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G — 0 — lickl Ni^nals! Ei» fö vornebmer Herr gehet nicht ans «inen so berühmt» Geschäftslage — „Mas habe ich mit den Geschäften in Dubno zu ebun? Dahiu gehen nur Praktiken- machcr, Leu le, die Contrakte zu schließen, alle Schulden zu bejahlen, und neue zu kontrahi- ren suchen. Ich lebe ohne Schulsen hier ruhig auf meinen Gütern." — ,,Gnädiger Hecrl verzeihen Sie mir die Vergleichung: ich befinde mich mit Ihnen fast in einem Kalle. Den» scheu Sie: der Versöhiiungelag bei den Juden ist auch eine Art von Kontrakten. Da strömen die Juden vom Land, und aus allen kleinen E<ädt,n nach der großen Synagoge, kaulec Sünder, die alte Vergebungen abzubitten und abzubüßen haben, und zu neuen stch Vorschub schaffen! Die Redlichen bleiben ruhig in ihren Wohnungen, sehen nach ihren Ge schäften , und daß sie ihre Pacht in guren Dukalen bezahlen können. Was meinen Llv. Gnaden! ist das nicht besser?" — Oec Ci e mann lächelte, schlug ihm aut die Achseln, und sagte: ,,Lu hast Recht, Abba, geh' in Kurden! Ich wriß schon, was ich Deinen Anklä ger» zu sagen habe." Der getreue Pudel. Der Graf L—g, welcher in der Nähe von Lublin, im ehemaligen West-Gallizien seine Güter hat, war vor kurzem nach einem großen Viehmarkt gefahren, um Pferde einzukaufen.' Arif der Hlkueisr verlor derselbe einen Beutel mit 50 Dukaten. Er befahl sogleich seinem bei sich habenden Pudel, das Verlorene aufzusuchen, und fehle ganz ruhig seine Reise fort,' Weil er sich auf di« Treue und Geschicklichkeit deS HundrS verlassen konnte. Der Pudel fin det den ihm bekannten Beutel mir dem Gelbe, und läuft damit seinem Herrn nach. Ei» anderer Edelmann, durch dessen Gebiet sich jene Heerstraße zog, und der mit mehrern Hun den und Jagern auf der Jagd war, bemerkte den Pudel mit dem Beutel, in: em er von fei nen Hunden aufgehaltcn wurde, und nimmt ihn sammt dem Beutel mit sich nach Hause.' Der Pudel, seiner Freiheit und des Deutels durch Ueberlegenheit beraubt, fügte sich grnoth- drungen in fti» widriges Schicksal, macht, jedoch mit den übrig,n Hunden, und insonderheie mit den Jagdhunden, di, ihn umringt und aufgehalten hatten, nicht die mindeste Gemein schaft. Drei Viertel eines Jahres blieb der eingefangcne Hund bei diesem neuen Herr«, lind wie eS den Anschein hatte, ziemlich zufrieden; überdies war jene Geschichte beinahe in- Vergessen gekommen. Nach Verlauf besagter Zeit wollte sein neuer Herr ebenfalls ein«, Pferdemarkt besuchen, that zu diesem Zweck, r;c> Dukaten in den dem Pudel abgenommtne« Deutel, und legte ihn bis zur Abreise auf den Tisch. Kaum entfernt er sich, so packt der Pudel den Beutel, kommt glücklich durch Thür und Thor, und wandert geradeSwegeS mit seiner gemachten Beut, zu stinem alten Herrn. Dieser nicht wenig erstaunt über das son derbare Treigniß, erzählt dasselbe bei der nächsten Zusammenkunft mit andern Edelleuten dec Nachbarschaft. Zufällig war der Eigenthümrr jener i;o Dukaten auch gegenwärtig. Froh S s