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über diese Erscheinung, kund in der Hoffnung, Wiede« zu seinem Geld« tu komme«, gab er über alles die nökbige Aufklärung!; aber «s schlug nicht zu seinem Bonbeil ans. Der Herr des Pudels erhob «ine förmliche Klage beS Etraßenravbes gegen ibn, well er seinen Pudel gewaltsam avfgehalrcn, und ihm das Geld abgenvmmen hätte. Die Gerichte verurthellten Nn Beklagten, außer seinem gehabten Verluste, annvch zu einer harten Geldbuße von Meh rern hundert Dukaten. Flick. Bei Gelegenheit einer kleinen Fußwanderung von Berlin lnach Marienwerder', 'traf der Assssor tz. — «inen Purschcn, der gleiches Weges gieng. er knüpfte mit ibm ein Gespräch an, in welchem flch der Pursche unter andern dahin auelicß, daß er das Schuhmachrrbande werk erlernet habe, und sich gern lossprechen,lassen wellte, daß ilm aber d er Thaler darsi» fehlten. Der Pursche war von Marienwerder, und hakte weder Vater noch Duner mehr am Leben. H. — lenkte sras Gespräch auf mehrere Gegenstände der Sittlichkeit und deS innern Gefühls !für Recht und Unrecht. Der ehrliche Schusterjunge äußerte sich fromm und einfältig. — Als beide von einander 'schieden, drückte ihm H. — vier Tbaier zum Lossprechen in die Hand, sagte ihm, wir er hieß« und wo er in Berlin wohne» allein, dtk überraschte Schubmach.r wollte sied zur Annahme dkS Geldes von dem ibm ganz fremden Herrn durchaus nicht bequemen, bis ihn endlich H. — durch die Versicherung, daß er es alS ein Darlchn qnsehe, daS ihm Flick wiederbezahlen solle, wenn er könne, dazu vermocht«. Es vergiengea fünf Jahre. Flick kam nicht. Er hatte dl« Kleinigkeit längst vergessen. Ha trat eines Morgens ein ,unger, hochgewacksener, rüstiger Mensch, der Kleidung „ach tin Schiffer, zu ihm inö Zimmer, unterm Arme eine Bouteille. „Guten Morgen, lieber Herr," Hub der Schiffer an, sein Gesicht war der^h-ckste Ja- begriff immer Glückseligkeit, und in seinem Händedruck lag sein zufriedenes Herz. „Est kennen mich wohl nicht mehr? ich bin Flick, dem Sie die vier Thaler geborgt haben; heu Knieriemen habe ick an den Nagel gehangen, das Krummsitzen gefiel mir nickt, da bin ich auf einen Oderkahn gegangen und habe mich als Scheffer verdungen. Es ist schon drei Jahre her. Jetzt hab« ich mir so viel verdient, daß ich Ihnen weine Schuld abtraget» kann." Mit den Dorten ^äb re " vier ?bal,r auf den Tisch. „Und weil Sie" seht, er mit unbeschreiblicher Eutmülhigkeit hinzu, „gar ein so guter Herr gegen mich gewesen sind, so wollte ich Ihnen hier auch eine Flasche Syrup vrreh en. Ich habe sie von rmem Stet liner Kaufmanne geschenkt bekommend Was hätten Sie, meine Leser, an der Stelle jenes Wohlthäters gethan? das Geld und Geschenk genommen? ober zurückgegeir« ? — H. — nahm beides, und ich glai b«, er that reche und wohl daran. Dem ehrlichen Schiffer glänzte da«über das Auge vor Freude. Ihm Wug d»s Herr groß, ft,mm Wohlkhälrr nichts mehr schuldig W,ftyn. — ES warb