferden.aufzubiettn, um die Fliehenden ohne Rast zu verfolgen. Die Nacht, welche moud- Mrißner Kal. F.